Fußreflexzonenmassage – Eine Allzweckwaffe bei diversen Beschwerden?

Ob Gelenkschmerzen, Migräne, Schlaf- oder Kreislaufstörungen, eine Fußreflexzonenmassage soll Wunder wirken. Ob das so ist und wie es funktioniert lesen Sie hier.
Die Tatsache, dass sich an den Füßen* sehr viele Nervenrezeptoren befinden, ist den meisten Menschen geläufig. Vor allem Sportenthusiasten, nutzen dieses Wissen für sich und massieren ihre Fußsohlen regelmäßig mit geeigneten Tools, wie zum Beispiel kleinen Faszienrolle, Tennis- und/oder Igelbällen. Die Existenz der Fußreflexzonen hingegen ist nicht wissenschaftlich bewiesen. Daher wird die Fußreflexzonenmassage meistens einfach Fußmassage genannt, auch wenn Sie es hier mit ein und der selben Behandlung zutun haben.
Fußreflexzonenmassage – Wie funktioniert das?
Diese Fußmassagen basieren auf der Auffassung, dass der Fuß über Reflexbahnen mit jedem Organ, Muskel und Knochen in unmittelbarer Wechselwirkung steht. Die dem bestimmten Organ, beziehungsweise Gewebe zugeordneten Reflexzonen an der Fußsohle werden während besagter Massage von dem behandelnden Therapeuten gedrückt und durchknetet.
Davon soll das betroffene Organ dann profitieren können, da sich dessen Durchblutung steigert, was wiederum die Selbstheilungskräfte anregen und so die Schmerzen minimieren, bestenfalls auflösen soll. Dementsprechend werden Beschwerden an einer dieser Zonen als Indiz für das Unwohlsein des zugehörigen Organs gesehen.
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Fußmassagen mit heilenden Kräften?
Es muss zwar gesagt werden, dass diese Fußmassagen, keine offiziell anerkannten Behandlungsmethoden darstellen, die Sie bei Beschwerden von Ihrem Hausarzt verordnet bekommen, und auch Krebs wird sich kaum durch das Drücken von diversen Reflexzonen nicht heilen lassen. Eine davon ausgehende, durchaus wohltuende Wirkung sollte allerdings auch nicht ausgeschlossen werden sollte. So fördern die Massagen die Durchblutung und sollen laut spiegel.de, eine angstlösende, beruhigende und müde machende Wirkung haben.
Doreen Jaenichen, Leiterin der Ambulanz für Naturheilkunde und Integrative Onkologie am Universitätsklinikum Jena erklärte spiegel.de, sie sehe einen wichtigen Zusammenhang, zwischen der „menschlichen Zuwendung und sanften Berührung“, die die Therapie zweimal wöchentlich für die betroffenen Patienten bedeutet, und der starken Schmerzlinderung.
Die frühere Leiterin des Jenaer Kompetenzzentrums, Christine Uhlemann glaubt laut spiegel.de hingegen weniger, dass Nervenverbindungen zwischen Fußreflexzonen und Organen für erfolgreiche Ergebnisse verantwortlich sind, und mehr an Verbindungen über Faszien.
Andreas Michalsen, Professor für Naturheilkunde an der Berliner Charité, bezweifelt laut auch dass eine genaue Einteilung des Fußes in Zonen möglich ist und geht auch eher von dem Zusammenspiel zwischen Füßen und Organen mithilfe der Faszien aus.
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Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass es sich bei den Fußreflexzonenmassagen weder um einen wissenschaftlich fundierten noch medizinisch belegten Therapieansatz handelt, eine Fußmassage aber durchaus Verspannungen lösen und Kraft spendend sein kann. Außerdem reagiert jeder Körper unterschiedlich, was es durchaus sinnvoll macht eine solche Massage einmal für sich auszuprobieren.
(Clara Kistner) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.