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Marmelade bei Öko-Test: Beliebtes Markenprodukt fällt durch - Aufstrich enthält Pestizide

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Öko-Test hat mehrere Aufstriche mit Erdbeeren unter die Lupe genommen. Einige schneiden mit mittelmäßig ab.
Öko-Test hat mehrere Aufstriche mit Erdbeeren unter die Lupe genommen. Einige schneiden mit mittelmäßig ab. © Andrea Warnecke/dpa

Pünktlich zur Erdbeer-Saison hat Öko-Test Marmelade unter die Lupe genommen. Eine beliebte Marken-Marmelade enthält gar Pestizide und eine schlechte Note.

NRW - Für viele gehört Erdbeermarmelade bei einem ausgewogenem Sonntagsfrühstück oder auch morgens unter der Woche einfach dazu. Mittlerweile gibt es zahlreiche Hersteller, die den roten Aufstrich in unterschiedlichen Zusammensetzungen oder Konsistenzen verkaufen. Öko-Test (Ausgabe 05/2020) hat nun Marmelade bekannter Marken unter die Lupe genommen, wie RUHR24.de* berichtet.

Öko-Test: Es gibt gar keine "Erdbeermarmelade"

Insgesamt 20 Sorten Erdbeermarmelade wurden von Öko-Test ausgewählt, davon zwölf Erdbeer-Fruchtaufstriche und acht Erdbeer-Konfitüren. Denn: Eine Erdbeermarmelade gibt es eigentlich gar nicht. Wie genau Anbieter ihre in Zucker eingekochten Früchte nennen dürfen, ist gesetzlich per Konfitürenverordnung geregelt. Marmeladen bestehen demnach nur aus Zitrusfrüchten. Die meisten Menschen sprechen am Frühstückstisch dennoch von Erdbeermarmelade.

Laut der Verordnung müssen Konfitüren mindestens 55 Prozent Zucker enthalten. Für Produkte, die Fruchtaufstrich heißen, gibt es gar keine Vorgabe. Sie haben aber oft höhere Fruchtanteile. Unabhängig von der Bezeichnung ist Öko-Test der Meinung, dass die Aufstriche frei von Schadstoffen sein sollten. (Mehr Service-Artikel auf RUHR24.de*)

Öko-Test: Die meisten Erdbeermarmeladen sind empfehlenswert

Die gute Nachricht zuerst: Am Frühstückstisch darf weiterhin in gesunden Maßen genascht werden. Denn die meisten der getesteten Produkte sind laut Öko-Test mit den Noten "Sehr gut" und "Gut" insgesamt zu empfehlen. Viele liegen allerdings auch eher im Mittelfeld.

Der Verlierer des Tests wirbt außerdem ausgerechnet damit, "Deutschlands Nummer 1" und den Erdbeermarmeladen zu sein. Allerdings konnte "Schwartau Samt" mit "Ausreichend" als einziges Produkt nur die schlechteste Note ergattern. Zwar enthält der Aufstrich einen Fruchtanteil von 50%, weist aber laut Öko-Test zu viele Pestizide auf.

Erdbeermarmelade wurde von Öko-Test auf Rückstücke von Schadstoffen getestet

Die "Schwartau Samt" erhält zwar die schlechteste Note in der neuesten Untersuchung von Öko-Test, ist aber nicht die einzige, die Schadstoffe enthält. Der Stichprobe des Magazins zufolge finden sich in Erdbeermarmelade tatsächlich häufig Rückstände von Pestiziden. Immerhin mehr als Hälfte der getesteten Produkte weist Spuren von diesen auf. In einigen Aufstrichen aus der roten Beere wurden sogar bis zu sechs verschiedene Pestizide nachgewiesen.

Nur die wenigsten Fruchtaufstriche im Öko-Test werden aus regionalen Erdbeeren hergestellt.
Nur die wenigsten Fruchtaufstriche im Öko-Test werden aus regionalen Erdbeeren hergestellt. © Guido Kirchner/dpa

Ein weiterer Kritikpunkt der Tester bestand darin, dass die Erdbeeren kaum aus dem heimischen Anbau stammen. Als Herkunftsort der Erdbeeren tauchte Deutschland nur beim Fruchtaufstrich der Bio-Marke Zwergenwiese und bei den beiden Produkten der Schwartauer Werke auf. Die meisten Anbieter gaben mehrere Herkunftsländer an. Das gesamte Ergebnis gibt es bei Öko-Test (Bezahlartikel).

Erdbeermarmelade ist laut Öko-Test trotzdem nicht gesund

Auch wenn die Rückstände von Pestiziden in den meisten getesteten Erdbeermarmeladen unbedenklich sind, weist Öko-Test darauf hin, dass es sich bei dem Aufstrich trotzdem um eine Süßigkeit handelt. Bei der kritischen Grenze des Zuckergehalts orientiert das Magazin sich an Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Bei den meisten Produkten aus dem aktuellen Test ist die Hälfte des täglichen Zuckerbedarfs einer erwachsenen Person schon bei einer Portion abgedeckt.

Video: Fruchtig & selbstgemacht: Rezept für leckere Erdbeermarmelade

Ähnlich zuckrige Ergebnisse fand Öko-Test zuletzt bei Müsliriegeln heraus*. Eines der Hauptprobleme im Test sind allerdings Mineralrückstände und MOAH.  Das sind aromatische Kohlenwasserstoffe, die krebserregende Substanzen enthalten können. Neben den Mineralölbeständen bemängeln die Tester außerdem Glyphosat und Bienengifte in manchen Müsliriegelnlez

*RUHR24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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