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Hautkrebs: Dermatologe erklärt, wie man sich vor Sonne schützt

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Wer seine Haut nicht vor Sonneneinstrahlung schützt, erhöht das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Dieser endet immer häufiger tödlich.

In Deutschland ist die Zahl der Todesfälle durch Hautkrebs innerhalb von 20 Jahren um mehr als die Hälfte gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt gab es im Jahr 2001 rund 2600 solcher Todesfälle, während 2021 etwa 4100 Menschen daran starben. Dabei seien vor allem ältere Menschen davon betroffen: 50 Prozent der 2021 an Hautkrebs Verstorbenen waren 80 Jahre oder älter. Mehr als ein Drittel der Verstorbenen war mindestens 85 Jahre alt. Die steigende Lebenserwartung, ein fehlendes Bewusstsein für das Problem vor Jahrzehnten sowie ein mangelnder Sonnenschutz tragen zu dem Trend bei. Umso wichtiger ist es, sich richtig vor der Sonne zu schützen. Ein Dermatologe verrät, wie Sie sich optimal schützen können.

Hautkrebs vorbeugen: Dermatologe gibt Tipps, wie Sie sich vor Sonneneinstrahlung richtig schützen

Mann mit Sonnenbrand in Sand
In Deutschland hat sich innerhalb der letzten 20 Jahre die Anzahl der Todesfälle durch Hautkrebs mehr als verdoppelt. Sonnenschutz ist deshalb unerlässlich. (Symbolbild) © Science Photo Library/IMAGO

Nicht nur im Urlaub oder bei starker Sonnenseintrahlung sollten wir unsere Haut schützen, sondern generell, wenn man draußen ist, erklärt Hautarzt Dr. Christian Drerup gegenüber Focus Online. Zudem soll ein hoher Lichtschutzfaktor in Sonnen- oder Tagescremes „nicht zu gedankemlosen Sonnenbaden verleiten“. Denn: „Der auf den Verpackungen ausgewiesene Lichtschutzfaktor gibt nur an, wie lange sich die negativen Auswirkungen der UV-Strahlung, also ein Sonnenbrand, hinauszögern lassen“, warnt der Experte. Auch wenn der benötigte Lichtschutzfaktor vom Hauttyp abhängig ist und sich mit der geplanten Zeit in der Sonne errechnen lässt, empfehle er als Hautarzt seinen Patienten deshalb immer, prinzipiell Lichtschutzfaktor 50 zu nutzen.

Der Dermatologe weiß außerdem, dass viele Menschen nicht richtig einschätzen können, wie viel Sonnencreme sie verwenden sollen. Doch gerade bei Sonnensprays sei die Gefahr groß, dass zu wenig aufgetragen wird: „Wer etwa nur die Hälfte der empfohlenen Menge benutzt, verringert den Lichtschutzfaktor um bis zu zwei Drittel. Durch Schwimmen oder Abrieb geht weiterer Schutz verloren.“ Er empfiehlt daher jedem Erwachsenen, bei jedem Sonnenbad ungefähr vier gehäufte Esslöffel Creme, also 2mg pro cm², aufzutragen. Das entspricht bei einer Woche Strandurlaub ungefähr drei Flaschen Sonnencreme, wenn man sich nach dem Schwimmen – also dreimal täglich – nachcremt.

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„Gesunde Bräune gibt es nicht“: Hautarzt entkräftet Mythos und gibt Tipps bei Sonnenbrand

Zudem entkräftet der Dermatologe den Mythos einer „gesunden“ Bräune. Diese gibt es nämlich schlichtweg nicht. „Jede Bräunung an der Haut ist ein Zeichen für einen entstandenen UV-Hautschaden. Die pigmentbildenden Hautzellen reagieren nur mit Bräunung, um einen weiteren UV-Schaden zu verhindern“, erklärt Drerup. Leidet die Haut unter Sonnenbrand, rät der Experte dazu, die Schmerzen durch Kühlen zu lindern. „Feuchte Umschläge oder kühlende Cremes und Lotionen helfen in den meisten Fällen sehr gut“, so Drerup. Eis-Packs hingegen können aufgrund der direkten Kälte auf der Haut eher weiteren Schaden anrichten und sind deshalb nicht zu empfehlen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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