Wenn der treue Begleiter älter wird – wie Sie Hunde- und Katzensenioren das Leben leichter machen
Hunde und Katzen sind die beliebtesten Haustiere und bereiten ihren Haltern viel Freude. Doch damit sie sich auch als Senioren wohlfühlen, sollten Tierbesitzer einiges beachten.
Je nach Tierart, Größe und den genetischen Anlagen treten im Alter zwischen sechs und neun Jahren die ersten Veränderungen im Körper der Vierbeiner auf. Peta rät, die Haustiere täglich am ganzen Körper abzutasten und diese Form der Gesundheitskontrolle zur Routine im gemeinsamen Alltag zu machen. Auch der Mund, die Ohren, der Schwanz und die Haut sollte kontrolliert werden. Ein Blick auf die Füße mitsamt den Fußballen und den Krallen rundet das tägliche Gesundheitsprogramm ab.
Doch nicht nur der Körper sollte gecheckt werden, auch das Verhalten der Tiere kann Aufschluss über ihren gesundheitlichen Zustand geben. Weitere Tipps und Tricks, wie Sie Ihrem Liebling das Leben auch im hohen Alter angenehm gestalten können, finden Sie hier.

So machen Sie das Leben Ihrer Hunde- und Katzensenioren leichter:
- Gemütliche Schlafplätze: Ältere Tiere benötigen meist mehr Ruhe. Stellen Sie Ihrem Tier dafür ein weiches, gut gepolstertes Bett als Rückzugsort bereit, um Gelenkschmerzen zu lindern. Denken Sie daran, dass mit dem Alter auch die Sinneswahrnehmungen schlechter werden: Wecken Sie Ihren Senior daher am besten ganz sanft, um ihn nicht zu erschrecken.
- Angepasste Ernährung: Erkundigen Sie sich bei Ihrem Tierarzt nach altersgerechtem Futter für optimale Gesundheit.
- Regelmäßige tierärztliche Kontrollen: Ältere Tiere benötigen mehr Aufmerksamkeit. Regelmäßige Check-ups (beispielsweise einmal jährlich) sind unerlässlich. Probleme mit der Gesundheit sollten dabei nicht nur auf das Alter zurückgeführt werden, sondern tierärztlich besprochen und gegebenenfalls behandelt werden.
- Gemeinsame Bewegung: Halten Sie Ihre Haustiere aktiv und sorgen Sie für ausreichend Bewegung. Achten Sie aber auf ihre Grenzen und passen Sie die Aktivitäten an.
- Lassen Sie Liebe sprechen: Senioren brauchen vermehrt Zuneigung. Streicheleinheiten und gemeinsame Zeit sind Balsam für ihre Seele.
Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta, informiert, mit welchen hilfreichen Tipps Tierbesitzer für ein angenehmes Leben auch im hohen Alter von Hunden und Katzen sorgen können: „Wenn Tiere ein neues, außergewöhnliches Verhalten zeigen, dürfen Tierhaltende es nicht einfach mit dem Alter abtun“, so Hoger. „Fühlen, Schauen, Riechen und Tasten sind das A und O – Veränderungen müssen ernst genommen werden: Stoßen Menschen auf etwas, das ihrem tierischen Freund Unbehagen bereitet, sollten sie nicht zögern und im Zweifelsfall eine Tierarztpraxis aufsuchen.“
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Neben der täglichen Zuwendung und den oben genannten Tipps gebe es eine Reihe von Dingen, die getan werden können, um das Leben der älter werdenden Vierbeiner zu erleichtern und ihnen mehr Freude zu bereiten:
- Einfühlungsvermögen: „Vielen Hundesenioren zwicken Blase und Darm schneller als in jungen Jahren und sie müssen häufiger nach draußen gelassen werden, damit sie sich erleichtern können. Da muss es manchmal schnell gehen. Katzen benötigen jederzeit ein sauberes Katzenklo“, so Jana Hoger.
- Gelenkschonende Spiele: Futtersuchspiele eignen sich dafür beispielsweise. Sie halten Ihren Liebling nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit. Sorgen Sie dabei für einen weichen Untergrund.
- Seniorengerechte Ausflüge: Unternehmen Sie zum Beispiel eine Wanderung mit Ihrem Senior-Hund. Zur Unterstützung eignet sich ein Hundewagen, in dem es sich der Vierbeiner bequem machen kann. Zwischendurch kann er sich nach Lust und Laune die Beine vertreten.
- Haus oder Wohnung anpassen: Um Ihrem Haustier die Nahrungsaufnahme zu erleichtern, sollten Sie zunächst die Position der Näpfe erhöhen. Sie ermöglichen dem Tier damit, seinen Nacken zu schonen, sodass es entspannt und schmerzfrei fressen kann. Rutschsichere Böden und ein Rutschschutz unter Teppichen oder an bevorzugten Plätzen erleichtern den Vierbeinern das Aufstehen. Eine Rampe oder sogar ein Treppenlift ermöglicht den Tieren, die nicht mehr gut laufen können, trotzdem ihre gewohnten Routen zurückzulegen. Helfen Sie Ihrem Tier dabei, zu vermeiden, dass es vom Sofa, aus dem Auto oder aus dem Bett springt. Aufstiegshilfen sind auch hier eine bequeme und gelenkschonende Alternative.
- Wärmen oder Kühlen: Zu hohe oder niedrige Temperaturen belasten ältere Haustiere immens. Sorgen Sie also im Sommer für die nötige Abkühlung, im Winter hingegen für geeignete Möglichkeiten zum Aufwärmen. Passen Sie die Uhrzeiten für einen Spaziergang an die Temperaturen an und halten Sie Ihren Liebling, falls nötig, mit einem Mantel oder Pullover warm.
Tier-Senioren: Wann ist der Zeitpunkt für die Erlösung gekommen?
Zum Schluss erinnert Fachreferentin Jana Hoger daran, dass auch die letzte Erlösung ein Zeichen der Liebe sein kann: „Einige unheilbare Krankheiten verursachen große Schmerzen. Wenn es keine Aussicht mehr auf Besserung gibt, kann es notwendig werden, den tierischen Gefährten von seinem Leiden zu erlösen – bevor es sich ins Unerträgliche steigert.“ Zwar sei die Entscheidung, das Tier gehen zu lassen, „unendlich schwer“, doch letztendlich unvermeidbar, wenn man die Leiden des Haustiers nicht mehr anders lindern kann. Zur Unterstützung rät Hoger, das Gespräch mit Bekannten zu suchen, die das Tier kennen.
Treten Sie zunächst in den Austausch mit einer „tierärztlichen Praxis (…), die einschätzen kann, ob sich beispielsweise die Schmerzmittel-Dosis noch erhöhen lässt.“ Ist die Zeit zu gehen für Ihr Tier dennoch gekommen, solle man dafür sorgen, „dass der Abschied zu Hause und im Kreis der Familie geschieht.“