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Tödliche Schüsse von Wetzlar: Verdächtiger gesteht Tat - Doch Polizei hat Zweifel

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Wetzlar: Toter nach Schießerei - Verdächtiger erscheint bei Polizei
Ein Toter nach Schiesserei in Wetzlar (Symbolbild) © Boris Roessler/dpa

In Wetzlar ist ein Mann erschossen worden. Der Fall könnte einen politischen Hintergrund haben. Nun gibt es neue Entwicklungen.

Update von Mittwoch, 30.10.2019, 18.22 Uhr: Nach tödlichen Schüssen in Wetzlar hat der Verdächtige die Tat gestanden. »Er hat eingeräumt, dass er der Schütze war«, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. 

Tödliche Schüsse in Wetzlar: Ermittler halten Aussagen für nicht glaubhaft

Allerdings hielten die Ermittler einige Aussagen des Mannes »für nicht glaubhaft«. Der 27-Jährige sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. 

In der vergangenen Woche wurden außerdem zwei Männer aus dem familiären Umfeld des Verdächtigen in Aßlar und Langgöns festgenommen. Sie sollen an der Tat beteiligt gewesen sein. In welcher Weise, werde noch geprüft, sagte der Sprecher. Der 27-Jährige soll Anfang September mehrfach auf einen Mann geschossen haben. Das Opfer aus Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Ein Mann ist in einem Park in Lübeck ums Leben gekommen. Ersten Erkenntnissen nach gab es einen Schusswechsel mit der Polizei.

Update von Freitag, 25.10.2019, 15.29 Uhr: Der Fall sorgte überregional für Schlagzeilen: Am 1. September wurde ein Mann im Magdalenenhäuser Weg in Wetzlar erschossen. Er saß zu diesem Zeitpunkt in seinem Wagen. Ein politischer Hintergrund wurde vermutet. Der mutmaßliche Täter wurde kurz darauf festgenommen. 

Festnahme in Langgöns - SEK-Einsatz auch in Biebertal

Eine Spur führte jedoch offenbar auch in den Kreis Gießen. Denn nun meldet die Staatsanwaltschaft Wetzlar: Am Freitagmorgen wurden in Aßlar und Langgöns zwei weitere Männer festgenommen. Was ihnen genau vorgeworfen wird, das ist aktuell noch unklar. Einsatzkräfte - unterstützt durch ein Spezialeinsatzkommando - durchsuchten zudem eine Gaststätte in Biebertal. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. 

Aufgrund der Ermittlungsergebnisse erließ das Amtsgericht Wetzlar die von der Staatsanwaltschaft Wetzlar beantragten Haftbefehle gegen die Männer.

Update von Donnerstag, 05.09.2019, 8.05 Uhr: Der 27 Jahre alte Tatverdächtige, der sich am Dienstag bei der Polizei gemeldet hat, ist in Untersuchungshaft. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Mitteilung mit. Demnach habe der Tatverdächtige in seiner polizeilichen Vernehmung umfangreiche Angaben gemacht, woraufhin die Ermittler auch die Tatwaffe sicherstellen konnten. 

Vor der Haftrichterin bestätigte er seine bei der Polizei gemachten Angaben und wurde daraufhin wegen des Verdachts des Mordes in Untersuchungshaft gebracht. 

Update von Mittwoch, 04.09.2019, 14.23 Uhr: Inzwischen sind weitere Details zum SEK-Einsatz bei Wetzlar und der Festnahme eines Verdächtigen nach den tödlichen Schüssen von Sonntagabend bekannt. Demnach durchsuchten Staatsanwaltschaft und Polizei am Dienstag Wohn- und Geschäftsräume: Es handelte sich um zwei Wohnungen in Aßlar sowie ein Restaurant und eine Spielothek in Ehringshausen. Zuvor hatten sich im Zuge der Ermittlungen von Wetzlar Hinweise auf Verstöße gegen das Waffengesetz bei zwei Männern ergeben, die mit den dann durchsuchten Räumen in Verbindung gebracht wurden.

Verletzt wurde bei den SEK-Einsätzen niemand. Einer der Männer ließ sich widerstandslos festnehmen. Nach seiner erkennungsdienstlichen Behandlung und Vernehmung wurde er wieder entlassen. Im Zuge der Durchsuchungen nahm die Polizei zwei weitere Männer zwecks Personalienfeststellung vorläufig fest. Nachdem ihre Identitäten geklärt waren, durften auch sie die Polizeistation wieder verlassen.

Schießerei in Wetzlar: Verdächtiger schweigt zu Vorwürfen

Derweil wird der 27-Jährige, der unter Verdacht steht, am Sonntagabend einen 37-Jährigen im Magdalenenhäuser Weg in Wetzlar erschossen zu haben, auf Antrag der Staatsanwaltschaft heute einer Haftrichterin vorgeführt. Zu den Vorwürfen schweigt der Mann. Opfer und mutmaßlicher Täter besitzen den Ermittlern zufolge die türkische Staatsbürgerschaft. Die Ermittler gehen bislang von einem "familiären Hintergrund im weitesten Sinne" als Hintergrund für die Schüsse aus.

Update vom Mittwoch, 04.09.2019, 6.45 Uhr: Spezialeinsatzkommandos der Hessischen und Rheinland-Pfälzischen Polizei haben am Dienstagnachmittag (03.09.2019) eine Gaststätte und eine Spielothek und zwei Wohnungen in Ehringshausen durchsucht. Der mutmaßliche Täter steht im Verdacht am Sonntagabend mehrfach auf das Opfer geschossen zu haben, das an den Folgen der Schüsse verstarb. Kurz vor Abschluss der Durchsuchungen erschien der mutmaßliche Täter mit seinem Anwalt bei der Polizei. Er hatte sich in einer Wache in Gießen gemeldet. 

Update vom Dienstag, 04.09.2019, 8.49 Uhr: Nach den tödlichen Schüssen auf einen 39-Jährigen in Wetzlar ist Izzettin Y. weiter auf der Flucht. Der 27-Jährige gilt als dringend tatverdächtig. Er soll am Sonntagabend mehrere Schüsse auf das Opfer abgegeben haben, das inzwischen an seinen Verletzungen verstorben ist. Die Polizei fahndet öffentlich nach dem mutmaßlichen Täter und warnt: Es ist nicht auszuschließen, dass der Mann bewaffnet ist.

Schießerei in Wetzlar: War späteres Opfer zu Trauerfeier in Mittelhessen?

Derweil berichtet die Bild, dass das 39-jährige Opfer des Vorfalls eigentlich in Rheinland-Pfalz (Bad Kreuznach) lebt und nur für eine Trauerfeier nach Mittelhessen gereist war. Ein Sprecher der Polizei Mittelhessen konnte dies am Dienstagmorgen weder bestätigen noch dementieren. 

Nach Informationen des Hessischen Rundfunks gehörten Täter und Opfer einer kurdischen Großfamilie an, die aus politischen Gründen zerstritten ist. Drei Angehörige der Familie, die größtenteils in der Osttürkei lebt, sollen demnach 2017 in einem Wahllokal im kurdischen Teil der Türkei erschossen worden sein. Die damaligen Opfer seien Anhänger der pro-kurdischen Partei HDP gewesen, die Täter hingegen - ebenso wie der nun in Wetzlar Erschossene - seien Anhänger der Regierungspartei AKP von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan.

Update, 2. September, 17.35 Uhr: Die Polizei sucht im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt in Wetzlar nach Izzettin Y. Der 27-Jährige gilt als dringenden tatverdächtig. Er soll am Sonntag gegen 19 Uhr im Magdalenenhäuser Weg in Wetzlar durch mehrere Schüsse einen 39-Jährigen getötet zu haben. Die Polizei schließt derzeit nicht aus, dass er noch mit einer Schusswaffe bewaffnet ist.

Der Gesuchte ist türkischer Staatsangehöriger. Es ist nicht auszuschließen, dass sich Izzettin Y. ins Ausland, insbesondere in die Türkei, absetzt.

Für Hinweise, die zur Aufklärung der Straftat führen, hat die Staatsanwaltschaft in Wetzlar eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.

Zu den mögliche politischen Hintergründen der Tat heißt es bei den Ermittlern: Der Polizei sei angedeutet worden, dass es vor einiger Zeit in der Türkei zu familiären Auseinandersetzungen bis hin zu einem Tötungsdelikt gekommen sein soll. "Wir können das aber noch nicht bewerten", erklärt ein Sprecher. "Das wird in den Ermittlungen natürlich Beachtung finden, ebenso wie auch andere mögliche Motive." Derzeit werde noch in alle Richtungen ermittelt. 

Update, 2. September, 10.20 Uhr: Der Mann, der am Sonntagabend in Wetzlar von mehreren Kugeln getroffen wurde, ist seinen Verletzungen erlegen. Der Mann ist gestorben, wie die Polizei nun bestätigte. 

Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei ermitteln gegen einen 27-Jährigen. Er steht in dringendem Tatverdacht die Schüsse auf den 39-Jährigen abgegeben zu haben. Der Täter ist derzeit flüchtig. Die Ermittlungen zu seinem Aufenthaltsort laufen auf Hochtouren. Die Polizei sucht mit Spezialkräften nach dem Flüchtigen.

Tödliche Schüsse in Wetzlar politischer Racheakt?

Der Hessische Rundfunk berichtet, dass es sich um einen politisch motivierten Racheakt handeln könnte. Demnach könnte die Tat mit einem Fall aus dem Jahr 2017 zusammenhängen. Damals waren drei Anhänger der pro-kurdischen Partei HDP im kurdischen Teil der Türkei in einem Wahllokal erschossen worden. Ein Mann aus der Familie der Opfer von damals soll mit den Schüssen in Wetzlar nun Rache an den Morden geübt haben. Der 39-Jährige galt nach Angaben des HR als Anhänger der Regierungspartei AKP von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan.

Die Polizei hat den Verdacht bisher nicht kommentiert. Dort ist aktuell von einem "familiären Hintergrund" die Rede.

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Schüsse in Wetzlar © Google Streetview

Erstmeldung, 2. September, 08.57 Uhr: Ein 39-jähriger Mann wurde im hessischen Wetzlar (Lahn-Dill-Kreis) angeschossen. Gegen 19 Uhr am Sonntagabend meldeten Anwohner im Magdalenenhäuser Weg mehrere Schüsse. Die Polizei startete einen Einsatz mit Spezialkräften.

Die Polizei geht davon aus, dass ein unbekannter Täter mehrere Schüsse auf den 39-jährigen Mann abgab und anschließend flüchtete. Rettungskräfte übernahmen die Erstversorgung des Opfers und transportierten es in eine Gießener Klinik.

Offenbar wurde auf den Mann geschossen, als er in seinem Auto saß. Der Schütze soll von außen in das Auto geschossen haben.

Schüsse in Wetzlar: Täter flüchtig

Über das Motiv und die Identität des Schützen konnte die Polizei noch keine Angaben machen. Um den Täter zu finden hat das Polizeipräsidium Mittelhessen eine besondere Aufbauorganisation (BAO) eingerichtet.

Das war nicht die einzige Gewalttat in diesen Tagen in Hessen. Angeschossen wurde auch eine junge Frau* in Maintal. Sie wurde mit einer Kopfverletzung gefunden. Eine Tierarzthelferin wurde zudem im Taunus durch einen Kopfschuss getötet*. Unter Verdacht steht ihr Ex-Freund.

Vor Ikea in Frankfurt ist ein Geldbote angeschossen worden. Nun hat die Polizei weitere Informationen.

Bei einer Schießerei an einer High School in Santa Clarita in der Nähe von Los Angeles ist ein Mensch ums Leben gekommen. Mehrere Menschen wurden verletzt.

A7: Ein Unbekannter hat am frühen Donnerstagmorgen auf dem Rasthof Hasselberg-Ost auf einen Mitarbeiter geschossen. Anschließend flüchtete er.

In Schöffengrund (Lahn-Dill-Kreis) hat ein Mann auf das Haus seiner Nachbarn geschossen. Das Motiv ist unklar.

fd/kke

*op-online.de und fnp.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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