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So gut wie raus aus dem Pokal

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Von: Katja Sturm

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Machte seinem Ärger Luft: Skyliners-Trainer Gordon Herbert (links) mit Spieler Mike Morrison.
Machte seinem Ärger Luft: Skyliners-Trainer Gordon Herbert (links) mit Spieler Mike Morrison. © JOACHIM STORCH (Joachim Storch)

Die Frankfurt Skyliners unterliegen in der Basketball-Bundesliga den Gästen aus Bonn nach einer hitzig geführten Partie 76:81.

Die Enttäuschung hatte sich auf Gordon Herberts Stimme gelegt. Der Kanadier, fernab der Seitenlinie sowieso nicht gerade ein Freund der lauten Töne, flüsterte fast, als er nach der 76:81 (39:36)-Niederlage der von ihm trainierten Skyliners im Bundesligaduell mit den Baskets Bonn im Presseraum der Ballsporthalle das Geschehen auf dem Parkett kommentieren sollte. Eine halbe Stunde zuvor, beim Stand von 71:77 im vierten Viertel, hatte der 58-Jährige noch eine ganz andere Seite von sich gezeigt, war polternd aufs Feld gelaufen, weil mehrere strittige Schiedsrichterentscheidungen ihn in Rage brachten. Mit dem Ergebnis, dass Herbert zwei technische Fouls kassierte und von da an keinen Einfluss mehr hatte auf das Spiel, das seinen Basketballern das wahrscheinliche Aus im nationalen Pokalwettbewerb bescherte.

Eine kleine theoretische Möglichkeit besteht zwar noch, dass die Hessen dabei sind, wenn Mitte Januar die Viertelfinals ausgespielt werden. Doch sie selbst können dafür nichts mehr tun, müssen darauf hoffen, dass die Bonner in ihrer nächsten Partie am Donnerstag gegen Bremerhaven den Kürzeren ziehen. Herbert schätzt die Chancen auf „null, vielleicht ein Prozent“, dass sich der Tabellen-17. gegen die jetzt an den Skyliners vorbei auf Platz sechs gezogenen Baskets durchsetzt.

Wie schwer gegen das Team von Predrag Krunic zu gewinnen ist, hatte er schließlich selbst gerade erlebt. Vor 5000 Zuschauern in der ausverkauften Arena von Unterliederbach, darunter eine hörbar große Gruppe gegnerischer Anhänger, lieferten sich die beiden Mannschaft fast die gesamte Spielzeit über ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Im zweiten Viertel sorgte Shawn Huff zwar mit drei Dreiern hintereinander dafür, dass sich die Hausherren leicht absetzen konnten, doch im finalen Abschnitt machten die Gegner das dann wieder wett. Ausgerechnet der frühere Frankfurter Konstantin Klein leitete die Entscheidung ein, als er ebenfalls zweimal in Folge von außen traf.

Die Stimmung auf dem Feld und den Rängen war da schon ziemlich hochgekocht, auch weil manches Urteil der Unparteiischen schwer nachzuvollziehen war. Mike Morrison etwa kassierte ein Foul, obwohl er bei einer Kollision zweier Bonner gar nicht die Finger im Spiel hatte. Herbert sollte sich später darüber beschweren, dass die Referees nicht bestraft hätten, dass die Gegner immer wieder mit zwei Händen an seinen Spielern gewesen seien, und legte auch Protest ein gegen die Anerkennung eines Korbs, der seiner Meinung nach erst nach einem Foul-Pfiff gefallen war. Doch mit der eigenen Regelverletzung und den daraus resultierenden Freiwürfen half er mit, dass die Gäste schließlich die Nase vorne hatten, zumal sie sich zum Ende zu, angeführt von ihrem Topscorer Julian Gamble (15 Punkte), immer öfter durchsetzten und die Frankfurter leichte Bälle vergaben.

Huff, mit 20 Zählern der erfolgreichste Werfer, wollte mit dem Verlauf des Nachmittags und den Entscheidungen der Referees nicht hadern. Natürlich schmerze die Niederlage in dem „harten Spiel“, erklärte der 33-Jährige. Zumal man 35 Minuten lang obenauf gewesen sei. „Aber es wird nun mal 40 Minuten gespielt.“

Für die Skyliners gelte es, sich auf ihre weiteren Aufgaben zu konzentrieren. Die kommenden Tage sind frei; erst am 20. Januar wartet als nächstes Spiel das Duell mit dem Hessenrivalen Gießen 46ers, und ein wenig Pause sollte den Verbliebenen im Kader gut tun. Denn die Verletztenliste bleibt lang; gegen Bonn fehlte auch noch Isaac Bonga, der sich im Training drei Tage zuvor das Knie so heftig angestoßen hatte, dass er voraussichtlich zwei Wochen pausieren muss. „Vielleicht waren wir heute im vierten Viertel auch etwas müde“, vermutete Herbert.

Wann sich die Lage bessert, ist nicht klar. Aus dem Krankenlager gab es nichts Neues zu berichten; ob der Tabellensiebte deshalb nach der jetzt abgeschlossenen Hinrunde die Option für eine Vertragsverlängerung von A. J. English zieht, steht laut Herbert aber nicht fest.

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