Nach etwas mehr als einer halben Stunde unterbrach Schiedsrichter Christian Dingert das Bundesligaspiel Union Berlin gegen den VfL Wolfsburg das erste Mal. Hintergrund war ein im Union-Block gezeigtes kritisches Banner, das sich gegen die vom Deutschen Fußballbund (DFB) ausgesprochenen Kollektivstrafen wendet. Der DFB, der auf dem Spruchband beleidigt wird, hatte vor kurzem einen Stadionausschuss für BVB-Fans bei Gastspielen in Sinsheim ausgesprochen. Der größte Dachverband der Welt reagierte damit auf Beleidigungen der Dortmunder Fans - gerichtet an Dietmar Hopp.
Nach Registrieren der Spruchbänder ordnete Dingert Stufe eins des sogenannten Drei-Stufen-Plans an. Es folgte eine erste Ermahnung an die Union-Fans. Kurz vor dem Halbzeitpfiff kam es dann zur Stufe zwei, bei drei Stufen folgt der Spielabbruch. Auslöser diesmal war ein wieder im Union-Block gezeigtes Banner, dass Dietmar Hopp persönlich diffamiert und den Mäzen zudem im Fadenkreuz abbildet. Daraufhin war die Partie für rund 15 Minuten unterbrochen.
Der Stadionsprecher machte daraufhin unmissverständlich deutlich: „Es gibt einen Drei-Stufen-Plan, wir haben jetzt Stufe zwei erreicht. Nochmal so ein Vorfall - und das Spiel wird abgebrochen. Dann gehen wir nach Hause. Alle hier wissen das - Kopf einschalten.“
Nach der Durchsage und dem damit verbundenen klaren Appell an die Union-Fans kam es zu keinerlei Ausschreitungen mehr, die zweiten 45 Minuten gingen ohne etwaige Störungen über die Bühne.
Nach einem eher mauen ersten Durchgang, in dem Union durch Sebastian Andersson in Führung ging, nahm die Partie im zweiten Abschnitt etwas Fahrt auf. Das 2:0 der Eisernen durch Marvin Friedrich egalisierten die Wölfe in Person von Yannick Gerhardt und Wout Weghorst zum 2:2-Endstand. Die Berliner rangieren damit in der Tabelle auf Rang zehn, die Wölfe sind Siebter.
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