1. Startseite
  2. Ratgeber
  3. Karriere

Studie: Managerinnen tendieren dazu, fairer zu bezahlen

Kommentare

Drei Personen im Gespräch.
Managerinnen und Manager haben eine unterschiedliche Entlohnungspolitik. (Symbolbild) © fizkes/Imago

Eine nicht repräsentative Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) liefert neue Erkenntnisse zur Entlohnung von Arbeitnehmern.

Wenn es um einen angemessenen Lohn geht, dann gibt es verschiedene Bezugsebenen, die dabei eine Rolle spielen. Das ist unter anderem der Markt, der von Angebot und der Nachfrage abhängig ist, andererseits gibt es noch die Produktivität und die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein großer Faktor sind auch die Entscheidungen der Managerinnen und Manager. Wie diese sich bei der Feststellung von Löhnen leiten lassen, haben Forscherinnen und Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) herausgefunden.

Sie wollen mehr Tipps zum Thema Job & Karriere?

Dann folgen Sie unseren Newsseiten auf den Karriereportalen Xing und LinkedIn.

Vom Geschlecht abhängig: Unterschiede bei der Entlohnung

Mit unterschiedlichen Tests haben die Forscherinnen und Forscher herausgefunden, welche Faktoren eine tragende Rolle bei der Entlohnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spielen. Dafür wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei unterschiedliche Gruppen aufgeteilt, eine Gruppe übernahm die Rolle der Managerinnen und Manager, die andere übernahm die Rolle der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollten 100 Kugelschreiber zusammen und auseinanderbauen – diese Tätigkeit dauerte eine Stunde. Die Managerinnen und Manager sollten entscheiden, wie viel Geld die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für die Tätigkeit bekommen. Bis zu 21 Euro konnten dafür vergeben werden, eine Gruppe der Managerinnen und Manager konnte den Restbetrag behalten, bei der anderen Gruppe ging der Restbetrag zurück in den Forschungstopf. Dabei sind besonders unterschiedliche Verhaltensweisen zwischen Managerinnen und Managern aufgefallen.

Entlohnung: Eigenvorteil und Geschlecht spielt eine Rolle

Lohn an ArbeitnehmerEigenanteil ManagementForschungstopf
Managerinnen8,54 Euro12,46 Euro/
Manager7,59 Euro13,41 Euro/
Managerinnen9,44 Euro/11,56 Euro
Manager11,10 Euro/9,90 Euro

Bei den Ergebnissen sind Unterschiede im Anreizsystem zu erkennen, aber auch geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Gehaltsfindung. Die gewaltigsten Unterschiede sind in diesem Zusammenhang bei den Managern zu finden, wenn diese in dem Beispiel in die eigene Tasche wirtschaften, dann setzen Sie für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen deutlich niedrigeren Lohn an. Bei den Managerinnen sind die Unterschiede nicht derart abweichend.

Autorin der Studie: „Frauen sind selbstloser“

Dieses Ergebnis überrascht die Autorin der Studie: „Diverse Studien beobachten, dass Frauen selbstloser und moralischer entscheiden als Männer. Wir waren allerdings geschockt, wie drastisch die Diskrepanz hier ausfiel“, so Nora Szech, Professorin für Politische Ökonomie am Institut für Volkswirtschaftslehre des KIT. Allgemein deutet dies darauf hin, dass eine diversere Führungsetage einem Unternehmen dabei verhelfen kann, eine annähernde Lohngleichheit zu schaffen. Dies geht aus Informationen einer Pressemitteilung des KIT hervor.

Darstellungsweise in der Studie

Das Arbeitsverhältnis wurde in der Studie extrem vereinfacht dargestellt, in der realen Welt kommen laut dem Fachmagazin Haufe weitere Faktoren wie beispielsweise der Marktvergleich hinzu. Die Ergebnisse seien nicht repräsentativ, hätten aber dennoch eine Relevanz, um eine Debatte für faires Gehalt anzustoßen. Wie Haufe berichtet, hätten viele CEOs am KIT studiert, daher gelte das Institut als Kaderschmiede.

Auch interessant

Kommentare