Kondenswasser am Fenster? Unbedingt abwischen, sonst droht Schlimmeres
Kondenswasser innen am Fenster sollte immer zeitnah beseitigt werden, sonst erhöht sich die Schimmel-Gefahr. Aber was ist die Ursache für das Wasser – und wie wird ihm vorgebeugt?
Vor allem im Winter sind morgens oft die Fensterscheiben von innen beschlagen. Es bilden sich winzige Wassertröpfchen, die sich langsam ihren Weg nach unten suchen. Bei diesem physikalischen Phänomen handelt es sich um Kondenswasser, auch Schwitzwasser genannt. Doch woher kommt das Wasser und muss ich etwas dagegen unternehmen?

Warum bildet sich Kondenswasser innen am Fenster?
Dass sich Kondenswasser an den Fensterscheiben bildet, ist erst einmal völlig normal, gerade im Winter. Schließlich bildet sich innerhalb von acht Stunden alleine durchs Atmen und Schwitzen bis zu 1,5 Liter Wasser pro Person, das sich dann an den Scheiben niederschlagen kann. Hinzu kommt die Feuchtigkeit durch Duschen oder etwa Kochen. „Trifft die warme Luft auf eine Fensterscheibe, die durch die niedrigen Außentemperaturen kalt ist, kondensiert die Feuchtigkeit und setzt sich auf der Innenseite des Fensters in Form von Kondenswasser ab“, erklärt Ökotest auf seiner Internetseite. Aber auch, wenn Kondenswasser nichts Ungewöhnliches ist, ignorieren sollten Sie die nassen Scheiben dennoch nicht, sondern umgehend handeln.
Was tun, wenn sich Kondenswasser an den Fensterscheiben bildet?
Bildet sich Kondenswasser an der Innenseite der Fensterscheibe, wischt man es mit einem Tuch weg. Andernfalls kann sich an den Dichtungen der Fensterscheiben mit der Zeit Schimmel bilden. Das erkennt man gut an dunklen Flecken im Silikon. Diese Pilzsporen sind jedoch nicht ungefährlich, denn sie können allergische Symptome hervorrufen wie etwa Kopfschmerzen, Husten oder Schlafstörungen. Auch der Holzrahmen der Fenster nimmt oft durch zu viel Feuchtigkeit Schaden.
Bildet sich nur ab und zu Kondenswasser am Fenster, ist das laut Ökotest nicht weiter schlimm. Wer regelmäßig angelaufene Scheiben vorfindet, sollte jedoch unbedingt die Ursachen bekämpfen. In der Regel ist dies eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum. Aber auch undichte, schlecht gedämmte Fenster können manchmal der Grund sein. In diesem Fall ist ein Fenstertausch ratsam. Neue Fenster mit Wärmeschutzverglasung verhindern nicht nur eine regelmäßige Kondenswasserbildung, sondern senken zudem den Energieverbrauch, was wiederum Ihre Heizkosten reduziert. „Moderne Fenstersysteme, die der Energieeinsparverordnung (EnEV) gerecht werden, gibt es auch mit integrierter Lüftungsanlage, die wiederum zur Klimaregulierung in der Wohnung beiträgt“, informiert der Energieanbieter Vattenfall auf seiner Internetseite.
Wie vermeide ich Kondenswasserbildung an der Innenseite der Fenster?
Ihre Fenster sind intakt – und dennoch bildet sich regelmäßig Kondenswasser? Dann sollten Sie unbedingt die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen senken. Optimal ist eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent. Mit einem Hygrometer lässt sich die Luftfeuchtigkeit ganz einfach prüfen und ist bereits ab ca. zehn Euro im Baumarkt oder Online-Handel erhältlich.
- Richtig heizen: Damit sich gar nicht erst Kondenswasser an den Scheiben bildet, sollte die Raumtemperatur möglichst konstant sein. Hier hilft es, zu wissen, was die Zahlen auf den Heizungs-Thermostaten bedeuten. Wer etwa Schlafzimmer oder Arbeitszimmer weniger heizt, sollte darauf achten, die Zimmertüren geschlossen zu halten, damit sich die Feuchtigkeit nicht in den kühleren Zimmern niederschlägt. Das beugt auch Schimmel an den Wänden vor.
- Richtig lüften: Das wirksamste Mittel gegen eine hohe Luftfeuchtigkeit ist aber immer noch richtiges Lüften: „Lüften Sie drei bis vier Mal täglich für ca. zehn bis 15 Minuten“, rät Ökotest. Dabei unbedingt Stoßlüften oder – noch besser: Querlüften – und nicht nur die Fenster auf Kipp stellen. Bei gekippten Fenstern ist der Luftaustausch viel zu gering und die Wände kühlen aus.
- Wäsche auf dem Balkon trocknen: Beim Wäschetrocknen wird das Wasser aus den nassen Kleidungsstücken an die Luft im Raum abgegeben. Nasse Wäsche auf dem Wäscheständer treibt deshalb die Luftfeuchtigkeit im Raum massiv in die Höhe. Wer kann, sollte seinen Wäscheständer deshalb lieber auf den Balkon, in den Garten oder auf den Dachboden stellen – auch im Winter. Vor allem in Schlafzimmer und Wohnzimmer ist der Wäscheständer tabu, wenn Sie Schimmelbildung an Fensterdichtungen und Wänden vermeiden wollen.
- Dunstabzugshaube anschalten: Auch beim Kochen bildet sich jede Menge Dampf. Kochen Sie deshalb möglichst mit Deckel auf den Töpfen und schalten Sie die Dunstabzugshaube an. Letztere entzieht die Feuchtigkeit aus der Luft und leitet sie nach draußen ins Freie.
An Dachfenstern bildet sich besonders häufig Kondenswasser. Ihre Fensterscheiben beschlagen im Winter von außen? Dann müssen Sie sich keine Sorgen machen, denn Kondenswasser an der Außenseite der Fenster ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass Ihre Fenster bestens gedämmt sind.