Aktuelle Studie: Mikroplastik kann während einer Operation ins Herz gelangen
Forscher aus China haben bei Patienten nach einer Herz-OP Plastikteile im Herzen gefunden. Dabei sollen diese auch während des Eingriffs in den Körper gelangt sein.
Normalerweise kommt Mikroplastik in Farben und Lebensmittelverpackungen vor. Nachdem es jedoch bereits im Blut festgestellt und sogar in Muttermilch gefunden wurde, haben Forscher nun in einer Studie bei Patienten auch Mikroplastikteile im menschlichen Herzen nachweisen können. Diese gelangen mit einer Größe von weniger als fünf Millimetern durch Nase, Mund und weitere Körperhöhlen in den menschlichen Körper.
Erschreckende Studienergebnisse: Forscher finden Mikroplastik im menschlichen Herzen

Wissenschaftler des Beijing Anzhen Hospital in China untersuchten für ihre vom American Chemical Society veröffentlichten Studie das Herzgewebe von 15 Patienten. Diese hatten sich einer Herz-Kreislauf-Operation unterziehen müssen. Das Team um die Mediziner Kun Hua und Xiubin Yang wollte dabei herausfinden, ob die Partikel durch indirekte und direkte Exposition in das Herz-Kreislauf-System des Menschen kommen können. Dafür sammelten und analysierten die Forscher das Herzgewebe der Teilnehmenden und Blutproben von der Hälfte der Patienten.
Wie es in einer Pressemitteilung heißt, fanden sie „Dutzende bis Tausende einzelner Mikroplastikteile in den meisten Gewebeproben“ sowie Plastikteile in allen Blutproben. Dabei entdeckten sie neun Arten von Kunststoffen, darunter zum Beispiel Polyethylenterephthalat, Polyvinylchlorid und Poly(methylmethacrylat). Außerdem gab es Hinweise darauf, dass einige Mikroplastikteile versehentlich während der Operation in die Patienten eingeführt wurden.
Forscher liefern Beweise von verschiedenen Mikroplastikteilen im Herzen
Auch wenn die Teilnehmeranzahl der Studie gering ausfiel, so liefert sie laut Angaben der Forscher dennoch vorläufige Beweise, dass sich verschiedene Mikroplastiken im Herzen und seinen innersten Geweben ansammeln und dort auch verbleiben können. Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass invasive medizinische Verfahren ein Weg der Mikroplastikbelastung sind, der bisher übersehen wurde. Zudem ermöglicht er einen direkten Zugang zum Blutkreislauf und zum inneren Gewebe. Um die Auswirkungen von Mikroplastik auf das Herz-Kreislauf-System einer Person und ihre Prognose nach einer Herzoperation vollständig zu verstehen, bedarf es jedoch noch weiterer Studien.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.