Schimmel in der Wohnung verhindern: Vier Tipps, die Sie vor dem Schlimmsten bewahren
In der kalten Jahreszeit kommt es immer wieder zu Schimmelbefall in der Wohnung. Sparsames Heizen begünstigt dies noch. Experten verraten, wie Sie vorbeugen.
Kaum wird es in Herbst und Winter kälter, können graue, schwarze, oder grüne Schimmelflecken in der Wohnung entstehen. Grundsätzlich kann Schimmel aber in allen Farben aufblühen – sehr zum Ärger der Bewohner. Schließlich ist Schimmel nicht nur ein optisches Problem, er kann auch gesundheitliche Schäden wie Asthma oder Allergien hervorrufen. Oft bemerkt man ihn jedoch erst, wenn es in Schlafzimmer oder Bad bereits muffig riecht. Doch wann bildet sich Schimmel überhaupt – und wie lässt er sich vermeiden?

Wie entsteht Schimmel?
Schimmel entsteht immer dann, wenn zu viel Feuchtigkeit in den Räumen vorhanden ist. Die Ursache dafür kann etwa falsches Lüften und Heizen sein, aber auch Baumängel oder Rohrbrüche tragen dazu bei, dass sich Schimmel in der Wohnung breit macht.
„Wir produzieren schon allein durch das Atmen und Schwitzen Feuchtigkeit. In einem normalen Dreipersonenhaushalt sind das sechs bis zwölf Liter pro Tag“, erklärt Biologin und Schimmelexpertin Kerttu Valtanen vom Umweltbundesamt (UBA) gegenüber Süddeutsche.de. Dazu kommt etwa Feuchtigkeit vom Wäschetrocknen in der Wohnung, durch Duschen oder Kochen. Wird diese Feuchtigkeit nicht abgeführt, schlägt sie sich an kalten Wänden und Zimmerecken nieder und es entsteht teils massiver Schimmel. Auch schwere Gardinen oder große Kleiderschränke sind beliebte Orte, wo sich schnell Schimmel bildet.
Schimmel in der Wohnung vermeiden: die vier wichtigsten Tipps
Damit es gar nicht erst zu Schimmelbildung in den Wohnräumen kommt, sollten Mieter und Eigenheimbesitzer vor allem ihr Nutzungsverhalten im Blick haben – das lässt sich beeinflussen.
- Mindesttemperatur einhalten: „Unsere Empfehlung für Wohnräume ist eine Mindesttemperatur von 19 Grad“, sagt Schimmelexpertin Valtanen vom UBA. Unter 16 Grad steige das Schimmelrisiko enorm. Auch Nachts solle die Zimmertemperatur höchstens nur um ein bis zwei Grad gesenkt werden. Wer Heizkosten sparen will, kann laut der Biologin aber Flure und Nebenräume kälter lassen.
- Richtig lüften: Als Faustformel gilt laut Utopia.de zwei bis viermal am Tag Stoßlüften für etwa zehn Minuten. Kippen allein reicht nicht. Dabei die Innentüren öffnen und einen „Durchzug“ erzeugen. Entsteht viel Dampf durch Duschen oder Kochen, am besten unmittelbar danach oder schon währenddessen das Fenster öffnen.
- Wäsche im Freien trocknen: Wer Stromkosten sparen will oder über keinen Trockner verfügt, der sollte seine nasse Wäsche am besten auf dem Balkon oder im Garten aufhängen, um die Feuchtigkeit gleich draußen zu lassen. Ist dies nicht möglich, lüften Sie unbedingt ordentlich und kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit mithilfe eines Hygrometers. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt laut UBA zwischen 40 und 60 Prozent. Höher als 65 Prozent sollte sie nicht auf Dauer liegen, da dies Schimmel begünstigt.
- Keine Möbel vor Außenwände stellen: Schimmel kann sich auch hinter massiven Möbeln bilden, wenn diese direkt an einer Außenwand platziert werden. Aber auch eine kalte Innenwand, etwa zum Treppenhaus, begünstigt die Schimmelbildung hinter Möbeln. Stellen Sie Schränke und Co. deshalb immer mit mindestens 10 Zentimetern Abstand zur Wand auf – oder platzieren sie gleich an Innenwänden.
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Schimmelbildung ist auch von der Dämmung abhängig
Ob sich Schimmel aber überhaupt ausbreitet und wie stark der Befall ist, hängt jedoch nicht nur von der Nutzung der Wohnräume ab. Auch die Dämmung und der Gebäudetyp beeinflussen die Schimmelbildung in der Wohnung.
Ist der Schimmel erst einmal entstanden, heißt es schnell handeln: Mieter sollten umgehend Ihren Vermieter informieren, da sie ansonsten eventuell ihr Recht auf Mietminderung verlieren. Eigentümer sollten sich umgehend an die Schimmelbeseitigung machen, damit sich die Pilzsporen nicht weiter verbreiten können.