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Parkinson frühzeitig erkennen: 13 Symptome können die Erkrankung zum Teil schon Jahre vorher ankündigen

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Parkinson macht sich nicht nur durch das typische Zittern an Armen und Beinen bemerkbar. Auch unspezifische Symptome, die bereits Jahre zuvor auftreten, können auf die Erkrankung hindeuten.

Wenn Betroffene bestimmte Düfte nicht mehr riechen, kann dies eine Begleiterscheinung einer Corona-Infektion oder ein sehr frühes Warnzeichen einer angehenden Parkinon-Erkrankung sein.
1 / 13Die eingeschränkte Wahrnehmung des Geruchs von Gewürzen, insbesondere Oregano, gilt als ein typisches, erstes Frühsymptom einer Parkinson-Erkrankung. Wer an sich bemerkt, dass er Oregano oder Vanille nicht mehr riechen kann, sollte mit dieser Beobachtung seinen Hausarzt aufsuchen. © Robijn Page/Imago
Frau fasst sich an den Bauch.
2 / 13Auch Verstopfung, die länger anhält, sollte von einem Arzt abgeklärt werden. Denn chronische Verstopfung zählt auch zu den frühen Anzeichen von Parkinson. © Iordache Magdalena/Imago
Frau mit Schmerzen fasst sich in den Nacken
3 / 13Frühsymptome der Parkinson-Erkrankung sind meist unspezifisch, wie die Deutsche Parkinson Vereinigung e. V. bekräftigt. Betroffene berichten von Beschwerden im Nacken- und Lendenwirbelbereich sowie diffusen Rückenschmerzen. Gerade zu Beginn der Parkinson-Erkrankung sind vorrangig der Nacken, die Schultern oder Oberarme von der Versteifung der Muskulatur betroffen – die Beschwerden werden dann nicht selten irrtümlich mit einer rheumatischen oder orthopädischen Erkrankung verwechselt. © YAY Images/Imago
Mann sitzt auf dem Bett
4 / 13Der Abbau von Nervenzellen in der schwarzen Substanz im Gehirn hat Auswirkungen auf verschiedene Körperbereiche, nicht nur die Motorik. Manche Menschen mit Parkinson bemerken an sich schon früh eine Beeinträchtigung Ihrer Lust auf Sex. Männer sind vor allem von Erektionsstörungen und vorzeitiger Ejakulation betroffen. Frauen mit Parkinson leiden ebenfalls unter verringerter Erregbarkeit. © tommaso79/Imago
Mann liegt traurig im Bett
5 / 13Depressive Verstimmungen können sich ebenfalls im Frühstadium der Parkinson-Erkrankung zeigen. Gerade in diesen Fällen wird häufig kein Zusammenhang zu Parkinson erkannt. © tommaso79/Imago
Mann wacht auf
6 / 13Auch Schlafstörungen insbesondere in der Traumschlafphase mit zum Teil heftigen Alpträumen können vorzeitig auf eine Parkinson-Erkrankung hindeuten oder das Risiko dafür erhöhen. Für Menschen, die über 50 Jahre alt sind und eine derartige Form der Schlafstörung an sich bemerken, ohne dass andere Ursachen dafür vorliegen, erhöht sich das Risiko für Parkinson in den kommenden Jahren auf nahezu 80 Prozent. Die Störung des REM-Schlafs in der Traumschlafphase ist ein deutliches Frühsymptom für Parkinson. © Monkey Business 2/Imago
Person schreibt Brief
7 / 13Einige Betroffene bemerken an sich, dass ihr Schriftbild kleiner wird – auch dies kann ein Indiz für eine Parkinson-Erkrankung sein. © YAY Images/Imago
Frau telefoniert mit Familie über das Telefon
8 / 13Außenstehenden oder Angehörigen fällt zum Teil auf, dass manche Betroffenen leiser sprechen als gewöhnlich, insbesondere im direkten Gespräch. Dies kann ebenfalls ein Anzeichen einer sich entwickelten Parkinson-Erkrankung sein. © Zoonar.com/Dasha Petrenko/Imago
Hand hält Hand, die ein Glas hält
9 / 13Eines der bekanntesten und typischen Symptome von Parkinson ist das Zittern (Tremor) von einer Hand oder beiden Händen. Betroffene müssen dann nicht selten die zitternde Hand mit der zweiten Hand stützen und festhalten. Auch in den Beinen zeigt sich der Tremor – anfangs nur in bestimmten Situationen, etwa beim Laufen oder Treppensteigen. An den Händen wird das Zittern häufig beim Schreiben oder Greifen von Gegenständen deutlich. © Astrid08/Imago
Frau hält Hand mit einem Glas Wasser, das verschüttet wird
10 / 13Die Bewegungsarmut, sogenannte Akinese, zählt zu den typischen Symptomen bei Parkinson. Bewegungen sind verlangsamt oder geschehen willkürlich, sodass der Griff zum Glas auch darin enden kann, dass der Inhalt unbeabsichtigt ausgeschüttet wird. © Astrid08/Imago
Älterer Mann läuft am Stock
11 / 13Der erhöhte Muskeltonus, sogenannter Rigor, ist ein typisches Anzeichen von Parkinson. Durch dieses Symptom sind die Muskeln steif und stark angespannt, obwohl keine bewusste Anstrengung erfolgt. Ein Rigor kann auch durch Stress, Angst oder Muskelverletzungen hervorgerufen werden. Bei Parkinson zeigt sich der Rigor häufig in Form der gebeugten Haltung mit angewinkelten Armen. © Zoonar.com/Yuri Arcurs peopleimages.com/Imago
Frau mit Müslischüssel
12 / 13Schluckbeschwerden, sogenannte Dysphagie, zählt im Verlauf zu den häufigen Symptomen bei Parkinson. Direkte Anzeichen sind dann das gehäufte Verschlucken am eigenen Speichel oder bestimmten Speisen sowie Getränken, häufiges Räuspern oder Husten bis hin zu Hustenanfällen, erschwerte Atmung nach dem Schlucken, vermehrter Speichelfluss und ein Kloßgefühl im Hals. Indirekte Anzeichen einer Dysphagie bei Parkinson können sich verzögert zeigen: trockene Haut, besonders an den Händen, Gewichts- und Flüssigkeitsverlust, Sodbrennen und Aufstoßen, erhöhte Körpertemperatur, Bronchitis sowie Lungenentzündung. © Cavan Images/Imago
Fettige Haut mit hoher Talgproduktion
13 / 13Manche Menschen, die an Parkinson erkrankt sind, entwickeln ein sogenanntes Salbengesicht, ein fettig glänzendes Gesicht infolge einer erhöhten Talgproduktion der Haut. © YAY Images/Imago

Parkinson ist eine neurologische Erkrankung des Gehirns, bei der es zum Abbau von Nervenzellen in der schwarzen Substanz (Substantia nigra) und damit verbunden einem Dopaminmangel kommt. Die Substantia nigra ist ein großer Kernkomplex im Mittelhirn, das eine zentrale Rolle für die Motorik übernimmt. Der Botenstoff Dopamin wirkt auf bestimmte Hirnbereiche und hat somit Einfluss auf die Muskelfunktion und Bewegungen. Das Absterben der Nervenzellen hat zur Folge, dass die Bewegung bei Betroffenen beeinträchtigt ist und es unter anderem zu dem bekannten Symptom des Zitterns der Hände und Beine im Ruhezustand, dem sogenannten Tremor, kommt. Damit verbunden sind auch häufig Schwierigkeiten von Bewegungsabläufen (Akinese) und Muskelsteife (Rigor). Durch die Akinese sind die Bewegungsabläufe vermindert, verlangsamt oder geschehen willkürlich. Das heißt, Patienten können nur schwer eine zielgerichtete Bewegung in Gang setzen oder beenden, so die Deutsche Parkinson Vereinigung e. V. Daneben zeichnet sich das Hauptsymptom Rigor durch eine andauernde und unwillkürliche Muskelspannung oder erhöhten Muskeltonus aus. Dies macht sich insbesondere anhand der Beugemuskeln bemerkbar, was das typische Erscheinungsbild der vornübergebeugten Haltung mit angewinkelten Armen bei Parkinson-Patienten erklärt.

Parkinson-Symptome: Mehr als nur Probleme mit der Motorik und Bewegung

Vor über 200 Jahren beschrieb der englische Arzt James Parkinson (1755–1824) im Jahr 1817 erstmals Symptome der sogenannten „Schüttelkrankheit“. Mediziner wissen heute, dass die Anzeichen und Symptome der neurologischen Erkrankung wesentlich komplexer sind und über die verlangsamten Bewegungen (Akinese), Muskelsteifheit (Rigor) sowie Zittern (Tremor) hinausgehen. Parkinson kündigt sich lange vorher an.

Parkinson-Symptome: Frühe Anzeichen, beispielsweise Verstopfung, sind unspezifisch

Ein unspezifisches Symptom von Parkinson kann nicht nur chronische Verstopfung sein. Eine Studie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Christoph J. G. Lang konnte nachweisen, dass auch Riechstörungen bei Parkinson bereits im Frühstadium der Erkrankung auftreten. Auch eine Form der Demenz deutet auf eine bestehende Parkinson-Erkrankung hin. Je älter Parkinson-Patienten sind und je länger sie bereits mit der Erkrankung leben, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie zusätzlich zu Parkinson auch eine Demenz entwickeln.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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