1. Startseite
  2. Rhein-Main

Schulstart in Hessen: Vorgaben zur Maskenpflicht – Diese Corona-Regeln gelten

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Friedrich Reinhardt

Kommentare

In Hessen startet die Schule wieder. Ob es in Zeiten der Corona-Pandemie eine einheitliche Maskenpflicht gibt, hat das Kultusministerium bekanntgegeben.

Update vom Mittwoch, 12.08.2020, 14:30 Uhr: In der Diskussion um die Maskenpflicht an Schulen in Hessen macht das Kultusministerium nun einheitliche Vorgaben. Das teilte die hessische Staatskanzlei und das Kultusministerium mit. In Wiesbaden habe man sich demnach darauf geeinigt, dass Lehrer und Schüler die Masken auf dem Schulgelände tragen müssen. In den Klassenräumen muss die Mund-Nasen-Bedeckung allerdings nicht getragen werden.

Der Schulstart in Hessen steht unmittelbar vor der Tür. Am Montag, 17. August, beginnt nach den Sommerferien in allen Schulformen wieder der Regelbetrieb. Der war vor den Ferien wegen der Infektionsgefahr mit dem Corona-Virus ausgesetzt worden.

Brandenburg, Kleinmachnow: Kinder sind auf einer Straße mit dem Fahrrad unterwegs zur Schule.
Der Schulstart steht auch in Hessen kurz bevor. Ab 17. August startet der Regelbetrieb. © Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa

Schulstart in Hessen: Frankfurter Bildungsdezernentin hatte schärfere Version der Maskenpflicht gefordert

Mit seinen Vorgaben reagierte das Kultusministerium auf die Forderung, die Entscheidung - und damit auch die Verantwortung - für den Umgang mit der Maskenpflicht in der Schule nicht an die Bildungseinrichtungen und Schulleitungen abzuwälzen. Diese Forderung hatte etwa die Frankfurter Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) erhoben.

Schüler mit einem Mund-Nasen-Schutz.
Schüler mit einem Mund-Nasen-Schutz. © Sven Hoppe/dpa

Webers Forderung ging allerdings noch weiter. Sie befürwortete, dass zumindest auch für die ersten Wochen, die Maskenpflicht auch in den Klassenzimmern eingeführt wird. So wird es etwa auch in Nordrhein-Westfalen geregelt. Dieser Forderung folgte das Kultusministerium jedoch nicht.

Schulstart in Hessen: An Schulen soll Online-Unterricht auf ein Minimum begrenzt werden

Erstmeldung vom Montag, 11.08.2020, 17.36 Uhr: Frankfurt / Hessen - In den Schulen ackern derzeit Lehrer und Schulleiter, damit am Montag, 17. August, die Schulen nach den Sommerferien in den Regelbetrieb starten können. Neben den üblichen Vorbereitungen müssen auch Hygienekonzepte für die Schulen auf den neusten Stand gebracht werden.

Der Online-Unterricht soll schließlich auf ein Minimum begrenzt werden und für die allermeisten Schüler soll der Präsenzunterricht wieder verpflichtend werden. Darauf hatte sich die Kultusministerkonferenz am 18. Juni geeinigt. Weitere Corona-Ausbrüche an den Schulen, wie in der Vergangenheit, sollen trotzdem möglichst vermieden werden. Damals sanken und sanken die Infektionszahlen noch. Mittlerweile steigen sie allerdings wieder und Schüler, Lehrer und Eltern fragen sich: „Sollen die Kinder dann mit Corona-Maske im Unterricht sitzen?“.

Eine konkrete Antwort hat das hessische Kultusministerium in seinem „Hygieneplan“ noch nicht geliefert. In dem Leitfaden „Hygieneplan Corona für die Schulen in Hessen“ wird die Maske nur ein einziges Mal angesprochen. „Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung, soweit durch die Verhältnisse vor Ort erforderlich (z. B. in Pausen) und durch die Schulleitung angeordnet“, heißt es da stichpunktartig. In einer Anlage, die konkreter auf Sport und Musikunterricht eingeht, wird noch ergänzt, dass in Umkleidekabinen die Maske getragen werden soll, ebenso beim gemeinsamen Singen mit einem Mindestabstand von drei Metern. Genauere Regelungen gibt es bisher nicht. Die Schulen sollten selbst entscheiden, wie sie mit der Maske umgehen.

Schulstart ohne klar geregelte Masken-Pflicht

Schulstart mit Corona: Dicht drängen sich Schüler mit Masken
Schulstart mit Corona: Dicht drängen sich Schüler mit Masken © Gregor Fischer

Dafür musste das Kultusministerium Kritik einstecken. Die Frankfurter Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) forderte einheitliche Hygieneschutz-Vorgaben vom Land noch vor Schulbeginn. Das hessische Kultusministerium solle Verantwortung übernehmen, statt nach unten zu delegieren. „Dem Beispiel von Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und NRW folgend, sollte auch in Hessen für alle Schulleitungen eine klare Vorgabe zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung innerhalb des Schulgebäudes erfolgen", sagt Weber. Das Land reagierte.

„Am Mittwoch (12.08.2020) wird sich das hessische Corona-Kabinett treffen und die Frage der Masken-Pflicht in Schulen diskutieren“, sagt ein Sprecher des Kultusministeriums. Am Freitag (14.08.) sollten die Ergebnisse dann öffentlich bekannt gegeben werden - drei Tage vor Schulbeginn. „Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass sich das Land eher auf eine Regelung einigt. Umso mehr Zeit die Schulen haben, um sich vorzubereiten, desto besser“, sagt Weber. Sie vermute, die späte Reaktion hänge mit der allgemeinen Ferienzeit zusammen.

Schulstart in Hessen: Frankfurter Bildungsdezernentin fordert Masken-Pflicht im Klassenzimmer

Weber selbst fordert, dass die Mund-Nasen-Bedeckung wegen der Ansteckungsgefahr mit Corona nicht nur auf den Gängen und Toiletten der Schulgebäude getragen werden sollen, sondern auch während des Unterrichts, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden können und die Kinder älter als neun Jahre alt sind. Wenn der Raum gut gelüftet werden könne, gehe es auch ohne Maske, selbst wenn der Abstand nur 1,2 Meter beträgt. Aber zumindest für die nächsten zwei bis drei Wochen solle der Präsenzunterricht mit Maske stattfinden, meint die Frankfurter Bildungdezernentin. Friedrich Reinhardt

Auch interessant

Kommentare