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„Nichts anderes als Halbwissen“: Ex-Bayern-Boss Kahn wehrt sich gegen Vorwürfe

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Nach der Entlassung von Oliver Kahn übte Matthias Schranner Kritik am Verhandlungsgeschick des Ex-CEO des FC Bayern. Der wehrt sich nun.

München – Die Ära von Oliver Kahn beim FC Bayern fand nach dem letzten Spieltag der vergangenen Saison und der Last-Minute-Meisterschaft des deutschen Rekordmeisters ein jähes Ende. Der 54-Jährige sollte die Münchner eigentlich in die Zukunft führen, wurde dann jedoch nach nicht einmal zwei Jahren durch den neuen CEO Jan-Christian Dreesen ersetzt.

Oliver Kahn
Geboren am:15. Juni 1969 (54 Jahre) in Karlsruhe
Stationen als Profi:Karlsruher SC, FC Bayern München
A-Länderspiele:86 Einsätze für Deutschland

Verhandlungsexperte sieht offenbar „Verhandlungsfehler“ unter Kahn beim FC Bayern

Nach seinem Rauswurf beim FC Bayern lieferte sich Kahn noch einen öffentlichen Schlagabtausch mit seinem ehemaligen Arbeitgeber, der seine Entlassung etwas anders darstellte. Dann jedoch wurde es ruhig um ihn. Bis jetzt. Denn eine Analyse von Matthias Schranner, Verwaltungsjurist, Verhandlungsexperte und -coach, wollte der 54-Jährige so nicht auf sich sitzen lassen.

Schranner zeigte in dem sozialen Netzwerk Linkedin einige „Verhandlungsfehler“ auf, die er während der Ära Kahn beim FC Bayern erkannt haben möchte. Demnach hatten sich die Verhandlungen bei Lewandowski „ewig hingezogen“, Informationen seien ständig an die Presse weitergegeben worden, Verhandlungen seien über die Medien geführt worden, es habe persönliche Angriffe und Beschuldigungen gegeben und das Bekenntnis „Lewandowski bleibt, basta“ sei mit einem Gesichtsverlust wieder aufgehoben worden. Unter dem neuen CEO Jan-Christian Dreesen habe sich das alles nun geändert.

Oliver Kahn musste nach dem letzten Spiel der vergangenen Saison beim FC Bayern seinen Hut nehmen.
Oliver Kahn musste nach dem letzten Spiel der vergangenen Saison beim FC Bayern seinen Hut nehmen. © M.i.S./imago

Schranner lobt Transfer-Taskforce des FC Bayern – Kahn kontert Kritik

Der Einsatz der Transfer-Taskforce und der Einsatz des Technischen Direktors Marco Neppe als einzige Stimme nach außen sei „genau richtig“ gewesen. „Interessant ist dabei, dass seit der Kündigung von Kahn und Salihamidzic keine Informationen mehr an die Presse vor einer Einigung gegeben worden sind“, schrieb Schranner bei Linkedin. Er wisse nicht, ob die beiden die Informationen an die Presse gegeben hätten, er wisse aber, dass die beiden dafür verantwortlich gewesen seien. „Das Transferfenster ist ab heute noch eine Woche geöffnet. Ich bin mir sicher, dass die neue FC-Bayern-Führung auch die kommende Woche noch professionell verhandeln wird“, hieß es abschließend in Schranners Analyse.

Kahn, der diese Analyse offensichtlich genau gelesen hat, antwortete prompt auf den Beitrag Schranners. „Mit Interesse habe ich Ihren Beitrag gelesen. Immer wieder beeindruckend, wie manche Leute ohne Einblick in die wirklichen Vorgänge glauben, Dinge von außen beurteilen zu können. Was Sie hier als ‚Analyse‘ verkaufen, ist nichts anderes als aus den Medien entnommenes Halbwissen. Als erfahrener Verhandlungsführer sollten Sie wissen, dass nichts ist, wie es scheint“, schreibt Kahn als Antwort auf den Beitrag Schranners. Es gebe eben auch immer ganz andere Perspektiven. (msb)

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