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Versicherer: Wohnhäuser immer mit Elementarschutz versichern

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Hochwasser-Schäden in Rheinland-Pfalz
Angesichts zunehmender Extremwetter-Ereignisse müssen aus Sicht der Versicherungsbranche alle Wohngebäude gegen Elementarschäden versichert werden. © Boris Roessler/dpa

Die Hochwasserkatastrophe hat es in diesem Sommer noch einmal deutlich vor Augen geführt: Der Klimawandel lässt das Risiko für Extremwetter-Ereignisse steigen. Die Versicherer wollen daher den Elementarschutz zum Standard machen.

Berlin - Angesichts zunehmender Extremwetter-Ereignisse müssenaus Sicht der Versicherungsbranche alle Wohngebäude gegenElementarschäden versichert werden. Es solle nur nochWohngebäudeversicherungen mit einem entsprechenden Baustein geben,schlägt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft ineinem Positionspapier vor. Darüber berichtete auch der „Spiegel“.

Wie der Verband mitteilte, gibt es den Elementarschutzbislang nur für 50 Prozent der Gebäude. „Wir können es nichthinnehmen, dass jedem zweiten Haus der Versicherungsschutz gegenKlimaschäden fehlt“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands,Jörg Asmussen. Bestehende Verträge sollen demnach ergänzt undNeuverträge nur noch mit Elementarschutz angeboten werden. Neubautenin Risikozonen sollen nicht mehr gegen Überschwemmung versicherbarsein.

Für den vorgeschlagenen Eingriff in bestehende Verträge müsste aberdie gesetzliche Grundlage geändert werden. Das gilt auch, wenn sichVersicherer auf ein einheitliches Angebot an Neukunden verständigenwollten. Bisher könnte das einen Verstoß gegen das Kartellrechtbedeuten.

Nach einem Vergleich der Stiftung Warentest bieten viele TarifeElementarschutz für unter 100 Euro im Jahr. In Risikogebieten ist diePrämie höher. Der Beitrag solle sich weiter nach der Gefährdungrichten, betonte der Verband. Mit der neuen Bundesregierung wolle manüber Wege zu sozialverträglichen Konditionen für Härtefällediskutieren.

Der Vorstoß steht im Mittelpunkt eines Gesamtkonzepts zurKlimafolgenanpassung, mit dem der Verband auch auf dieFlutkatastrophe im Sommer reagiert. Die Versicherungslobby fordertauch ein Bauverbot in hochwassergefährdeten Gebieten, einbundesweites Naturgefahrenportal und Änderungen im Bauordnungsrecht. dpa

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