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Das halbe Dutzend ist voll

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Mit dem ungefährdeten 82:59-Erfolg rückt Frankfurt in der Tabelle selbst Spitzenreiter Alba Berlin auf die Pelle.

Nach neun Spieltagen nur noch zwei Punkte hinter der Tabellenspitze: Die Skyliners mausern sich in der Basketball-Bundesliga immer mehr zu einem Top-Team. Im Verfolger-Duell bei den Baskets Bonn gelang den Frankfurtern gestern der sechste Sieg in Folge – keine andere Mannschaft kommt derzeit auf diese Serie. Die Hessen setzten sich überraschend deutlich mit 82:59 (37:21) bei den Rheinländern durch und kletterten im dicht gedrängten oberen Tabellendrittel auf den fünften Rang. Dieser Platz würde am Ende der Bundesliga-Hinrunde dazu berechtigen, an der Qualifikation für das Pokal-Endturnier teilzunehmen. An der Spitze kassierte Alba Berlin im Top-Spiel bei den Baskets Oldenburg (87:79) seine erste Saisonniederlage.

„Hier in Bonn ist es immer schwer zu gewinnen. Ich bin froh, dass wir den Bann brechen konnten“, sagte Frankfurts Topscorer Johannes Voigtmann (20 Punkte) nach dem ersten Sieg seiner Mannschaft in Bonn seit zehn Jahren. „Damals gab es mich noch gar nicht“, witzelte der 23 Jahre alte Center. Der Nationalspieler bewies erneut verbale Schlagfertigkeit, als ihn ein Journalist ironisch fragte, ob er „eine gescheuert bekäme“, wenn er sage, Frankfurt sei ein Titelkandidat? „Ich bin kurz davor“, sagte Voigtmann. Und schob ernst gemeint hinterher: „Wir sind noch lange nicht in den Play-offs und müssen weiter 100 Prozent geben.“

Mit der Leistung von gestern ist noch viel möglich. Die Mannschaft von Trainer Gordon Herbert trat wieder als sehr gut organisierte Einheit auf. Nach fünf Minuten führte sie 9:0, nach 16 Minuten bereits 31:11. An der starken Verteidigung prallten die Bonner regelrecht ab. Die Gastgeber um Spielmacher Eugene Lawrence (7 Punkte) und den Ex-Frankfurter Jimmy McKinney (4) fanden keinen Weg zum Korb, wurden in entscheidenden Situationen stets gedoppelt und wirkten ratlos. Erst nach einer Netto-Spielzeit von 5:22 Minuten gelang dem Bonner Aaron White (12) der erste Punkt zum 1:9 – per Freiwurf.

Frankfurt unterliefen im Angriff zwar zunächst auch Fehler. Doch als Center Mike Morrison (9) mit der Schlusssirene des ersten Viertels zum 18:6 dunkte, zeichnete sich der einseitige Spielverlauf bereits ab. Im zweiten Viertel erhöhten Voigtmann, Konstantin Klein (19) und Aaron Doornekamp (10) mit drei „Dreiern“ in Folge auf 31:11. Als Bonns Center Dirk Mädrich (0) zum dritten Mal in Korbnähe den Ball verlor, hört man unter den 5020 Zuschauern Pfiffe.

Nur einmal fand Bonn kurz ins Spiel. Der einsatzfreudige Andre Mangold (7) und Center Tadas Klimavicius (16) verkürzten von 21:39 auf 32:41. Doch Frankfurt hielt seine Intensität hoch und sorgte bis Ende des dritten Viertels (61:37) wieder für klare Verhältnisse.

Vereinsrekord

Das letzte Viertel geriet bei zeitweise mehr als 30 Punkten Vorsprung (80:49) fast zu einem Trainingsspiel. Erfreulicher Höhepunkt aus Frankfurter Sicht war das Comeback von Tomas Dimsa (Fußprobleme) in den letzten 2:50 Minuten. „Es ist keine Floskel, dass bei uns das Team im Vordergrund steht“, sagte Voigtmann, „wenn einer einen Fehler macht, bügelt ihn der andere aus.“ Schon am Mittwoch (18.30 Uhr) sind die Frankfurter wieder im Einsatz, dann im Europe Cup bei KRKA Novo Mesto. In diesem Wettbewerb haben sie auch ihre ersten vier Gruppenspiele gewonnen und sind somit wettbewerbsübergreifend seit zehn Spielen ungeschlagen. Damit haben sie gestern ihren Vereinsrekord aus der Saison 1999/2000 eingestellt.

(joi)

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