Fünf Mythen über Produktivität, auf die Sie nicht hereinfallen sollten

Ständig produktiv sein, Ziele verfolgen und das meiste aus der Zeit herausholen – danach streben einige Menschen. Eine Expertin hat Mythen entlarvt.
Was bedeutet eigentlich Produktivität? Besonders viele Aufgaben, die in einem bestimmten Zeitrahmen erledigt werden? Für die Produktivitätsexpertin Alexis Haselberger bedeutet Produktivität das zu tun, was man eigentlich wolle. Für das Karriereportal Businessinsider hat sie Mythen über Produktivität gesammelt.
Produktivität: gut gemeinte Ratschläge sind nicht allgemeingültig
Bei ihrer Arbeit mit verschiedenen großen Unternehmen wie Google und bei ihren Coachings habe Haselberger herausgefunden, dass es fünf gängige Mythen über Produktivität gibt, die für viele Menschen nicht funktionierten, aber dennoch weit verbreitet sind.
- Mythos 1: Der frühe Vogel fängt den Wurm
Nicht alle Menschen sind gleich – es gibt Morgenmenschen, die in der Früh leistungsstark sind, andere sind vielleicht eher am Nachmittag oder Abend besonders leistungsstark. Wichtig sei, dass man herausfinde, wann man selbst gut arbeiten kann. Die eigenen Aufgaben sollten dann priorisiert und auf den Tag verteilt werden. Wenn man beispielsweise immer um die Mittagszeit ein Tief hat, dann sollte man dann nicht unbedingt mit einer wichtigen Aufgabe anfangen. - Mythos 2: Der einzig richtige Weg
Eine allgemeingültige Formel für Produktivität gibt es laut Haselberger nicht. Es gibt nur einen Weg für die jeweilige Person. In der Literatur würden schnell die einzig richtigen Wege skizziert – allerdings seien diese nicht für alle Menschen die einzig richtigen. Diese Bücher seien gut zur Orientierung, um sich einen persönlichen Weg zu mehr Produktivität zu erarbeiten. - Mythos 3: Mit einer richtigen Planung kann alles abgearbeitet werden
Wenn man viel Willenskraft, Motivation und Ausdauer habe, könne man alles schaffen und alle Aufgaben, die man je hatte, könnten abgearbeitet werden. Das ist laut Haselberger ein Irrglaube, man könne nicht jegliche Aufgaben abarbeiten, man werde irgendwann sterben und dann wären immer noch Aufgaben übrig, die man sich mal vorgenommen habe. Stattdessen solle man priorisieren. - Mythos 4: Alles muss durchgetaktet sein
Man müsse nicht jede Minute seines Lebens produktiv sein und die Anzahl der erledigten Dinge ist dann ein Indikator, wie gut man gearbeitet habe. Um wirklich produktiv zu sein, brauche man auch Pausen und Erholung. Alles andere seien toxische Verhaltensmuster. - Mythos 5: Eine strikte Routine ist maßgeblich
Strenge Routinen können abschreckend wirken und sorgen dafür, dass Sie sich selbst zu viel Druck auferlegen. Machen Sie lieber einen groben Plan und reagieren Sie spontan auf mögliche äußere Einflüsse, die Sie zum Umplanen zwingen.
Finden Sie also für sich selbst eine passende Möglichkeit, wie Sie besonders produktiv sein können und strukturieren Sie Ihren Tag um. Wenn Sie beispielsweise um die Mittagszeit eher leistungsschwach werden, legen Sie wichtige Termine in den Morgen. Damit nehmen Sie sich für sich selbst den Druck raus.