Beinfreiheit ade? Neue Sitzlösung im Flugzeug könnte Komfort ein Ende machen
Ein Hersteller für Flugzeugsitze hat eine Lösung gefunden, um an Bord mehr Platz für Passagiere zu schaffen. Für manche würde es aber auch weniger Beinfreiheit bedeuten.
Aktuell erfreuen sich Passagiere mit Sitzplätzen am Notausgang noch einer größeren Beinfreiheit als anderswo im Flugzeug. Das hängt mit den Anforderungen der Regulierungsbehörden EASA (Europäische Agentur für Flugsicherheit) und FAA (Federal Aviation Administration) zusammen – diese sehen vor, dass der Durchgang zu den Notausgängen mindestens 13 Zoll (33,02 Zentimeter) breit sein muss. Der Flugzeugsitz-Hersteller Recaro hat aber nun eine Möglichkeit gefunden, diesen Abstand einzuhalten und gleichzeitig mehr Sitzplätze im Flugzeug zu schaffen. Was für Passagiere in der Economy-Klasse bedeuten würde: Schluss mit Beinfreiheit.
Bald weniger Beinfreiheit an den Notausgängen in der Economy-Klasse?
Das neue Sitzdesign sieht an der „Exit Row“ eine Reihe von klappbaren Sitzen im Bereich der Notausgänge über den Flügeln vor. Der Passagier muss die Sitzfläche nach oben klappen, bis sie eingerastet ist. Beim Aufstehen soll sie automatisch wieder nach unten klappen.

So könnte im Notfall weiterhin die vorgeschriebene Durchgangsbreite erreicht und gleichzeitig die Passagierzahl von 190 auf 194 erhöht werden, wie der Hersteller in einer Pressemitteilung erklärt. Der sogenannte „X-Tend“ sei einfach zu bedienen und würde trotz Klappmöglichkeit ein „erstklassiges Sitzgefühl“ vermitteln, heißt es da. Gedacht ist die neue Sitzlösung für die A320-Familie.

„Diese Design-Kooperation mit Airbus ist anders als alles, was derzeit auf dem Markt zu finden ist, und war ein wichtiger Schritt in unserer Partnerschaft“, sagte Dr. Mark Hiller, Recaro-CEO, zu dem Konzept. Das Sitzdesign würde den Platz in der Kabine optimieren und im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der Fluggesellschaften stehen, weil sie die Anzahl der Flüge einer Maschine effektiv reduzieren könne. Ob Passagiere das genauso sehen, bleibt abzuwarten. Aktuell ist nicht bekannt, ob es bereits einen Kunden für den X-Tend gibt.