Wiesn weltweit: Sieben Städte, die das Oktoberfest kopieren
Das Oktoberfest in München erfreut sich bei internationalen Touristen großer Beliebtheit. Da wundert es nicht, dass die „Wiesn“ auch in anderen Ländern gefeiert wird.
Zum 188. Mal heißt es am 16. September auf der Theresienwiese: „O‘zapft is!“ Dann werden riesige Besuchermassen – in der Regel um die sechs Millionen Gäste – über das Gelände strömen, das sich bis zum 3. Oktober in eine bunte Welt voller Bierzelte, Fahrgeschäften und Fressbuden verwandelt. Rund 20 Prozent der Besucher kommen laut der Stadt München aus dem Ausland, besonders begehrt ist das Oktoberfest bei Italienern, US-Amerikanern, Österreichern und Briten.
Die internationale Beliebtheit der „Wiesn“ zeigt sich aber nicht nur anhand der Anzahl an Touristen – viele Städte weltweit haben sich mittlerweile ihr eigenes Oktoberfest kreiert. Sieben der verrücktesten und unerwartetsten Kopien des größten Volksfestes der Welt stellen wir Ihnen vor.
Oktoberfest in Blumenau, Brasilien
Wer hätte es gedacht? Brasilien hat nicht nur den Karneval in Rio de Janeiro, sondern auch das zweitgrößte Oktoberfest der Welt. Bereits seit 1984 feiern die Brasilianer in Blumenau die „Wiesn“. Die Stadt wurde von deutschen Einwanderern gegründet, daher der deutschklingende Name. In diesem Jahr findet das Oktoberfest Blumenau vom 4. bis 22. Oktober statt – und 0,4 Liter Bier sollen laut offizieller Webseite umgerechnet rund 2,89 Euro kosten. Knapp 7,30 Euro also für eine Maß! In München müssen Besucher dafür heuer mit bis zu 14,90 Euro das Doppelte hinblättern.

Oktoberfest in Qingdao, China
Auch China hat das Volksfestfieber gepackt: Im Sommer wird hier fast einen Monat lang das größte Bierfestival Asiens gefeiert, bei dem Gerstensaft aus aller Welt serviert wird – zum Beispiel Becks, Heineken, Budweiser, Tiger oder Carlsberg, wie das Portal That‘s Qingdao berichtet. Seit 1991 feiert man in Qingdao das Oktoberfest. Wer das Fest besucht, sollte auch einen Abstecher in die „Beer Street“ machen, wo sich Dutzende von Bars und Restaurants aneinanderreihen. In der Nähe befindet sich auch Chinas erstes Biermuseum.

Oktoberfest in Tokyo, Japan
In Japan wird ebenfalls das Oktoberfest gefeiert – offenbar sogar mehrmals übers Jahr und verschiedene Stadtviertel Tokios verteilt. Im Unterhaltungsviertel Odaiba findet es zum Beispiel bereits im Frühjahr statt, in diesem Jahr bereits zum 30. Mal.

Oktoberfest in Cincinnati, USA
Im US-Bundesstaat Ohio werden im Oktober die Lederhosen aus dem Schrank geholt: In Cincinnati findet das größte Oktoberfest Amerikas statt, bis zu 700.000 Besucher jedes Jahr zählt das Festival laut der offiziellen Webseite. Wenig mit dem Original zu tun haben der alljährliche „Hühnertanz“ oder das „Dackelrennen“ – sie stellen aber dennoch ein Highlight der Festlichkeiten dar. Heuer wird das Fest vom 14. bis 17. September begangen.

Oktoberfest in Denver, USA
Seit 1967 wird auch der Hauptstadt des US-Bundesstaates Colorado fleißig Bier gezapft, in der Regel an zwei Wochenenden im Herbst. Zu beliebten Attraktionen zählen das „Fasskegeln“ und das „Maßkrugstemmen“. Bei einem Kostümwettbewerb können Besucher obendrein ihre Lederhosen, Dirndl und extravagante Flechtfrisuren herzeigen. Und auch bei der Kulinarik orientiert man sich an bayerischen Traditionen: Es werden Sauerkraut, Bratwürste und Brezen serviert.
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Kitchener-Waterloo Oktoberfest in Ontario, Kanada
Bei den Kanadiern wird ebenfalls jedes Jahr auf dem Kitchener-Waterloo Oktoberfest das Bier angezapft. Dieses Jahr findet das „bayerische Festival“ zum 55. Mal statt, und zwar vom 22. September bis zum 14. Oktober. Besucher haben – wie auf dem Original-Oktoberfest – die Wahl zwischen verschiedenen Festhallen, in denen zünftig gefeiert wird. Hier tragen sie Namen wie Hubertushaus oder Schwaben Club.
Oktoberfest in Windhoek, Namibia
In Namibia, einer ehemaligen deutschen Kolonie, hat sich in den letzten Jahren eine Volksfest-Tradition etabliert. 2010 rief die größte Brauerei des Landes das „Windhoek Oktoberfest“ ins Leben, wie das Online-Portal Hallo München berichtet. Im Schnitt kommen rund 7.000 Besucher zu dem zweitägigen Fest, das dieses Jahr am 27. und 28. Oktober stattfindet. Für einen traditionellen Flair sorgen typisch bayerische Schmankerl wie Leberkas, Brezn und Obazda – aber auch namibisches Barbecue wird serviert.
Aber noch lange nicht alle internationalen Touristen sind vom Münchner Oktoberfest überzeugt – manche halten die „Wiesn“ für zu überlaufen.