Nachts immer müssen müssen: Häufiger Harndrang kann auf Herzschwäche hindeuten
Wird der Schlaf vom nächtlichen Gang zur Toilette unterbrochen, kann das Lebensqualität kosten. Das sind die häufigsten Ursachen, darunter Herzschwäche, Diabetes, Prostatavergrößerung.
Wer häufig mitten in der Nacht aufwacht und zur Toilette muss, ist meist genervt. Doch während viele ein falsches Trinkverhalten oder harmlose Alterserscheinungen hinter den Beschwerden vermuten, können auch andere Erkrankungen dahinterstecken. Nur in den seltensten Fällen ist die Blase selbst der Auslöser. So kann der nächtliche Harndrang, in der Fachsprache auch als Nykturie bezeichnet, auf eine Herzschwäche oder Diabetes mellitus hindeuten.
Regelmäßig nachts Harndrang? Das könnte am Fettstoffwechsel liegen
Rund 60 Prozent der über 70-Jährigen suchen nachts mindestens zweimal die Toilette auf. Doch auch junge Menschen sind von den Beschwerden betroffen. Demnach wacht jeder fünfte bis sechste im Alter von 20 bis 40 Jahren in der Nacht auf, um auf das Klo zu gehen – obwohl abends nicht übermäßig viel getrunken wurde. Während vor allem Jüngere hinter dem Leiden keine schwerwiegende Ursache vermuten, ist es jedoch ratsam, den Gründen für das nächtliche Aufwachen auf den Grund zu gehen.

Wer nachts zweimal oder sogar öfter zur Toilette muss, bei dem ist die Lebensqualität auf Dauer deutlich eingeschränkt. Durch das wiederholte Wasserlassen ist ein erholsamer Schlaf meist unmöglich. Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen am Tag sind die Folge. Ältere Menschen leiden zudem unter einem erhöhten Risiko, nachts zu stürzen und sich im schlimmsten Fall zu verletzen.
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Regelmäßig nachts Harndrang? Verschiedene Krankheiten können dahinterstecken
Häufiger Harndrang in der Nacht kann ein Warnzeichen für eine ganze Reihe an Erkrankungen sein. So tritt der nächtliche Toilettengang als typisches Symptom bei verschiedenen medizinischen Ursachen auf:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bei einer Herzschwäche ist die Leistung des Herzens dauerhaft eingeschränkt. Im Körper – und gerade in den Beinen – lagert sich dadurch vermehrt Wasser ein. Kommt der Organismus nachts im Liegen zur Ruhe, wird diese Flüssigkeit ausgeschwemmt.
- Diabetes mellitus: Menschen mit Diabetes leiden häufig unter ständigem Durst. Die Folge: Durch den erhöhten Flüssigkeitszufuhr wird im Körper auch mehr Urin produziert. Auch der durch die Krankheit erhöhte Blutzucker reizt zudem die Blase.
- Blasenentzündungen: Bakterielle Infekte der Harnwege können zu einem vermehrten Harndrang führen.
- Prostatavergrößerung: Ist bei Männern die Prostata so sehr vergrößert, dass sie auf die Harnwege drückt, kann sich die Blase beim Wasserlassen nicht vollständig entleeren. Das führt in Folge dazu, dass Betroffene häufiger als normal zur Toilette müssen.
- Hormonelle Veränderungen: Gerade bei Frauen steckt häufig ein Hormonmangel hinter den Beschwerden. Zudem bildet der Körper im Alter weniger der sogenannten antidiuretischen Hormone, welche den Harndrang beeinflussen.
Eine Nykturie muss nicht zwangsläufig auf eine Krankheit hinweisen. Auch zu viel Trinken vor dem Schlafengehen oder entwässernde Medikamente können für die Symptome verantwortlich sein. Treten die Beschwerden allerdings regelmäßig auf, sollte eine Nykturie unbedingt abgeklärt werden. Wer nachts mindestens zweimal oder öfter zur Toilette gehen muss, sollte sich daher unbedingt von einem Experten untersuchen lassen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.