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Eine Löwen-Lizenz für die erste Klasse

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Frankfurter Aufsteiger: die Löwen-Gesellschafter Stefan Krämer (links) und Andreas Stracke mit dem Pokal für die DEL-2-Meisterschaft.
Frankfurter Aufsteiger: die Löwen-Gesellschafter Stefan Krämer (links) und Andreas Stracke mit dem Pokal für die DEL-2-Meisterschaft. © Patrick Scheiber/Jan Huebner

Der Frankfurter Aufstieg ist jetzt auch formal vollzogen.

Frankfurt -Rüdiger Storch kann sich schon mal darauf einstellen, sein Versprechen tatsächlich einlösen zu müssen. Für den Fall, dass seine Frankfurter Löwen über 2022 Dauerkarten verkaufen für die neue Saison, die erste nach der Rückkehr in die erste Klasse des deutschen Eishockeys, hat der Hallensprecher die Neuauflage eines legendären Auftritts angekündigt: Im März 2000 seilte er sich vor einem DEL-Spiel von der Decke der Eissporthalle am Ratsweg ab, als Storch verkleidet, und hatte spätestens damit Kultstatus erlangt. Viel fehlt jetzt schon nicht mehr an Tickets für das ganze Löwen-Jahr, um den Wetteinsatz auszulösen, und eine weitere nicht unwichtige Voraussetzung ist seit dem Dienstagvormittag erfüllt: Die Löwen haben von der Liga die Lizenz für die Teilnahme am Spielbetrieb der Saison 2022/2023 erhalten - und damit den sportlich längst geschafften Aufstieg auch wirtschaftlich und formal vollzogen.

Erstmals seit der Insolvenz der Lions-Vorgänger vor zwölf Jahren sind Frankfurt und damit auch Hessen wieder erstklassig im Eishockey. "Die Freude über den endgültig gelungenen Aufstieg ist in unserer Organisation natürlich riesengroß! Wir haben zwar bei Abgabe der Lizenzunterlagen Anfang Mai positive Erwartungen an das Prüfungsverfahren geknüpft, aber die nun offizielle Bestätigung ist der letzte große und essenzielle Schritt für uns hinsichtlich der Rückkehr in die Erstklassigkeit", erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Stefan Krämer zur guten Kunde aus dem Büro der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in Neuss, die nicht überraschend kam, aber auch nicht selbstverständlich war.

Der große Zuspruch bei den Tickets in der allgemeinen Löwen-Euphorie half da gewiss, auch die vielen großen und kleinen Sponsoren sind treu geblieben. Den "bisherigen und neuen Partnern" dankte Mitgesellschafter Andreas Stracke in diesem Zusammenhang. Die Bestandspartner - über 200 Stück - seien die Preisentwicklung für die DEL mitgegangen, zudem konnten zusätzliche gewonnen werden, Techem beispielsweise oder das Autohaus Nix. Zwei weitere werden in den nächsten Tagen vorgestellt, es sollen nicht die letzten sein. Die Trikot-Brust ist beispielsweise noch frei. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, ein Unternehmen für die stolze Löwen-Brust zu begeistern", erklärte Stracke.

Zum Etat wurden keine Angaben gemacht. Klar ist: Auch wenn Frankfurt als eine der größten Städte der Liga und mit einem klangvollen Namen zurückkehrt, wird man sich von den finanziellen Möglichkeiten erst einmal weit unten ansiedeln und darum kämpfen müssen, sich in der Klasse zu behaupten. Die Lust auf die erste Liga ist im Löwen-Umfeld nach zwölf Jahren Abstinenz so oder so riesig, und auch die Resonanz aus anderen Standorten bestens: In München, Mannheim und anderswo freut man sich auf Gastspiele in der Stimmungshochburg Frankfurt.

"Die Vorfreude wächst jetzt natürlich mit jedem Tag mehr - wir haben ein attraktives Vorbereitungsprogramm, und auch das Löwen-Rudel wächst stetig weiter", betont Krämer. Tatsächlich ist der Kaderbau schon weit fortgeschritten und vielversprechend, da fehlt ebenfalls nicht mehr viel, fürs Erste: zwei erfahrenere Verteidiger, zwei bis drei Stürmer aus der Kategorie Leistungsträger. Für die Abwehr werden der Krefelder Maximilian Gläßl und der Iserlohner Simon Sezemsky gehandelt, im Angriff macht ein recht spektakuläres Gerücht die Runde: Adam Cracknell, ein 36-jähriger Kanadier mit über 200 NHL-Spielen, soll in Verbindung mit den Löwen stehen.

So oder so: Anfang August geht es für alle in Frankfurt zur Vorbereitung aufs Eis. Ende dieser Woche wird dann auch der Spielplan für die neue DEL-Saison verkündet, mit den neuen Lizenz-Inhabern aus Frankfurt. Da kann Rüdiger Storch schon mal nach einem passenden Termin für den Abseil-Akt schauen.

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