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Boateng berichtet über traumatisches Bayern-Erlebnis: „Ich habe drei Tage nichts gegessen“

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Von: Boris Manz

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Vor dem Champions-League Kracher gegen Paris Saint-Germain spricht Boateng über das CL-Finale und über die diesjährigen Chancen des FC Bayern.

München – 19. Mai 2012: Eine schwer verdauliche Erinnerung im Leben eines jeden FC-Bayern-Fans. Die Münchner dominieren über das gesamte Spiel den FC Chelsea im Finale dahoam und gehen nach dem Elfer-Drama doch als Verlierer vom Platz. Jérôme Boateng spricht im Interview mit dem kicker über das Mega-Trauma, den überragenden Champions-League-Lauf im Folgejahr und warum er die Bayern im Achtelfinal-Kracher gegen Paris Saint-Germain in der Favoritenrolle sieht.

Jérôme Agyenim Boateng
* 3. September 1988 (Alter 34 Jahre) in Berlin
Größe: 1,90 m
Aktueller Verein: Olympique Lyon (#17)
Marktwert: 2 Millionen Euro

Champions-League-Finale 2012: FC Bayern verliert Finale dahoam gegen Chelsea

Unvergessene Szenen: Müllers Kopfball-Tor zur Münchner Führung, Robbens vergebener Elfmeter in der Verlängerung und Didier Drogbas ekstatischer Jubel, als er die Träume der Bayern-Fans platzen lasst.

Jérôme Boateng erinnert sich noch genau, was ihm im Anschluss auf dem Rasen der Allianz Arena durch den Kopf ging: „Die totale Leere, es war die schwerste Niederlage in meinem Leben. Ich habe drei Tage lang nichts gegessen und habe nicht verstanden, wie wir das Spiel verlieren konnten. Ich habe am eigenen Leib erfahren, wie brutal der Fußball sein kann.“

Bastian Schweinsteiger, Jerome Boateng und Arjen Robben nach der Niederlage im Champions-League-Finale.
Bastian Schweinsteiger, Jerome Boateng und Arjen Robben nach der Niederlage im Champions-League-Finale. © Imago/Sven Simon

FC Bayern – Jérôme Boateng über das CL-Halbfinale gegen Barcelona: „In einen Rausch gespielt“

Im darauffolgenden Jahr machten Boateng und Co. das Drama aber wieder vergessen. Die Mannschaft wirkte im Folgejahr unter Jupp Heynckes geölt wie ein Uhrwerk und nahm zahlreiche europäische Schwergewichte auseinander. Auf ewig in Erinnerung: Die 7:0-Demontage des damaligen Top-Favoriten FC Barcelona.

Rückblickend betrachtet, ging das alles aber nicht von alleine: „Der Weg war sehr schwierig, aber man hat gemerkt, dass wir als Mannschaft von K.-o.-Spiel zu K.-o.-Spiel stärker geworden sind und besser funktioniert haben“, so Boateng. „Wir haben uns in einen Rausch gespielt, gerade gegen Barça.“

Champions League 2013: FC Bayern schlägt Borussia Dortmund im Wembley

Die Homogenität innerhalb der Truppe war der Schlüssel zum Erfolg. „Wir waren eine intakte Gruppe, in der jeder für den anderen gekämpft und dessen Fehler ausgebügelt hat“, erinnert sich Boateng. Am 25. Mai 2013 sorgt die Mannschaft für den nächsten unvergesslichen Moment. Am 25. Mai 2013 holen sie im Wembley gegen Borussia Dortmund den langersehnten Henkelpott.

Geschichte schreiben, will der FC Bayern München auch in diesem Jahr. In der Champions League erwartet den Rekordmeister mit Paris Saint-Germain, aber trotz eines möglichen Ausfalls von Kylian Mbappe, ein echter Brocken.

FC Bayern: Boateng schätzt Nagelsmann-Elf stärker als Paris Saint-Germain ein

Boateng will von einem vorzeitigen Aus gegen PSG aber nichts wissen: „Im Moment steht es fifty-fifty. Wenn beide auf Top-Niveau sind und es keine weiteren Ausfälle gibt, sehe ich Bayern leicht vorne, weil sie auch nach hinten zusammenarbeiten. Sie werden zwei Top-Leistungen benötigen. Deren Offensive kannst du nicht komplett ausschalten.“

Neben dem Sieger der Paarung zählt Boateng auch Real Madrid und Manchester City, denen der Zwangsabstieg droht, zu den Favoriten auf die begehrte Trophäe. Dann würde sich wieder eine Bayern-Mannschaft unsterblich machen. (btfm)

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