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Beim Start ins neue Löwen-Jahr knallt es am Ende

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So sehr sich Nathan Burns (rechts) und Co. auch reinhängen: In Iserlohn ist den Löwen das Glück nicht hold.
So sehr sich Nathan Burns (rechts) und Co. auch reinhängen: In Iserlohn ist den Löwen das Glück nicht hold. © Stephanie Seyboth/Jan Huebner

Der Frankfurter Besuch in Iserlohn endet mit einer Massenprügelei. Das Spiel verlieren die DEL-Aufsteiger, nach zuvor drei Siegen.

Iserlohn -Zum Start ins neue Eishockey-Jahr knallte es noch einmal richtig, ganz am Ende. Der Iserlohner Hubert Labrie krallte sich Brett Breitkreuz, und als der Besuch der Frankfurter Löwen bei Labries Roosters schon fast vorbei war, entwickelte sich eine richtige Massenkeilerei - was schließlich dazu führte, dass die gerade noch einmal auf den Ausgleich drängenden Gäste aus Hessen im nicht allzu weit entfernten Sauerland die letzten Sekunden der Partie in Unterzahl spielen mussten, warum auch immer, das Gegenteil wäre eher angemessen gewesen. Und Gerry Fleming, ihr sonst so besonnener Headcoach, war außer sich und nicht zum ersten Mal an diesem Montagabend nicht einverstanden mit den Entscheidungen der Schiedsrichter. So oder so: Wenig später hatten die Löwen die Begegnung bei den Iserlohn Roosters verloren, mit 3:5 (1:1, 1:2, 1:2), und damit auch etwas Vorsprung auf den Verfolger in der DEL-Tabelle eingebüßt.

„Wir hatten die Chancen im zweiten Drittel, aber zwei blöde Tore gekriegt“, haderte Stürmer David Elsner hinterher bei Magenta-Sport: „Wir haben verloren, das müssen wir in Kauf nehmen. Im Großen und Ganzen aber können wir stolz sein.“ Insgesamt stimmt die Bilanz für den Aufsteiger auch nach dem 38. Spieltag tatsächlich. Nur hätten die Löwen ihren drei Siegen zum Abschluss des alten Jahres allzu gerne einen weiteren zum Start ins neue folgen lassen. Die Abstiegskandidaten Bietigheim und Augsburg hatten sie zwischen Weihnachten und Silvester ganz weit distanziert und gegen Schwenningen einen Tabellennachbarn und Konkurrenten auf dem Weg zu den Play-offs auf etwas mehr Abstand gehalten - was auch die Aufgabe gegen Iserlohn sein sollte.

Die Roosters wiederum wollten das Duell zwischen dem Tabellenelften und -neunten unbedingt nutzen, um Boden gut zu machen auf die Frankfurter, das war ihnen anzumerken. Sie hatten anfangs mehr vom Spiel und auch den ersten Grund zum Jubeln: Tim Bender traf in der 17. Minute für sie, doch die Löwen schlugen prompt zurück, keine Spielminute später - 17 Sekunden Überzahl reichten Dominik Bokk für einen weiteren Beleg, dass sie ihr so lange schwächelndes Powerplay verbessert haben.

Das immerhin war ein gutes Löwen-Programm für den Abend: Drei Mal antworten sie innerhalb weniger Sekunden auf ein Roosters-Tor. Nach Eric Cornels 3:1 (40.) traf Yannick Wenzel - aus verrückt spitzem Winkel, weit außen auf der Grundlinie mogelte er den Puck am Iserlohner Goalie Andreas Jenike vorbei und wusste hinterher selbst nicht, wie er das geschafft hatte. Und als Emile Poirier die Partie mit seinem 5:2 schon fast entschieden hatte, konterte Simon Sezemsky noch einmal - was dann aber nicht reichte, weil auch Labrie (23.) und Maciej Rutkowski (45.) für Iserlohn getroffen hatten. Insgesamt mangelte es den Frankfurtern zu sehr an Scheibenglück und Abschlussglück, gerade im zweiten Abschnitt, als sie das Spiel ganz in die Hand nahmen, 33:15 Offensivaktionen verbuchten, die Torschussstatistik klar zu ihren Gunsten wendeten - und trotzdem weniger Tore schossen. Die Schiedsrichter hatten sie auch nicht auf ihrer Seite: Als ein Iserlohner Schläger Rylan Schwartz im zweiten Drittel schmerzhaft im Gesicht traf, blieb das ungeahndet. Und gegen Ende, kurz vor der späten Prügelei, verordneten die Referees den Löwen eine Auszeit, obwohl Trainer Fleming offenbar gar keine beantragt hatte. Wie auch immer: „Wir sind nicht kaltschnäuzig genug vor dem Tor. Das werden wir die nächsten Spiele besser machen“, versprach Elsner.

Dabei warten nach den Begegnungen mit hinter ihnen geführten Mannschaften jetzt andere Kaliber auf die Löwen, innerhalb von fünf Tagen geht es gegen die ersten Drei der Tabelle: Am Mittwoch (19.30 Uhr) bei den Mannheimer Adlern, am Freitag (19.30 Uhr) gegen Red Bull München, am Sonntag (16.30 Uhr) beim ERC Ingolstadt. „Ein knackiges Programm“ nannte das Franz-David Fritzmeier, angefangen mit dem traditionell heißen Derby in Mannheim. „Die Halle ist sicher wieder voll, wir kommen als Außenseiter und haben nichts zu verlieren“, meinte der Frankfurter Sportdirektor, „aber wir wollen sie schon auch ärgern“. Erst einmal indes ärgerten sich die Löwen selbst, nach diesem Start ins neue Jahr.

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