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Nächstes Ausflugsziel gefunden? Deutsches Naturwunder des Jahres 2023 gekürt

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Naturfreunde haben über das Naturwunder des Jahres 2023 abgestimmt. Gewonnen hat den Titel das „Ewige Eis“ im hessischen Westerwald.

Hätten Sie gedacht, dass es inmitten Deutschlands noch einen Ort gibt, an dem Permafrost vorherrscht? Normalerweise ist davon immer nur in extrem nördlichen Regionen wie Alaska, Skandinavien oder Kanada zu hören, in denen selbst im Sommer der Boden nicht auftaut. Doch auch hierzulande ist dieses Naturphänomen zu bewundern: Es befindet sich im hessischen Westerwald und nennt sich – wie sollte es anders sein – „Ewiges Eis“. Kein Wunder, dass es bei der Wahl zum „Naturwunder des Jahres 2023“ durch die Heinz Sielmann Stiftung und dem Deutschen Wanderverband zum Sieger gekürt wurde.

„Ewiges Eis“ im Westerwald zum Naturwunder des Jahres 2023 gewählt

Über 26.000 Outdoor-Fans hatten acht Wochen Zeit, um in einer Online-Abstimmung zwischen neun Naturwundern ihren Favoriten auszuwählen. Durchsetzen konnte sich das „Ewige Eis“ mit 20,2 Prozent (5.337 Stimmen). Hier sind die Top 3 der Naturwunder-Wahl:

  1. „Ewiges Eis“ im Westerwald (20,2 Prozent der Stimmen)
  2. Hochmoorgebiet „Wildsee“ im Naturpark Schwarzwald (16,4 Prozent)
  3. „Teufelstisch“ bei Hinterweidenthal (15,8 Prozent)
Das „Ewige Eis“ im Westerwald – Naturwunderwahl 2023
Das „Ewige Eis“ im Westerwald – Naturwunderwahl 2023 © Rainer Lemmer

Wie kommt das „Ewige Eis“ zustande?

Das „Ewige Eis“ befindet sich am Fuße der Dornburg, einer Basaltkuppe im hessischen Teil des Westerwalds. Von außen ist tatsächlich relativ wenig von ihm zu sehen, das wahre „Naturwunder“ befindet sich im Untergrund des Westerwalds. Es kommt durch ein seltenes physikalisches Phänomen zustande: Außenluft wird durch natürliche Prozesse in die Basaltblöcke eingesaugt und durch Verdunstung massiv abgekühlt – in tieferen Schichten des lockeren Gesteins bildet sich dadurch festes Eis.

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Die kalte Luft strömt im Sommer vom Fuß des Berges heraus, im Winter hingegen dreht sich der Prozess um und warme Luft entweicht von den höher gelegenen Stellen. So bleibt der Eiskern im Inneren des Berges das ganze Jahr über bestehen. Erst im Jahr 1839 wurde das „Ewige Eis“ entdeckt – 1873 legte eine örtliche Brauerei hier zwei Stollen an, um sie als natürlichen Kühlkeller zu nutzen. Auch heute noch sind diese Schächte zu sehen.

Wie gelangen Wanderer zum „Ewigen Eis“?

Zu erreichen ist das „Ewige Eis“ am besten über den Blasiussteig, wie die Heinz Sielmann Stiftung und der Deutsche Wanderverband informieren. Der Rundweg führt nicht nur an dem „Naturwunder des Jahres“ vorbei, sondern auch an keltischen Wällen und einigen Aussichtspunkten, so wie der Blasiuskapelle oder dem Hildegardisfelsen. Insgesamt ist der Steig knapp 20 Kilometer lang und in vier bis fünf Stunden zu bewältigen. „Der Westerwald bietet als Wander- und Urlaubsregion noch viele weitere faszinierende Naturschauplätze, die das ganze Jahr über einen Besuch wert sind“, sagt Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes.

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