Szekesfehervar - Die deutsche U21-Nationalmannschaft startet in die Mission Europameisterschaft. Zum Auftakt ist ein Sieg gegen Gastgeber Ungarn fest eingeplant.
„Besondere Zeiten, besonderes Team“ lautet der Slogan der deutschen U21-Elf. Die DFB*-Junioren wollen bei der zweigeteilten U21-EM zunächst die Gruppenphase überstehen, bevor es zwei Monate später mit der K.o.-Phase weitergehen soll. Die schwierige Pandemie-Lage im Hochrisiko-Land Ungarn, die schon für mehrere Corona-Fälle beim Gastgeber sorgte, sollen den EM-Zweiten Deutschland im Kampf um den Viertelfinal-Einzug ebenso wenig beeinflussen wie die verstärkten Spekulationen um Stefan Kuntz‘ Zukunft. Der U21-Trainer ist ein Kandidat als Löw-Nachfolger im Sommer.*
„Wir haben uns den Slogan ‚Besondere Zeiten, besonderes Team‘ gegeben“, sagte U21-Trainer Stefan Kuntz* nach dem ersten, von Spaß bestimmten Training in Ungarn: „Jetzt müssen wir diesen Satz mit Leben füllen. Besonders sind die Umstände in der Tat. Nur zwei Tage nach der Ankunft wird es schon am Mittwoch gegen Gastgeber Ungarn ernst für das DFB-Team. Ein einziges Teamtraining musste vor dem ersten Anstoß reichen. „Dann machen wir halt mal ohne Vorbereitung ein Gruppenspiel“, sagte Kuntz im deutschen Teamhotel am Ufer des Velencer Sees.
Gegen die Ungarn soll auf jeden Fall ein Sieg her, um nicht schon vor dem Knaller-Duell gegen Mitfavorit Niederlande und im abschließenden Gruppenspiel gegen Rumänien unter Druck zu geraten. Kuntz nimmt den Gastgeber keinesfalls auf die leichte Schulter. „Der ungarische Fußballverband hat den Spieltag unterbrochen, damit die U21 ein Trainingslager machen kann. Da ist Ernst hintendran. Das wird, egal wer auf dem Platz steht, von der Mentalität her keine Truppe sein, wo du mal eben im Vorbeigehen drei Punkte holst“, meinte der 58-Jährige.
Mit Ridle Baku steht nur ein Spieler mit Erfahrung in der A-Nationalmannschaft im Aufgebot. Die beiden Youngsters Jamal Musiala vom FC Bayern und Florian Wirtz von Leverkusen wurden von Jogi Löw für die WM-Qualifikation berufen. Dafür wurde Youssoufa Moukoko* erstmals von Kuntz nominiert. Der 16-jährige Stürmer von Borussia Dortmund könnte sich als jüngster Spieler in der Geschichte der U21-EM verewigen. Kuntz warnte dennoch vor zu hohen Erwartungen an den Teenager.
„Dass Youssoufa mit 16 in der Bundesliga spielt, spricht natürlich für sein außerordentliches Talent. Wir arbeiten aber sehr viel mit diesen Talenten, und wir haben auch schon sehr viele Talente scheitern sehen“, sagte Kuntz: „Deswegen bringt es nichts, ihn irgendwohin zu heben, wo er noch nicht ist.“ Derweil bestätigte Kuntz Arne Maier von Arminia Bielefeld als Kapitän. Offen ist noch die Torhüter-Frage. Im Dreikampf zwischen Lennart Grill, Finn Dahmen und Markus Schubert dürfte aber der Leverkusener Grill die besten Chancen haben, da er regelmäßig in der Bundesliga zum Einsatz kommt. (ck/sid/dpa) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA