„Reingefallen“: Ex-Schiri schlägt sich bei Elfer-Diskussion auf Seite des FC Bayern
Der späte Elfmeterpfiff beim Bundesliga-Topspiel zwischen dem FC Bayern und Leverkusen spaltet die Fußballnation. Unterstützung erhält der FCB nun von einem Ex-Schiri.
München – Das Topspiel zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen hatte alles, was das Fanherz begehrt. Inklusive strittigem Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit, der das Spiel mit 2:2 enden ließ und dem FCB sehr spät die Tabellenführung versagte. Schiedsrichter Daniel Schlager erhielt für seine Entscheidung viel Gegenwind. Diesen gibt es nun auch von einem ehemaligen Kollegen.
Manuel Gräfe | |
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Geboren: | 21. September 1973 (Alter 49 Jahre), Berlin |
Position: | Ehemaliger DFB- und FIFA-Schiedsrichter |
Bundesliga-Einsätze: | Seit 2004, 289 Spiele |
Schiedsrichter des Jahres: | Saison 2010/11 |
Umstrittene Schiri-Entscheidung: FC Bayern ärgert sich über späten Ausgleich
Es lief schon die Nachspielzeit, Schauplatz war der Münchner Strafraum. Alphonso Davies lief Jonas Hofmann in die Hacken, der zuständige Referee Schlager ließ zunächst weiterspielen. Bis sich schließlich der VAR einschaltete. Schlager wurde zum Monitor am Spielfeldrand zitiert und entschied nach Sichtung des Bildmaterials auf Elfmeter. Sehr zum Ärger der Bayern, die damit spät den 2:2-Ausgleich kassierten. Hier gibt es die tz-Noten zum Spiel.
Manuel Gräfe hat auf Twitter (jetzt X) seine Meinung zur Szenerie kundgetan. Nur schon vorab: Der ehemalige DFB- und FIFA-Schiedsrichter ist grundsätzlich einer der großen Kritiker des VAR. Gräfe trifft in der Folge eine Einschätzung, der vor allem Spieler, Mitarbeiter und Fans des deutschen Rekordmeisters folgen dürften.
FC Bayern hat Recht, es hätte keinen Elfmeter geben dürfen
Hofmann habe es clever gemacht, schreibt Gräfe. Der junge Schiedsrichter, sowie Videoschiedsrichter Matthias Jöllenbeck und dessen Assistent Jonas Weickenmeier seien schlicht auf Hofmann reingefallen. Es habe einen Kontakt gegeben, ein Foul würde aus dieser Aktion heraus allerdings nicht resultieren.
„Hofmann bringt schon vor dem Kontakt sein rechtes Bein zum Schleifen (setzt es gar nicht richtig auf), denn er hatte Körper und Bein nur für den Kontakt nach vorne gebracht“, analysiert Gräfe zunächst besagte Szene, die er mit Bildern belegt. Hofmann warte auf den Kontakt, den es zweifelsfrei gegeben habe. Von Davies sei es indes ungeschickt, in der Situation so zu agieren – er müsse in dem Fall eben mit dem Risiko leben. Thomas Müller und TV-Experte Michael Ballack stritten sich deshalb sogar live.

FC Bayern darf nicht lange hadern – Champions League steht vor der Tür
Hofmanns Körper und sein rechtes Bein seien schon nach vorne und zum Sturz ausgerichtet, „das linke wird deshalb gar nicht mehr aufgesetzt“, so Gräfe. Der Sturz von Hofmann sei daher nicht durch den Kontakt von Davies entstanden, weshalb es auch keinen Elfmeter für Leverkusen hätte geben dürfen. Allzu lange hadern darf der FC Bayern mit dieser stritten Entscheidung allerdings nicht.
Denn schon an diesem Mittwoch (21 Uhr) geht es in der Champions League weiter. Dort steht der 1. Spieltag der Gruppenphase an. Es geht gegen keinen Geringeren als den englischen Rekordmeister Manchester United, der die Generalprobe total in den Sand setzte und sein Heimspiel in der Premier League gegen Brighton & Hove Albion mit 1:3 verlor. Es war die dritte Liganiederlage im vierten Spiel. (aoe)