Wäsche waschen: Für was brauche ich eigentlich ein Vollwaschmittel?
Vollwaschmittel finden sich in jeder Drogerie-Abteilung, aber für was braucht man es eigentlich? Reicht nicht ein Color-Waschmittel zum Wäsche waschen?
Vollwaschmittel, Color-Waschmittel, Feinwaschmittel und viele mehr – die Zahl der Waschmittel in deutschen Drogerien ist kaum zu überblicken. Während Color-Waschmittel für Buntwäsche noch notwendig erscheint*, können sich viele Verbraucher nicht erklären, für was man ein Vollwaschmittel braucht. Für welche Kleidungsstücke es sich eignet, wann Pulver die richtige Wahl ist und welchen nützlichen Nebeneffekt ein Vollwaschmittel auf Ihre Waschmaschine hat, erfahren Sie im Folgenden.
Lesen Sie auch: Darum brauchen Sie unbedingt mehr als ein Waschmittel für Ihre Wäsche.
Vollwaschmittel: Welche Wäsche wasche ich damit?
Vollwaschmittel eignet sich für weiße Wäsche und helle Wäsche mit starken Verschmutzungen. Im Gegensatz zum Color-Waschmittel enthalten die meisten Vollwaschmittel nämlich Bleichmittel und optische Aufheller. Diese sorgen dafür, dass weiße Wäsche weiß bleibt und nicht vergraut. Genau das würde mit der Zeit passieren, wenn Sie lediglich ein Color-Waschmittel für weiße Wäsche verwenden.
Vollwaschmittel waschen außerdem besonders sauber. Seine Inhaltsstoffe wie Enzyme, Tenside und Proteasen wirken kraftvoll gegen Flecken und starke Verschmutzungen. Das enthaltene Bleichmittel tötet außerdem Keime besonders gut ab, weshalb sich Vollwaschmittel hervorragend für Handtücher oder Waschlappen eignen. Unangenehme Gerüche, die sich in den Textilien festgesetzt haben, macht ein Vollwaschmittel so schnell den Gar aus.
Bestens geeignet für Vollwaschmittel sind etwa:
- weiße Handtücher, Waschlappen
- weiße Bettwäsche, Laken und Spannbettücher
- weiße, unempfindliche Kleidung wie T-Shirts aus Baumwolle, Socken, Unterhosen
- Putzlappen
Lesen Sie auch: Bettwäsche richtig und hygienisch waschen – so funktioniert es.

Für welche Wäsche eignet sich Vollwaschmittel nicht?
Für bunte Wäsche ist ein Vollwaschmittel dagegen nicht geeignet, da es die Farben von Kleidungsstücken ausbleichen kann. Anders als Vollwaschmittel enthalten Colorwaschmittel nämlich keine optischen Aufheller oder Bleichmittel und schonen so die Farben. Ein Farbübertragungsverhinderer schützt zudem vor Verfärbungen. Dieser umschließt die Farbstoffe, welche in der Waschlauge gelöst werden und verhindert so, dass sich die Farben auf anderen Kleidungsstücke festsetzen.
Auch weiße Kleidung aus empfindlichen Stoffen wie Wolle oder Seide, sollte lieber mit einem Fein- oder Woll-Waschmittel gewaschen werden. Wolle würde mit einem Vollwaschmittel verfilzen, Seidenstoffe schnell unansehnlich werden.
Folgende Kleidungsstücke eignen sich zum Beispiel nicht für ein Vollwaschmittel:
- alle bunten Textilien
- Seidenblusen
- Feinstrumpfhosen
- Spitzenunterwäsche
- Kleidung aus Wolle (wie Wollpullover, Babyanzüge aus Schurwolle oder Wollmützen)
Welches Vollwaschmittel ist besser – Pulver, flüssig oder Gel-Pods?
Verschiedene Waschmitteltests wie von Stiftung Warentest haben gezeigt, dass Vollwaschmittel in Pulverform meist bessere Waschergebnisse erzielen als flüssige Vollwaschmittel bzw. Gel-Caps, -Discs oder -Pods. Flüssige Vollwaschmittel enthalten nämlich keine Bleichmittel, da diese in flüssiger Form nicht lange haltbar sind. Zudem fehlen unlösliche Zeolithe, die im Vollwaschmittel-Pulver als Wasserenthärter enthalten sind. Stattdessen sollen hier vermehrt Tenside für Sauberkeit sorgen, die jedoch weniger effektiv sind, wie die Verbraucherzentrale Hamburg informiert.
Bei niedrigen Temperaturen können sich Vollwaschmittel-Pulver jedoch als Nachteil erweisen: Die im Pulver enthaltenen Bleichmittel entfalten oft erst ab 60 Grad ihre volle Wirkung. Bei 30 Grad oder 40 Grad können Vollwaschmittel-Pulver deshalb weiße Rückstände bilden, die der Wäsche anhaften.
Lesen Sie auch: Flüssig oder Pulver? So entscheiden Sie sich für das richtige Waschmittel.
Vollwaschmittel reinigt auch Waschmaschine
Doch nicht nur weißer Wäsche tut ein Vollwaschmittel gut. Auch Ihre Waschmaschine profitiert von der keimtötenden Wirkung der im Pulver enthaltenen Bleiche. Um die Vermehrung von Bakterien einzudämmen und dem Biofilm in der Waschmaschine entgegenzuwirken, empfiehlt die Verbraucherzentrale Hamburg deshalb, alle zwei Wochen eine 60-Grad-Wäsche mit einem bleichmittelhaltigen Vollwaschmittel durchlaufen zu lassen. Das sorgt für eine hygienisch saubere Waschtrommel ohne unangenehme Gerüche.
Auch interessant: Waschmaschine reinigen: Diese Mittel helfen gegen die stinkende Trommel.
Vollwaschmittel statt Hygienespüler
Wer regelmäßig Vollwaschmittel-Pulver benutzt, braucht sich auch um die Hygiene seiner Wäsche keine Sorgen zu machen. Ein Waschgang bei 60 Grad mit einem Vollwaschmittel-Pulver genügt, um mögliche Krankheitserreger und geruchsbildende Bakterien den Gar aus zu machen. Auf Hygienespüler zur Wäschedesinfektion können Sie damit getrost verzichten. Diese schaden ohnehin der Umwelt und fördern zudem die Ausbreitung von multiresistenten Keimen, weshalb das Umweltbundesamt (UBA) dringend von der regelmäßigen Verwendung von Desinfektionsmitteln in Waschmitteln abrät. Was Sie tun können, wenn Ihre Wäsche säuerlich riecht, lesen Sie hier. (as) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.