Die Löwen brauchen wieder ein Comeback

Die Frankfurter Aufsteiger verlieren das erste Pre-Play-Off-Spiel in Düsseldorf klar. Am Freitag ist nun ein Sieg am Ratsweg nötig, sonst endet eine ja schon längst erfolgreiche Saison ohne noch mehr Zugaben.
Düsseldorf -Am Ende des Dienstagabends dachte Alexander Barta noch einmal an ein Erlebnis ganz am Anfang seiner Karriere zurück. „Ich habe da mal ein Finale verloren, ich weiß, was da los ist, das wird Wahnsinn“, erinnerte sich der alte Haudegen an die Eissporthalle am Ratsweg, in der er vor stolzen 19 Jahren, seinerzeit als junger Berliner Eisbär, den Frankfurt Lions die DEL-Meisterschaft überlassen musste. Am Freitag (19 Uhr) wird Barta nun zumindest mit einer besseren Ausgangslage wieder einmal dort zu Besuch sein: Dem Kapitän der Düsseldorfer EG und den Seinen reicht ein weiterer Sieg in der Best-of-Three-Serie gegen die Lions-Nachfolger von den Frankfurter Löwen, um den Einzug ins Viertelfinale klar zu machen. Während die Frankfurter Aufsteiger dringend einen Erfolg brauchen, wenn ihre ohnehin ja schon sehr erfolgreiche Saison in der ersten Klasse des deutschen Eishockeys eine weitere Zugabe erfahren soll.
Das erste Treffen am Dienstagabend in der mit nur 5355 Zuschauer gefüllten Düsseldorfer Arena verloren die Gäste mit 0:5 (0:0, 0:3, 0:2) schließlich ganz klar, nachdem es eine halbe Stunde halbwegs ausgeglichen wirkte. „Düsseldorf ist viel geskatet mit dem Puck, das hat es uns schwierig gemacht. Wir haben nicht viele Chancen herausgeholt, das müssen wir im nächsten Spiel besser machen“, meinte Löwen-Anführer Carter Rowney. „Wir fahren jetzt nach Hause und werden uns auf Freitag vorbereiten.“
Wer weiß, vielleicht ja noch einmal für ein großes Comeback im Ratsweg-Wahnsinn? Reichlich Drama dieser Art hatten die Löwen ja schon über die ganze Hauptrunde geboten, mit einem Herzschlagfinale am Sonntag, in dem ihnen ganz am Ende erst der zehnte Rang und damit die Teilnahme an den Ausscheidungsspielen um die Meisterschaft sicher waren - ein „Bonus“, wie es Sportdirektor Franz-David Fritzmeier ausdrückte, nach früh erreichtem Klassenerhaltsziel.
„Wir sind froh, dass wir es in die Play-offs geschafft haben. Jetzt wollen wir so weit wie möglich kommen und alle Spaß haben“, sagte Verteidiger Kevin Maginot vor dem ersten Bully bei Magenta-Sport. Den hatten dann allerdings vor allem die Gastgeber.
Die DEG, durch zwei Niederlagen am letzten Punktspiel-Wochenende noch aus den Top Sechs und den direkten Viertelfinal-Buchungen rausgerutscht, wollte diesen Dämpfer rasch vergessen machen und kam stark aus der Kabine. „Düsseldorf ist eine sehr laufstarke Mannschaft, sie haben uns zwischendurch ein bisschen eingeschnürt. Aber wir haben es gut weggehalten und uns dann Mitte, Ende des Drittels etwas befreit, das muss jetzt mehr von uns kommen“, fasste Fritzmeier in der ersten Pause zusammen.
Die Löwen, so besetzt wie beim 4:3 nach Verlängerung am Sonntag gegen Augsburg und damit ohne Dominik Bokk und Chad Nehring, waren im zweiten Akt tatsächlich besser im Spiel und nun mindestens auf Augenhöhe, allerdings plötzlich im Rückstand: Erst wühlte sich Alexander Blank durch die Mitte (32. Minute), dann traf nur zwei Minuten später Cedric Schiemenz für die DEG - umstritten wegen recht hoher Stockhaltung, aber gültig, Und kaum drei weitere Minuten darauf überwand auch der frühere Frankfurter Stephen MacAulay Jake Hildebrand, da sah der Frankfurter Goalie ausnahmsweise nicht gut aus.
Das bis dahin unentschiedene Spiel kippte so auf die Seite der Düsseldorfer, läuferisch und in der Chancenverwertung besser, das waren die wesentlichen Unterschiede. Barta (44.) erstickte früh im dritten Drittel ein letztes Frankfurter Aufbäumen, Daniel Fischbuch nutzte noch eine unnötige Fünf-Minuten- mitsamt Spieldauer-Disziplinar-Strafe, die sich Ryan Olsen für einen Stockstich eingehandelt hatte, das war es. Aber vorerst nur für den Dienstagabend.