Brief an Tierheim schockiert: „Kein Hirn und kein Mitgefühl“
Viele Tiere, vor allem Hunde und Katzen, haben panische Angst vor dem Silvesterfeuerwerk. Jetzt sorgt ein Brief an das Tierheim Mainz für Fassungslosigkeit. Tierfreunde sind entsetzt.
Mainz – Angespannt und voller Angst verbrachten viele Hunde und Katzen auch diese Silvesternacht. Das laute Knallen, der Geruch und die hellen Blitze sind für viele Tiere kaum zu ertragen. Wenig Mitgefühl zeigt da der Verfasser eines Briefes an das Tierheim Mainz. In dem Schreiben greift er die Debatte um ein Feuerwerksverbot an Silvester auf.
Seine Position untermauert er mit recht eigenwilligen Argumenten, die mitunter sogar schockierende Ansichten preisgeben. „Einmal im Jahr geht‘s um die Menschen“, schreibt er. Und er schlägt dem Tierheim vor, Ohropax für die Tiere zu kaufen, statt auf Feuerwerk zu verzichten. Das Tierheim aus dem Rhein-Main-Gebiet äußert sich nun zu diesem Brief.

Brief an das Tierheim Mainz: Durch Feuerwerk verängstigte Hunde sind ihm egal.
In ihrer Podcastfolge „Willkommen 2023“ zeigt sich das Tierheim Mainz fassungslos. Der Verfasser des Briefes äußere nicht nur absurde Vorschläge, wie die Verabreichung von Tabletten an verängstigte Hunde, sondern er beleidige auch die Mitarbeiter des Tierheims. „Achja, dass SIE in dem Etablissement arbeiten sieht man“, wettert der Mann.
Dabei ist die Situation in der Silvesternacht vor allem für Hunde- und Katzenbesitzer mitunter dramatisch: Über 1.000 Tiere sind während der Silvesternacht entlaufen. So appelliert das Tierheim an alle Feuerwerksbegeisterten, ihre Neujahrestradionen zu überdenken.
Der Brief an das Tierheim Mainz schockiert auch auf Facebook: Fordern mehr Rücksichtnahme auf Hunde und andere Tiere
Auch in den Kommentarspalten herrscht Empörung. So schreibt eine Nutzerin: „Kein Hirn und kein Mitgefühl“. Trotz der vielen wütenden Kommentare sehen einige in diesem Brief auch einen Spiegel der Gesellschaft. „Ich denke, er drückt genau das aus, was ca. 50 Prozent der Bevölkerung denken“, schreibt Lysan Naomi Massmann auf Facebook. Einige Nutzer sind ähnlicher Meinung und sehen einen Trend zum Egoismus in der Bevölkerung. Aus Datenschutzgründen hat das Tierheim Mainz den Namen des Verfassers entfernt. Ob er seine Pläne vom großen Feuerwerk umsetzen konnte, bleibt also unklar. Genauso wie viele Tiere auch in diesem Jahr wieder unter dem lauten Feuerwerk leiden mussten. (mm)