Sorgt Saharastaub für brennende und gerötete Augen? So beeinflusst die Wüstensandwolke unsere Gesundheit
Der Himmel über Deutschland schimmert derzeit vielerorts milchig weiß – Ursache dafür ist eine Saharastaubwolke. Kann diese allergische Beschwerden verstärken?
Mit dem Frühling werden die Tage wieder länger und die Temperaturen steigen. Doch manche sehen nicht nur mit Vorfreude auf die frühsommerlichen Temperaturen: Wer unter einer Pollenallergie leidet, muss im Frühjahr wieder mit Beschwerden rechnen. Denn wenn Bäume zu blühen beginnen, reagieren Pollenallergiker mit gereizten Schleimhäuten und Niesattacken. Auch gerötete und juckende Augen, Reizhusten*, Kopfschmerzen, Hautausschlag und Schwellungen im Gesicht können für eine Pollenallergie sprechen. Eine gesicherte Diagnose kann allerdings nur der Arzt erstellen.
Wer aktuell unter allergischen Beschwerden leidet, ist nicht allein. Durch die für Ende Februar sehr milden Temperaturen wechselt die Pollensaison von Hasel und Erle derzeit vom Kriechgang in den Turbo, wie der Deutsche Polleninformationsdienst informiert. „Im Westen und Süden der Republik werden in den tiefen Lagen aufgrund einer generell milderen Vorgeschichte sehr schnell verbreitet hohe Pollenbelastungen durch diese beiden Allergenträger Einzug halten“, so die Warnung der Stiftung. Ob auch die riesige Saharastaubwolke, die sich aktuell über Europa legt, allergiebedingte Beschwerden auslösen kann, erfahren Sie hier.
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Saharastaubwolke erhöht Feinstaubwerte – und sorgt für das Austreiben von Frühblühern
Saharastaub soll der Website weather.com zufolge nicht unmittelbar gesundheitsgefährdend für Allergiker sein. Dafür seien die einzelnen Partikel mit einer Größe von gerade mal 0,1 bis zehn Nanometer zu klein, wie die Site Allergologen zitiert. Zur Reizung der Atemwege und stärkeren Allergie-Symptomen könne es erst ab einer Wüstenstaub-Konzentration von mehr als 100 Mikrogramm pro Kubikmeter kommen.
Wenn die Augen aktuell stärker jucken und brennen, Niesattacken hinzukommen und die Schleimhäute gereizt sind, sei also wahrscheinlich nicht der Saharastaub verantwortlich, sehr wohl aber die warmen Temperaturen, die damit verbunden sind. Warme und trockene Luft gibt den hiesigen Pflanzen nämlich das Signal, dass sie austreiben können – und damit steigt auch die Pollenbelastung durch Frühblüher wie die Erle.
Wie der europäische Atmosphärenüberwachungsdienst Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) informiert, ist durch die Wüstensandwolke vielerorts nicht nur mit milchig trübem Himmel zu rechnen, sondern auch mit einer schlechteren Luftqualität. Mark Parrington, Senior Scientist des CAMS, sagte dazu in einer Stellungnahme: „Die größte Menge an Staub erlebte Südfrankreich am 6. Februar. (...) Die Staubwolken brachten hohe Feinstaubwerte mit sich, allen voran hohe Konzentrationen von Aerosolen und PM10 (Anmerkung der Redaktion: PM10 bezeichnet eine Partikelgröße) auf Bodenhöhe. Das sorgte in den betroffenen Regionen für einen deutlich Abfall der Luftqualität“. In 50 europäischen Städten habe das Saharastaubevent die Feinstaubwerte deutlich erhöht. Hohe Feinstaubwerte begünstigen unter anderem Atemwegserkrankungen wie Asthma.
Mehr Quellen: https://www.pollenstiftung.de/pollenvorhersage/wochenprognose.html
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