Unbekannter Japan-Export des FC Bayern profitiert von Gnabrys Verletzung
Serge Gnabry wird dem FC Bayern lange fehlen. Der Kader stößt an seine Belastungsgrenze. Ein unbekannter Japaner profitiert vom Ausfall.
München – Der 4:0-Sieg des FC Bayern in der ersten Runde im DFB-Pokal in Münster wurde von der schweren Verletzung von Serge Gnabry getrübt. Der Nationalspieler hat sich beim Zusammenprall mit FCB-Leihgabe Johannes Schenk den Arm gebrochen. Allerdings gab es bei den Bayern trotz, aber auch gerade wegen des Gnabry-Ausfalls, viele strahlende Gesichter im Preußenstadion – darunter ein junger Japaner.
Taichi Fukui | |
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Geboren: | 15. Juli 2004 (Alter 19 Jahre), Präfektur Kanagawa, Japan |
Position: | Mittelfeld |
Verein: | FC Bayern |
Vertrag bis: | 30.06.2025 |
Taichi Fukui profitiert von Gnabry-Verletzung und wird für Kimmich eingewechselt
Allen voran profitierte natürlich Frans Krätzig von Gnabrys Verletzung. Nach seinem Bundesliga-Debüt gegen Bochum wurde der 20-jährige Allrounder in Münster bereits in der 11. Minute für den Offensiv-Star eingewechselt. Kurz vor der Pause erzielte Krätzig gegen seinen Kumpel Schenk im Tor der Gastgeber sogar seinen Premieren-Treffer. Ein Einstand nach Maß würde man in München sagen.
Krätzig war beim Debütanten-Ball in Münster aber nicht der einzige Jungstar der Bayern, der diesen Abend wohl nicht so schnell vergessen wird. Die Rede ist von Taichi Fukui. Bereits gegen Leverkusen saß der unbekannte Japaner plötzlich auf der Bank des FC Bayern. Diesmal feierte der 19-Jährige sein Debüt bei den Profis, als er in der 63. Minute für Joshua Kimmich ins Spiel kam.

Bayern-Talent Fukui feiert gelungenes Profi-Debüt
„Seitdem ich Anfang des Jahres zum FC Bayern gekommen bin, war es mein großer Traum, bei den Profis zum Einsatz zu kommen. Deswegen bin ich sehr froh und überglücklich über meinen Einsatz in Münster. Es hat sehr viel Spaß gemacht“, erklärte Fukui freudestrahlend am Morgen danach und betonte: „Mein Debüt ist große Motivation für mich, täglich weiter hart an mir zu arbeiten, damit vielleicht weitere Einsätze folgen werden.“
Der zentrale Mittelfeldspieler, der erst im Januar für 400.000 Euro Ablöse aus Japan nach München gewechselt war, zeigte in einer knappen halben Stunde eine ordentliche Leistung: 31 Ballaktionen, eine Torschussvorlage und 100 Prozent gewonnene Zweikämpfe sprechen für sich. Fukui kam bisher auf 20 Partien für die zweite Mannschaft des FC Bayern in der Regionalliga Bayern. Direkt im ersten Einsatz gab der U20-Nationalspieler seine erste Vorlage, als er den Last-Minute-Siegtreffer von Hyunju Lee beim 2:1-Sieg gegen die SpVgg Unterhaching vorbereitete.
Bayern-Juwel Fukui wird in Japan schon als neuer Kagawa gefeiert
Fukui wurde im Juli 2021 im Alter von nur 16 Jahren der jüngste Debütant in der Geschichte des J-League-Clubs Sagan Tosu. Von japanischen Experten wird er bereits mit Ex-BVB-Star Shinji Kagawa verglichen.
Der Winter-Neuzugang ist jedoch nicht der erste Japan-Export beim FC Bayern. In der Saison 2011/12 kam Takashi Usami auf fünf Pflichtspieleinsätze (ein Tor) für die Münchner. Fukui will diese Marke natürlich übertreffen und hat in den nächsten Wochen womöglich ausreichend Gelegenheit dafür.
Unbekannter Japan-Export des FC Bayern profitiert von Gnabry-Verletzung
Denn durch den langfristigen Ausfall von Serge Gnabry, der laut Trainer Tuchel „mehrere Wochen“ fehlen wird, ist der Mini-Kader der Bayern weiter ausgedünnt. Fukui ist im Mittelfeld flexibel einsetzbar und könnte so auf seine Minuten kommen. Erst recht, wenn Spieler wie Goretzka oder Laimer in der Abwehr aushelfen müssen und Not am Mann im Mittelfeld entsteht, könnte Fukui von der Gnabry-Verletzung profitieren. Selbst ein Bayern-Bankdrücker durfte in Münster spielen und durchbrach endlich eine 567-Tage-Serie. (ck)