Warum Fett Krebs entscheidend begünstigt – Übergewicht beeinflusst das Erkrankungsrisiko
Nicht nur Alkohol und Rauchen, auch ungesundes Übergewicht können die Entstehung von Tumoren begünstigen. Bei welchen Krebsarten das Risiko am höchsten ist.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Deutschen Krebsforschungszentrum ist Krebs weltweit die zweithäufigste Todesursache, durch die jährlich etwa 8,2 Millionen Menschen sterben. In Deutschland allein wird angenommen, dass über 35 Prozent der bösartigen Tumorerkrankungen auf die Auswirkungen einer ungesunden Ernährung und ungesundes Übergewicht beziehungsweise Adipositas zurückzuführen sind.
Während Tabak- und Alkoholkonsum mittlerweile bei vielen Menschen als Risikofaktor für Krebserkrankungen im Bewusstsein sind, wissen viele nicht, dass auch Übergewicht – insbesondere Adipositas – die Entstehung eines bösartigen Tumors begünstigen kann. Drei Faktoren tragen entscheidend dazu bei, das Übergewicht das Krebsrisiko erhöht.
Erhöhtes Krebsrisiko durch Übergewicht: Welche Karzinome durch Fett gefördert werden

Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die sich mit dem Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und dem Auftreten verschiedener Krebsarten auseinandersetzen, unter anderem die Studie zur Korrelation von Übergewicht mit Brustkrebs –inbesondere nach den Wechseljahren, die im Journal Springer Nature’s Oncology erschienen ist. Neben Brustkrebs können laut Angaben der WHO zwölf weitere Krebsarten durch Übergewicht gefördert werden:
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Dick- und Enddarmkrebs
- Magenkrebs
- Gallenblasenkrebs
- Leberkrebs
- Nierenkrebs
- Schilddrüsenkrebs
- Speiseröhrenkrebs
- Eierstockkrebs
- Gebärmutterkrebs
- Hirnhauttumor (Meningeom)
- Multiples Myelom
Übergewicht und Adipositas spielen nicht bei allen Arten von Krebs eine gleich große Rolle. Adipositas ist beispielsweise für etwa 40 Prozent der Nierentumore und mehr als 40 Prozent der Adenokarzinome der Speiseröhre verantwortlich, während es bei Brust- oder Darmkrebs etwa 15 bis 20 Prozent beträgt. Die Auswirkung von Übergewicht auf das individuelle Krebsrisiko hängt auch vom Alter und Geschlecht ab. Wissenschaftliche Daten bekräftigen zudem, dass mit zunehmendem Grad der Fettleibigkeit das Krebsrisiko ebenfalls signifikant ansteigt.
Wie hoch ist das individuelle Krebsrisiko?
Krebs ist in der Regel das Ergebnis einer Kombination verschiedener Faktoren und lässt sich selten auf einen einzigen Faktor wie starkes Übergewicht zurückführen. Oft interagieren mehrere Faktoren miteinander, und es kann auch zufällig zur Krebsentstehung kommen. Daher können auch Menschen mit einem gesunden Körpergewicht an Krebs erkranken, aber ihr individuelles Risiko ist in der Regel geringer als bei Menschen mit starkem Übergewicht, so das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ).
Übergewicht und Krebsrisiko: Erhöhte Entzündungswerte, hormonelles Ungleichgewicht, hoher Blutzucker
Drei entscheidende Faktoren können laut DKFZ die Entstehung von bösartigen Tumoren fördern:
- Ist zu viel Fettgewebe im Körper, insbesondere im Bauchraum, werden vermehrt Botenstoffe produziert, die chronische Entzündungen und Zellveränderungen, wie sie bei Krebs bestehen, fördern.
- Fettzellen im Körper produzieren das Sexualhormon Östrogen. Dieses wirkt wachstumsfördernd. Besteht ein Übermaß an Fettzellen, kommt es zu einer vermehrten Produktion von Östrogen, wodurch auch das Zellwachstum von Krebszellen begünstigt werden kann.
- Übergewichtige Menschen produzieren dauerhaft mehr Insulin im Vergleich zu Menschen mit Normalgewicht. Insulin kann bei einem zu hohen Spiegel zu einem verstärkten Krebszellwachstum führen.
Ein gesundes Körpergewicht, eine ausgewogene Ernährung sowie Bewegung und Sport können das persönliche Krebsrisiko entscheidend reduzieren, betont das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ).
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.
Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Natalie Hull-Deichsel sorgfältig überprüft.