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Fenster abdichten – wie Sie Zugluft effektiv verhindern und Heizkosten einsparen

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Die Heizung ist an und trotzdem wird es nicht richtig warm? Dann sollten die Fenster auf ihre Dichtungen überprüft werden, damit warme Luft auch in der Wohnung bleibt.

Langsam aber sicher wird es kälter: Der Winter naht – und damit auch die Heizsaison. In diesem Jahr haben die meisten Menschen dabei auch die steigenden Energiepreise im Blick. Umso wichtiger ist es deshalb, dass die Wohnungen so optimal wie möglich beheizt werden. Gegner Nummer eins ist dabei die Zugluft!

Fenster abdichten nötig? Ein schneller Test gibt die Antwort

Um herauszufinden, ob Fenster (und Türen) richtig abgedichtet sind, nehmen Sie einfach ein Blatt Papier zur Hand. Das Fenster (oder die Tür) wird einmal ganz geöffnet und das Blatt zwischen den Rahmen und die Öffnung gelegt. Jetzt Einfach das Fenster oder die Tür komplett schließen und versuchen, das Papier wieder herauszuziehen. Klappt das nicht, ist mit der Dichtung alles in Ordnung. Klappt es mühelos, muss sie dringend erneuert werden.

Zwei angezündete Kerzen sind von ein paar getrockneten Orangenscheiben umgeben und stehen innen neben einem Tannen-Dekobäumchen auf dem Fensterbrett.
Auch Kerzen sind sehr hilfreich, um schadhafte Dichtungen zu erkennen. Je stärker sie bei geschlossenem Fenster flackern, desto mehr Zugluft dringt von außen herein. © Kantaruk Agnieszka/Imago

Kein Blatt Papier zur Hand? Dann klappt die Suche nach Zugluft auch mit einer Kerze. Einfach anzünden und das geschlossene Fenster damit einmal checken. Je heftiger die Kerzenflamme zittert, desto stärker dringt Luft von außen ins Wohnungsinnere. Der Trick funktioniert so auch bei Türen: Einfach einmal komplett schließen und mit der Kerze rundherum überprüfen. Wo es flackert, da zieht‘s. Teelichter sind hier übrigens nicht ganz optimal, da sie nicht als besonders umweltfreundlich gelten.

Undichtes Fenster entdeckt, und jetzt?

Ein oder mehrere undichte Fenster sind zwar ärgerlich, aber in der Regel kann man diesem Problem leicht begegnen. Profis entfernen die alten Dichtungen und tragen neue Dichtungsmasse aus Silikon oder Acryl auf. Dies gilt als wirksame und nachhaltige Technik und ist besonders bei Dachfenstern zu empfehlen. Auch Fensterkitt kann bei größeren Spalten am Fenster helfen.

Aber auch als Laie bekommt man die Zugluft in den Griff. Die Lösung heißt hier: selbstklebendes Schaumstoffband. Diese Dichtungsbänder gibt es von verschiedenen Anbietern sowie in verschiedenen Breiten und Dicken gleich im nächsten Baumarkt.

Schimmelbildung durch undichte Fenster begünstigt

Zugluft sogt nicht nur für höhere Heizkosten, sie kann auch die Schimmelbildung begünstigen. Feuchte Luft setzt sich immer zuerst an der kältesten Fläche nieder – hier also im Fensterbereich. Gerade in sowieso feuchten Räumen, wie dem Badezimmer, kann das zu einer großen Schimmelgefahr werden. Generell gilt: Besteht ein nachweislicher Baumangel und die Zugluft liegt nicht mehr im Toleranzbereich, ist der Vermieter verpflichtet, undichte Fenster auszubessern. Kümmert er sich nicht, ist eine Mietminderung möglich. Hier bitte beim nächsten Mieterverein nachfragen.

Dichtungsbänder für Fenster aus Gummi oder Schaumstoff

Der große Vorteil bei den selbstklebenden Dichtungsbändern ist die kinderleichte Anbringung. Sie eignen sich am besten für Fensterrahmen aus Holz oder Metall. Gummidichtungen halten, je nach Hersteller, bis zu acht Jahre, Schaumstoffdichtungen immerhin zwischen ein und zwei Jahren. Aber Achtung: Haben Sie Kunststofffenster, in denen schon Dichtungen vorhanden sind, dürfen keine weiteren Dichtungen darüber geklebt werden.

Dichtet gründlich ab: Silikon und Acryl

Fenster-Silikon und Fugen-Silikon sind sich recht ähnlich in der Konsistenz. Ersteres ist jedoch eher glänzend nach dem Trocknen und ist wasserabweisend, das zweite trocknet recht matt und kann überstrichen werden. Ein wichtiger Punkt bei Holzfenstern. Für feuchtere Räume, wie etwa Badezimmer, sollte man zu Sanitär-Silikon greifen. Das lässt kein Wasser durch und ist in einigen Fällen auch schimmelresistent. Schon vorhandenen Schimmel können Sie in einigen Fälle auch gut selbst entfernen, zum Beispiel mit 80-prozentigem Ethylalkohol. 

Für Holzfenster ein Klassiker: Fensterkitt

Fensterkitt wurde schon vor Jahrzehnten eingesetzt und ist ein Dichtungs- und Klebemittel auf Leinölbasis. Das macht den Stoff wasserfest und recht umweltfreundlich. Leider muss er trotzdem hin und wieder ausgebessert werden. Dafür föhnt man die Masse ein wenig an, Wärme macht sie formbar wie Knete, und füllt die Fugen einfach wieder auf. Das Trocknen dauert hier allerdings ein paar Tage.

Fenster abdichten: Darauf sollten Sie achten

Auch, wenn Fenster abzudichten nicht allzu kompliziert ist: Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, sollten folgende Tipps befolgt werden:

Die Türen nicht vergessen: Bürstendichtungen

Gerade bei Türen kommt es oft vor, dass es unten durch einen recht breiten Spalt zieht. Das ist besonders bei denen ärgerlich, die ins Treppenhaus oder gleich ganz nach draußen führen. Ein einfaches Dichtungsband hilft hier nicht immer. Besser sind da die sogenannten Bürstendichtungen. Sie bestehen nicht immer aus einer tatsächlichen Bürste. Es gibt sie auch mit Gumminoppen oder gleich komplett aus Gummi. Ein ähnliches Prinzip verfolgen auch „Schwellendichtungen“, die allerdings am Boden angebracht werden.

Altbekannt: Zugluftstopper

Zugluft verhindern, kann man auch mit dem Klassiker: dem Zugluftstopper. Die Rolle ist so breit wie die Tür und im Idealfall auch ein bisschen formbar. So kann sie siech gut in die Ecken und Kanten schmiegen und verhindert Zugluft. Die Rollen kann man auch selbst basteln und anschließend mit Reis oder Sand füllen. Und wem das Rollen-Design zu langweilig ist, der greift einfach zu einem Stopper in Tierform.

Besser isoliert durch Vorhänge

Schon dünne und lichttransparente Vorhänge helfen bei älteren Fenstern. Sie schaffen einen Puffer zwischen Innenraum und der Fensterscheibe und das lässt die Wärme nicht so schnell wieder verfliegen. Wichtig ist hier nur, dass der Vorhang das Fenster voll, die Heizung dafür gar nicht bedeckt. Das allein wird den Energieverbrauch zwar nicht massiv senken, aber in Verbindung mit Dichtungsbändern ist es eine gute Möglichkeit, Energie zu sparen. Übrigens: Die Heizung komplett auszuschalten, wenn man die Wohnung verlässt, ist ein Fehler. Besser ist es, sie auf etwa 14 Grad einzustellen.

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