Verletzte nach zwei starken Erdbeben in der Türkei - Touristengegend bei Istanbul betroffen

Ein Erdbeben der Stärke 5,8 mit zahlreichen Nachbeben hat Teile der Marmararegion am Donnerstag (26. September 2019) erschüttert. Was Touristen jetzt wissen müssen.
Menschen rennen aus Gebäuden, Schüler weinen: Ein erneutes Beben ereignete sich am Donnerstag südlich des Touristen-Hotspots Marmaris in der Provinz Muğla. Es sei bis nach Istanbul spürbar gewesen. Zweimal innerhalb weniger Tage wackelt in der Türkei die Erde. Nennenswerte Schäden werden zunächst nicht gemeldet. Und die Menschen fragen sich: Sind das Vorzeichen eines großen Bebens?
Update vom 27. September: Bei dem jüngsten Erdbeben in der Türkei sind 34 Menschen verletzt worden. Tote gab es den Angaben zufolge nicht. Dutzende Personen hätten ihre Häuser verlassen müssen, 14 Schulen in Istanbul seien aus Sicherheitsgründen geschlossen worden, sagte der türkische Vizepräsident Fuat Oktay am Freitag. Hunderte Gebäude wurden demnach beschädigt. Seit dem Beben am Vortag habe es fast 200 Nachbeben gegeben.
Erneutes Erdbeben der Stärke 5,8 erschüttert Marmararegion vor Istanbul
Update vom 26. September 2019: Das zweite Mal innerhalb weniger Tage hat ein Erdbeben die Marmararegion vor der Millionenmetropole Istanbul in der Türkei erschüttert. Das Beben der Stärke 5,8 war am Donnerstag bis ins Zentrum Istanbuls zu spüren. Zahlreiche kleinere Nachbeben bis zur Stärke 4,4 wurden registriert. Der Erdbebenherd lag im Marmarameer vor dem Bezirk Silivri und in rund sieben Kilometern Tiefe, wie die Katastrophenschutzbehörde Afad mitteilte. Bereits am Dienstag hatte ein Beben der Stärke 4,6 die Region erschüttert. Der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu teilte auf Twitter zunächst mit, Verletzte oder Schäden seien nicht gemeldet worden.
Später sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan laut AFP, acht Menschen seien leicht verletzt worden. Zudem seien einige Gebäude beschädigt worden. Der Staatssender TRT zeigte Menschen, die in Panik aus den Häusern rannten. Schüler wurden im Bezirk Silivri aus Sicherheitsgründen aus den Gebäuden gebracht. Einige Schüler weinten, wie auf Bildern zu sehen war. Der Chef des türkischen Roten Halbmonds, Kerem Klinik, warnte via Twitter vor Nachbeben. Er rief die Menschen dazu auf, von Gebäuden fernzubleiben, die sichtbare Schäden erlitten hätten.
In der Nacht auf Mittwoch gab es auch im Raum Kufstein (Tirol) ein Erdbeben der Stärke 3,9. Die Auswirkungen des Erdbebens waren auch im Landkreis Rosenheim deutlich zu spüren.
Forscher erwarten weiteres starkes Beben in Marmararegion bei Istanbul
In der Region soll es laut Wissenschaftlern zu weiteren starken Erdbeben kommen. Wann sei jedoch unklar. Erst im Juli haben Wissenschaftler um den Kieler Geophysiker Dietrich Lange vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung erhebliche tektonische Spannungen unter dem Marmarameer gemessen. Sie würden reichen, um ein Beben der Stärke 7,1 bis 7,4 auszulösen, wie die Wissenschaftler schrieben.
Erdbeben der Stärke 4,6 erschüttert türkische Marmararegion
Meldung vom 24. September 2019: Das Epizentrum habe im Marmarameer gelegen, teilte die Katastrophenschutzbehörde Afad gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mit. Es gebe derzeit keine unmittelbaren Schadensmeldungen. Das Marmarameer ist im Nordosten über den Bosporus mit dem Schwarzen Meer und im Westen mit der Adria und damit mit dem Mittelmeer verbunden. Es ist vom europäischen und asiatischen Teil der Türkei umschlossen.
Türkei-Reisende schätzen die Region aufgrund ihrer kulturellen und landschaftlichen Vielfalt rund um das Meer. So etwa:
- Istanbul
- Marmara-Insel, wegen des Vorkommens von nahezu komplett weißen Marmors
- Prinzeninseln
- Dardanellen Meerenge
- Imrali Adasi, die viertgrößte Insel im Marmarameer
In einigen Bezirken seien Schüler aus Sicherheitsgründen aus dem Schulgebäude gebracht worden, meldete der Sender CNN Türk. Der Erdbebenexperte Okan Tüysüz von der Technischen Universität Istanbul (ITÜ) sagte im Sender NTV, es könnte leichte Nachbeben geben.
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Türkei gilt besonders erdbebengefährdet
Istanbul gilt als besonders erdbebengefährdet. Unter dem Marmarameer liegt ein Abschnitt der sogenannten Nordanatolischen Störung, die die Grenze zwischen der eurasischen und der anatolische Erdplatte markiert. Die Türkei wird immer wieder von Erdbeben erschüttert. Eines der tödlichsten war das Beben im Jahre 1999 in der Nähe Istanbuls. Damals kamen mehr als 17.000 Menschen ums Leben.
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sca / dpa / afp