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Turbulenzen beim Fliegen: Wie kommt es dazu und wie gefährlich sind sie wirklich?

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Von: Franziska Kaindl

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Egal ob Vielflieger oder Gelegenheitsreisender – Turbulenzen im Flugzeug können unangenehm sein. Aber was genau steckt dahinter?

Flugreisen sind mittlerweile eine der bequemsten und schnellsten Möglichkeiten, um lange Strecken zurückzulegen. Trotzdem gibt es immer wieder eine Sache, die viele Passagiere nervös macht: Turbulenzen. Doch was genau steckt eigentlich dahinter und wie gefährlich sind sie?

Flugzeug: Wie entstehen Turbulenzen?

Turbulenzen sind Verwirbelungen in der Luft, die meteorologische Ursachen haben, wie der Luftfahrt-Experte Heinrich Großbongardt das Branchenportal Travelbook informiert. Eine davon ist beispielsweise Gewitter: Hier sorgt das enge Nebeneinander von schnell aufsteigender Warmluft und absinkender Kaltluft für die Luftverwirbelungen, wie die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personennahverkehr e.V. (söp) berichtet. Aber auch in Bodennähe können Berge, Wälder und Gebäude dafür sorgen, dass stürmische Winde auftreten. Turbulenzen entstehen auch durch Flüge, die vorausfliegen – daher muss zu großen Verkehrsflugzeuges mehr Abstand gehalten werden als zu kleinen.

Ein Flugzeug fliegt am blauen, wolkigen Himmel.
Turbulenzen haben meist meteorologische Ursachen. (Symbolbild) © Panthermedia/Imago

Wie gefährlich sind Turbulenzen beim Fliegen?

Für die Passagiere fühlen sich Turbulenzen an, als würde das Flugzeug ruckeln oder schaukeln. In manchen Fällen können Turbulenzen aber auch so stark sein, dass die Maschine heftig erschüttert wird – vielen Fluggästen schießt in solchen Momenten das Horrorszenario eines Flugzeugabsturzes durch den Kopf. Aus Sicht von Luftfahrtexperten ist so etwas aber extrem unwahrscheinlich: „Moderne Flugzeuge können weitaus stärkeren Kräften widerstehen, als durch Turbulenzen entstehen können“, informiert ein Sprecher des Luftfahrt-Bundesamtes (LBA) laut dem Online-Portal Reisereporter. Das meint auch Großbongardt: „Man braucht keine Angst zu haben, dass ein Flugzeug durch Turbulenzen auseinander bricht, auch wenn die Flügelspitzen und Triebwerke unter Umständen ziemlich stark wackeln. Dafür sind sie gebaut. Zudem ist das Durchbiegen der Flügel eine Art Federung, die dem Komfort dient.“ Hinzu kommt: Seit 40 Jahren ist kein Flugzeug mehr aufgrund von Turbulenzen abgestürzt, wie der Pilot Patrick Smith laut dem britischen Portal The Telegraph informiert.

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Gefährlich wird es in der Regel nur, wenn Passagiere während Turbulenzen nicht angeschnallt sind. „Wenn das Flugzeug durchsackt, hängen sie plötzlich an der Kabinendecke, um dann im nächsten Moment mit aller Wucht auf Sitze oder den Kabinenboden zu krachen“, so der Luftfahrt-Experte. Knochenbrüche und Rückgratverletzungen seien oft die Folge. Das beste Mittel, um sich davor zu schützen, ist, durchgängig angeschnallt zu sein – auch, wenn die Anschnallzeichen gerade ausgeschaltet sind, informiert die LBA in einer Broschüre. Auch beim Schlafen sollten Passagiere angeschnallt sein. Zudem sollten Sie Taschen und andere Utensilien gut verstauen, damit sie nicht herumfliegen können.

Was sind Luftlöcher und wie entstehen sie?

Im Zusammenhang mit Turbulenzen ist auch immer wieder von Luftlöchern die Rede. Bei ihnen handelt es sich aber nicht um echte Löcher in der Luft. Stattdessen gibt es Auf- und Abwinde: „Wenn das Flugzeug durch absinkende Luft fliegt, bewegt es sich mit dieser nach unten. Das fühlt sich dann an, als wäre in der Luft ein Loch“, erklärt der Pilot Torsten Adams dem Portal Reisereporter. Besonders tückisch sind sogenannte Clear-Air-Turbulenzen, also Klarluft-Turbulenzen, die bei wolkenfreiem Himmel auftreten. Anders als Turbulenzen, die bei heftigen Gewittern entstehen, lassen diese sich kaum vorhersagen. Daher werden diese auch oft als „Luftlöcher“ empfunden.

Was ist der beste Sitzplatz im Flugzeug, wenn es zu Turbulenzen kommt?

Wer so wenig wie möglich von Turbulenzen mitbekommen möchte, der sollte sich für einen Sitzplatz in der Mitte des Flugzeugs entscheiden. Denn dort, wo die Flügel am Rumpf befestigt sind, ist das Flugzeug am stabilsten, wie Prof. Andreas Strohmayer vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart laut Travelbook erklärt. Am unruhigsten sei es hingegen im hinteren Teil der Maschine, da Passagiere hier am stärksten die Steuerkräfte spüren, wenn der Pilot das Höhen- und Seitleitwerk bedient.

Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Franziska Kaindl sorgfältig überprüft.  

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