Mann erhält Fernwärme-Rechnung über 1,6 Millionen Euro – Ausraster im Video
Ein Mann in Norderstedt in Schleswig-Holstein erhält einen Brief von den Stadtwerken: 1,6 Millionen Euro soll er für Fernwärme bezahlen. In einem Video rastet er aus.
Aufgrund der Energiekrise rechnen viele Verbraucher in diesem Winter damit, beim Heizen sehr tief in die Tasche greifen zu müssen. Bei einer Rechnung von 1,6 Millionen Euro würde aber dennoch den meisten das Herz in die Hose rutschen. Einem Mann aus Norderstedt in Schleswig-Holstein ist genau das passiert – in einem YouTube-Video macht er seinem Ärger darüber Luft.
Mann soll 1,6 Millionen Euro für Fernwärme zahlen
„Habt ihr einen an der Klarinette, oder was?“, schimpft Timo Sievert in seinem Video. Laut dem „Informationsschreiben zum möglichen Einsparpotenzial“ der Stadtwerke Norderstedt soll er für einen geschätzten Jahresverbrauch von 9.840.000 Kilowattstunden 1.647.620,33 Euro Fernwärme zahlen. Bei einem nur „geringen Verzicht auf Wärmekomfort“ könne er demzufolge etwa 590.400 Kilowattstunden Energie oder 98.000 Euro einsparen.
Ihm ist klar, dass es sich dabei nur um einen Fehler handeln kann: Der Feuerwehrmann hat seit zwei Monaten ein Haus mit sieben Zimmern auf 150 Quadratmetern in Norderstedt bei Hamburg. „Ich will hier nicht den ganzen Stadtteil heizen“, sagt er. Allerdings wundert er sich, warum solche Schreiben überhaupt herausgeschickt werden. Manche Leute würden diese nämlich für bare Münzen nehmen: „Wenn das eine 90-jährige Oma kriegt, dann fällt die tot vom Sofa runter“, empört sich Sievert. „Prüft bei euch keiner die Post, die bei euch rausgeht?“ Mehr als sieben Minuten lang poltert der Feuerwehrmann in seinem Video über den Brief. Seine Standpauke wurde bereits weit mehr als 72.000 Mal aufgerufen.
Stadtwerke: Systemfehler sorgte für falsche Fernwärme-Rechnung
Die Stadtwerke Norderstedt bestätigten den Vorfall gegenüber dem Online-Portal Hamburger Morgenpost. Ein Systemfehler sei schuld am falschen Schreiben, sagte der Sprecher Oliver Weiß. Da Sievert erst neu eingezogen ist, wurde der Jahresverbrauch des vorherigen Bewohners als Grundlage der Verbrauchsschätzung genutzt. Die Fernwärmezähler der Stadtwerke würden demnach immer in Megawattstunden messen, während der Verbraucher die Zahlen in Kilowattstunden erhalten. Dabei sei es zu einem Umrechnungsfehler im System gekommen, der die Summe um den Faktor 1.000 erhöht habe.