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„Leck mich am A****, ey“: ARD-Doku enthüllt Schiri-Konversationen von Bayern-Stars

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Eine ARD-Doku enthüllt Schiri-Konversationen in der Bundesliga. Schiedsrichter Aytekin macht den Stars des FC Bayern eine Ansage.

München – „Was auf dem Platz passiert, bleibt auf dem Platz“, heißt im Fußball-Jargon oft so schön. Die fünfteilige Doku „Unparteiisch – Deutschlands Elite-Schiedsrichter“, die ab diesem Wochenende in der ARD-Mediathek abrufbar ist, bringt nun Licht ins Dunkle – zumindest was die Konversationen der Schiris während des Spiels angeht.

Deniz Aytekin
Geboren:21. Juli 1978 (Alter 45 Jahre), Nürnberg
Beruf:Betriebswirt
Tätigkeit:Schiedsrichter

Schiedsrichter-Doku in der ARD lässt aufhorchen

In der Doku ist der eloquente Schiedsrichter Deniz Aytekin einer der Hauptdarsteller, wie die Bild schon vorab berichtet. Beim Eröffnungsspiel der letzten Bundesliga-Saison zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern begleitet den 45-jährigen Franken die Kamera auf Schritt und Tritt. So erhält der Zuschauer einen seltenen Einblick in die Schiri-Kabine vor und nach dem Spiel, sowie in der Halbzeit.

Aytekin ist voller Vorfreude, aber gleichzeitig total fokussiert. „Schön mitmachen, Jungs jetzt! Alle hochfahren. Meinung äußern. Seid ihr alle da jetzt?“, fordert er von seinen Assistenten an der Seitenlinie. Während der Partie knöpft sich Aytekin dann die Bayern-Stars vor.

Schiedsrichter Deniz Aytekin im Austausch mit den Bayern-Stars.
Schiedsrichter Deniz Aytekin im Austausch mit den Bayern-Stars. © Markus Fischer/Imago

„Leck mich am Arsch, ey“: ARD-Doku enthüllt Schiri-Konversationen von Bayern-Stars

„Das ist viel zu wenig. Er berührt dich oben, aber das ist doch kein Elfmeter! Spiel weiter! Das hast du nicht nötig“, raunt Aytekin Bayerns Offensiv-Dribbler Jamal Musiala entgegen. Der Respekt für dessen außergewöhnliches Tempo ist dem Unternehmer aus Oberasbach bei Nürnberg aber in der nächsten Szene anzumerken.

„Leck mich am Arsch, ey! Das ist brutal. Der Musiala, der nimmt mir mit Ball 70 Meter ab bei einem 100-Meter-Sprint. Das ist unfassbar. Da kommst du dir bescheuert vor“, sagt Aytekin zu Thomas Müller, der in dem Moment neben ihm steht. „Alter, die Bayern hören nicht auf, das ist krank“, stöhnt er seinem Assistenten kurz vor der Halbzeit ins Ohr. Musiala erzielte beim 6:1 übrigens einen Doppelpack. Nach Spielschluss wurde Sadio Mané mit Megafon am Zaun als neuer Superstar von den Bayern-Fans gefeiert – lang ist‘s her.

Frauen-Schiedsrichter witzeln bei Bayern-Spiel

Auch in die Frauen-Bundesliga wird der Zuschauer von der Doku entführt. Beim Spiel zwischen Wolfsburg gegen den späteren Deutschen Meister FC Bayern (2:1) spielte sich eine kuriose Szene ab.

Nach einem Abseitstor von Alexandra Popp ruft Assistentin Daniela Göttlinger ihrer Kollegin Silke Fritz, die die Fahne gehoben hat, zu: „Und Silke bringt das Stadion zum Buhen.“ Fritz antwortet sofort: „So geil! Hoffentlich kommt kein Bierbecher...“

Bedrohter Schiedsrichter spricht über schwierige Zeit nach verweigertem Elfmeter

Auch eine traurige Episode ist Thema in der ARD-Doku. Nach dem nicht gegebenen Elfmeter für Dortmund in Bochum (1:1) gab es grässliche Drohungen gegen Schiedsrichter Stegemann. „Es klingelte an der Tür. Zwei Polizeibeamte, wir waren gerade beim Abendbrot. Die Kinder daheim. Als die Polizei bei uns im Wohnzimmer stand, war die erste Reaktion: ,Papa, nehmen die dich mit, weil du Ärger auf der Arbeit hattest?‘ Das sind die Momente, wo du dich fragst, ob es die ganze Sache wert ist“, erzählt Stegemann. (ck)

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