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Skyliners verspielen beim Tabellenletzten fast eine 19-Punkte-Führung

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Von: Harald Joisten

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Stand erstmals in der Bundesliga länger auf dem Platz und konnte den Frankfurtern gleich helfen: Armin Trtovac (Mitte).
Stand erstmals in der Bundesliga länger auf dem Platz und konnte den Frankfurtern gleich helfen: Armin Trtovac (Mitte). © Frank /Eibner-Pressefoto (Eibner-Pressefoto)

Mit einem absoluten Rumpfteam retten die ersatzgeschwächten Frankfurter einen 65:57-Erfolg ins Ziel, rangieren in der Bundesliga als Tabellenneunter aber weiter außerhalb der Play-off-Plätze. Für einen jungen Spieler wird die Partie zum besonderen Erlebnis.

Und dann wurde Armin Trtovac auch noch zum Fernseh-Interview gebeten. Als hätte der 20-Jährige nicht schon genug aufregende Premieren in den Stunden zuvor erlebt. Aber kein Problem. Auch die Fragen des Journalisten beantwortete der junge Mann unfallfrei. Was sollte auch schiefgehen an einem Abend, der für das Basketball-Talent der Fraport Skyliners bereits so viele positive Dinge bereitgehalten hatte?

Wegen der großen Verletzungsprobleme seiner Mannschafts-Kollegen war der 2,10 Meter große Centerspieler am Samstag in der Partie bei den Walter Tigers Tübingen erstmals in den Fokus gerückt. Ganze sechs Minuten, verteilt auf drei Spiele, hatte er zuvor in seiner Karriere in der Bundesliga auf dem Parkett gestanden. Am Samstag nun wurde er von Trainer Gordon Herbert schon im ersten Viertel eingewechselt – weil neben den Langzeitverletzten Jonas Wohlfarth-Bottermann und Daniel Mayr auch noch Mike Morrison ausgefallen war. Dadurch war Trtovac neben Marco Völler der einzig verbliebene Center im Kader. Und nach ersten Anlaufschwierigkeiten, in dem Trtovac der Ball vor Nervosität aus den Händen glitt, stand der 112-Kilo-Koloss seinen Mann. Er stand 10:28 Minuten auf dem Feld, erzielte acht Punkte, holte fünf Rebounds und trug mit dazu bei, dass die Skyliners ihrer Favoritenrolle mit dem 65:57 (39:27)-Sieg beim Tabellenletzten mühevoll gerecht wurden. „Es fühlt sich gut an“, sagte Trtovac über seine Leistung. „Dabei haben wir noch gewonnen. Das ist noch besser. Super.“

Sieben Minuten ohne Punkt

Der gebürtige Mainzer mit serbischen Wurzeln hatte lange auf diesen Moment warten müssen. Nach seiner Jugend beim TSV Schott Mainz war er über den TV Oppenheim im Sommer 2014 zu den Skyliners gewechselt, wo er im Nachwuchs-Team mit Kooperations-Partner Eintracht Frankfurt spielt. Auch in Zukunft wird er überwiegend wieder auf der Ersatzbank des Bundesliga-Teams sitzen, wenn Mike Morrison zurückkehrt – vielleicht schon am Sonntag (17.30 Uhr) im Heimspiel gegen Ludwigsburg.

Aber den vergangenen Samstag kann ihm keiner mehr nehmen. Und Trtovac, der im Mai 2017 erstmals in die deutsche U 20-Nationalmannschaft berufen worden war, erlebte gleich eine Berg- und Talfahrt seines Teams hautnah mit. Nach einer guten ersten Halbzeit, in der vor allen Spielmacher Tai Webster (21 Punkte) mit seinem starken Zug zum Korb gefiel, brachen die Frankfurter regelrecht ein. Bei einer komfortablen Führung von 57:38 erzielten sie fast sieben (!) Minuten lang keinen einzigen Punkt mehr und vergaben reihenweise beste Chancen. Auch Shawn Huff (16), der zuvor sicher aus der Distanz getroffen hatte, tauchte ab.

Tübingen bekam Oberwasser, verkürzte mit einem 15:0-Lauf auf 54:57 und bekam völlig überraschend doch noch die Chance, seinen zweiten Saisonsieg einzufahren. Erst ein Dreier von Frankfurts Kapitän Quantez Robertson (8 Punkte) beendete die Flaute und sorgte dafür, dass die Skyliners eine Blamage noch abwenden konnten. Das lag letztlich auch daran, dass Tübingen in dieser schwachen Partie am Ende ebenfalls keine guten Entscheidungen mehr traf.

Armin Trtovac konnte das freilich egal sein. Er hatte einen großartigen Basketball-Abend erlebt, an den er sich noch lange erinnern dürfte.

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