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Jawort unter Palmen

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beautiful couple with elefant inwedding dress
beautiful couple with elefant inwedding dress © Leonid Dedukh (32761562)

Ein Mann und eine Frau, barfuß im Sand vor der untergehenden Sonne: So sieht für viele Paare der Traum von einer Hochzeit in der Ferne aus.

Ein Mann und eine Frau, barfuß im Sand vor der untergehenden Sonne: So sieht für viele Paare der Traum von einer Hochzeit in der Ferne aus. Heiraten am Kap der guten Hoffnung oder am Strand auf den Seychellen, das findet manch einer viel aufregender als jedes deutsche Standesamt.

„Mauritius, Seychellen, Sansibar: Das sind beliebte Ziele unserer Paare“, sagt Marion Klee, Inhaberin von Honeymoon Highlights, einem Reiseveranstalter in Düsseldorf. Sie und ihr Team sind seit fast 20 Jahren auf Trauungen im Ausland spezialisiert. Auch Schottland, Italien, Griechenland sind Ziele, an die es deutsche Paare zieht, um den Bund fürs Leben zu schließen.

Bis allerdings die Brandung zum Ja-wort rauscht, ist einiges im Vorfeld zu organisieren. Papiere, Anträge, Urkunden und die ganz normale Reisebuchung, das alles gehört zu den Vorbereitungen, die Brautpaare treffen müssen.

Ganz wichtig ist, die Bestimmungen in dem Land zu kennen, in dem man heiraten will. Wer sich in Las Vegas in einer Wedding Chapel von einem Elvis-Imitator trauen lässt, ist genauso legal verheiratet wie jemand, der in Spanien vor einen katholischen Priester tritt. Denn beides ist im jeweiligen Land eine anerkannte Eheschließung.

Woher die Trauzeugen nehmen?

Sind die rechtlichen Vorgaben erfüllt, ist die Ehe auch in Deutschland wirksam. „Ich muss ledig sein, voll geschäftsfähig und das Mindestalter haben“, sagt Standesbeamter Gerhard Bangert, Studienleiter der Akademie für Personenstandswesen in Bad Salzschlirf. „Eine Registrierung einer im Ausland geschlossenen Ehe beim deutschen Standesamt ist nicht vorgeschrieben“, ergänzt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Dennoch melden viele die im Ausland geschlossene Vermählung: „Die meisten wollen im Finanzamt die Steuerklasse ändern und werden nach dem Eintrag ins Melderegister gefragt“, sagt Bangert.

Das Paar sollte sich zudem „schlüssig sein, was es will: Ob es alleine fährt oder Gäste mitnimmt, ob es ein Geheimnis aus der Hochzeit macht oder Verwandten und Freunden vorher davon verrät“, sagt Marion Klee. Viele ihrer Kunden wollten bei der Hochzeit im Ausland ganz unter sich sein und den Tag in Zweisamkeit genießen. Dann allerdings müssen sie klären, woher die Trauzeugen kommen, die meist für die Vermählung nötig sind.

„Man braucht immer einen gültigen Reisepass und eine internationale Geburtsurkunde, die man im Standesamt seines Geburtsortes bekommt“, sagt Klee. Einige Staaten verlangen eine Meldebestätigung oder ein sogenanntes Ehefähigkeitszeugnis, bei geschiedenen oder verwitweten Menschen das rechtskräftige Scheidungsurteil oder die Sterbeurkunde. Das Bundesverwaltungsamt hat Broschüren unter dem Titel „Deutsche heiraten in...“ herausgebracht, in dem die Eheschließungsbestimmungen in den verschiedenen Ländern zusammengefasst sind. Fachmann Bangert rät, sich direkt bei dem Standesamt zu erkundigen, bei dem die Ehe geschlossen werden soll.

Nicht ganz so einfach, wie es im Fernsehen aussieht, ist indes die Trauung auf einem Kreuzfahrtschiff. „Ein Kapitän ist nicht automatisch befugt, ein Paar zu vermählen“, sagt Klee. Es gebe nur wenige Reedereien, bei denen sich Paare tatsächlich auf dem Schiff das Jawort geben können.

Verena Wolff, dpa

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