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Ein rundum gelungenes Löwen-Wochenende

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Schönes Wochenende: Am Freitagabend konnte Joe Cannata mit Löwen-Fahne als Spieler des Tages den Heimsieg gegen Straubing feiern, am Sonntagnachmittag hielt der Goalie den Erfolg in Bremerhaven fest.
Schönes Wochenende: Am Freitagabend konnte Joe Cannata mit Löwen-Fahne als Spieler des Tages den Heimsieg gegen Straubing feiern, am Sonntagnachmittag hielt der Goalie den Erfolg in Bremerhaven fest. © Patrick Scheiber/Jan Huebner

Gegen Straubing und dann in Bremerhaven gelingt dem Frankfurter Eishockey-Erstligisten am Ende alles - auch die Zu-Null-Premiere.

Bremerhaven -Gegen Ende war es eine Abwehrschlacht. In jeden Puck warfen sich die Frankfurter Löwen, brachten immer noch einen Schläger dazwischen, mit allerletztem Einsatz. Was besonders bemerkenswert war, weil der Auftritt bei den Fischtown Pinguins in Bremerhaven in diesen letzten Sekunden schon zu ihren Gunsten entschieden war, eines aber galt es obendrein zu erringen: ihr erstes Zu-Null-Spiel dieser Saison in der ersten Klasse des deutschen Eishockeys, den ersten Shutout für ihren an diesem Sonntagnachmittag superstarken Torhüter Joe Cannata - was dann auch glückte. „Das ist immer toll für einen Goalie“, bekannte dieser am Mikrofon von Magentasport, nicht ohne bescheiden seinen Anteil herunterzuschrauben: „Das ist definitiv eine Mannschaftsleistung. Die Jungs haben bis zum Schluss hart vor meinem Tor gekämpft und alles dafür getan.“

Er selbst versuche, stets konstant und stabil zu spielen für das Team, fügte Cannata an, viel wichtiger als die Null auf der richtigen Seite war ihm das Gesamtergebnis: „Großer Einsatz, wichtiger Sieg“, war seine Kurz-Zusammenfassung des erstaunlichen 4:0 (1:0, 0:0, 3:0) in Bremerhaven. Zum Abschluss eines Sechs-Punkte-Wochenendes, gegen Spitzen-Konkurrenz: Dem 3:2 gegen den Tabellendritten Straubing am Freitagabend folgte der Coup beim Tabellenzweiten. Gegen zwei starke, gestandene Teams, die - wie die Löwen - insgesamt viel aus ihren Mitteln zu machen verstehen. Und im übrigen beide zuvor den Löwen-Erzrivalen Adler Mannheim bezwungen hatten, eine gerade arg wackelige Branchengröße.

Den Bremerhavenern beendeten die Frankfurter Mannheim-Besieger-Besieger eine stolze Serie von neun Siegen in Serie - und feierten ihren dritten in Folge, das 4:2 in Wolfsburg vor der Deutschland-Cup-Pause hinzugenommen. Allesamt errungen gegen Mannschaften weit oben in der DEL-Rangliste, in der sich die Löwen mit jetzt 32 Punkten aus 20 Partien selbst weiter empor schieben, in die vordere Hälfte - wobei der wachsende Abstand nach unten noch wichtiger ist für ein Team mit einem der niedrigsten Personaletats der Klasse.

„Wenn wir nur zwei Gegentore kriegen, haben wir immer eine gute Chance zu gewinnen“, hatte Sportdirektor Franz-David Fritzmeier vor den Wochenendterminen betont. Da gab es noch Luft nach oben - die bisher schon gute Bilanz wurde mehr von der Offensivpower getragen. Nun aber war die Abwehrleistung der Schlüssel, mannschaftlich geschlossen, mit Kapitän Reid McNeill als bestem Vorbild und notfalls Joe Cannata als Endstation. Wie Straubing verbuchte Bremerhaven, gleichfalls ein starker und stabiler Gegner über 60 Minuten, mehr Schüsse aufs Tor (33:17), aber weniger hinein, die Löwen-Effizienz gehörte ebenso wieder zum Erfolgsrezept.

Auch beachtlich: Dem mit München bestem DEL-Überzahlteam gestattete man in sechs Powerplays keinen Treffer. Dass man selbst die Gelegenheiten dieser Art nicht nutzte, lag nicht zuletzt daran, dass auch Bremerhaven sehr gut mit einem Mann weniger spielte, und ließ sich verschmerzen, weil sonst mehr aus den Chancen gemacht wurde. Der immer fleißige Markus Schweiger besorgte in der Folge eines von Chad Nehring abgefangenen Bremerhavener Fehlpasses das 1:0, Topscorer Cameron Brace vollendete die Vorarbeit des wieder brillanten Passgebers Cody Kunyk (44.) und traf schließlich in das in den üblichen letzten Spielrettungsversuchen verwaiste Pinguins-Tor (58.). Wie auch noch Eugen Alanov, aus der Drehung mit einem Befreiungsschlag tief aus der eigenen Zone (60.): Am Ende gelang sowieso vieles richtig machenden Löwen in einer Begegnung, die bis zu ihren Treffern ins leere Tor spannend blieb, alles, auch die Premiere ihres Goalies.

„Die Jungs waren voll bei der Sache, sind unheimlich viel geskatet, haben Schüsse geblockt, und so weiter“, schloss Joe Cannata. Bis zuletzt, bis zum Shutout - was für den Status des Schlussmannes unter den Kollegen spricht: Auf die lange Busfahrt vom nördlichsten Standort der DEL nach Hause wollten sie ihn unbedingt mit weißer Weste schicken, zur Krönung eines rundum gelungenen Löwen-Wochenendes.

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