1. Startseite
  2. Ratgeber
  3. Gesundheit

Fettleber heilen: Forscher finden möglicherweise zum ersten Mal medikamentöse Behandlung

Kommentare

Immer mehr Menschen leiden unter einer Fettleber. Bislang gibt es keine Medikamente dagegen. Dank einer Studie könnte sich dies nun ändern.

Ist eine Leber gesund, dann enthält sie in der Regel kein oder nur wenig Fett. Muss das Organ allerdings – zum Beispiel aufgrund eines ungesunden Lebensstils – mehr Fette speichern, als es abgeben kann, führt dies häufig zu einer Lebererkrankung. Von einer Fettleber oder Steatohepatitis sprechen Mediziner, wenn mehr als 50 Prozent der Leberzellen von einer Verfettung betroffen sind und eine Entzündung vorliegt. Unterschieden wird dabei zwischen einer alkoholischen (AFLD, Alcoholic Fatty Liver Disease) und einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD, Non-alcoholic Fatty Liver Disease), gegen die es bislang noch keine Medikamente gibt. Dies könnte sich bald jedoch ändern.

Forscher testen Wirkstoff gegen Fettleber - erste medikamentöse Therapie könnte bald möglich sein

Fettleber
Bei der Leber handelt es sich um ein Organ, das sich sehr gut regenerieren kann. So kann sich auch eine Fettleber wieder zurückbilden. © Science Photo Library/IMAGO

Wer unter einer Fettleber leidet, kann diese wieder rückgängig machen. Dafür ist allerdings die Umstellung auf einen gesunden Lebenswandel notwendig, da es bisher noch keine Medikamente gegen die Erkrankung gibt. In einer im Fachmagazin The New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie untersuchte ein Forscherteam um den Gastroenterologen Rohit Loomba von der Universität in La Jolla bei San Diego in den USA nun die Wirkung des Analogons Pegozafermin zu dem Hormon FGF21 bei Patienten mit einer bestehenden Fettleber und Leberfibrose. Das Hormon wird von der Leber abgesondert und senkt beispielsweise Triglyzerid- und Cholesterinspiegel. Außerdem ist es an der Regulierung des Kohlenhydratstoffwechsels sowie des Körpergewichts beteiligt. Bei der Studie konnte der Einsatz von Pegozafermin die Lebererkrankungen bei einem Teil der Betroffenen rückgängig machen.

An der Untersuchung nahmen 219 Personen aus den USA, die im Schnitt 57 Jahre alt waren, teil. Sie litten unter einer nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) und hatten eine moderate oder ausgeprägte Fibrose. Teilnehmer mit unkontrollierter Diabetes oder einer Leberzirrhose wurden ausgeschlossen. Die Forscher verglichen drei verschiedene Gruppen der Fibrosekranken miteinander. Sie unterschieden sich bei der Einnahme der Studienmedikation wie folgt:

Die Ergebnisse zeigten, dass sich nach 24 Wochen Therapie der Fibrosegrad bei der zweiten Gruppe um 27 Prozent verbessert hatte. In der ersten Gruppe waren es 26 Prozent (bei 30 mg) sowie 22 Prozent (bei 15 mg) und unter Placebo nur sieben Prozent. So bildete sich bei rund einem Viertel der Teilnehmer durch die Zugabe des Medikaments die Fibrose zurück.

Nichts verpassen: Alles rund ums Thema Gesundheit finden Sie im regelmäßigen Newsletter unseres Partners 24vita.de.

Forschern gelingt Leberfettreduzierung und Normalisierung der Leberwerte mit Medikament

Außerdem schafften nur zwei Prozent unter Placebo ein Zurückgehen der Krankheitserscheinungen einer NASH. Hingegen waren es jeweils 37 Prozent, 23 Prozent und 26 Prozent mit der 15-, 30- und 44-mg-Dosis. Warum die geringste Dosis die beste Wirkung erzielte, bleibt allerdings ungeklärt. Zudem gab es beim Leberfettgehalt eine deutliche Beziehung zwischen der Dosis und der Wirkung. So ging der Fettgehalt bei den Teilnehmern, die ein Placebo erhielten, nur um fünf Prozent zurück. Dagegen erzielten die Dosierungen mit 15 mg Pegozafermin einen um 27-prozentigen und diejenigen mit den 30-mg- und 44-mg-Dosierungen einen um jeweils 48-prozentigen und 42-prozentigen Rückgang. Eine Leberfettreduzierung um 60 Prozent erzielten außerdem etwa 60 Prozent mit den beiden höheren Dosierungen. Eine Normalisierung der Leberwerte gelang ähnlich vielen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare