Endlich wieder Löwen-Lohn

Nach drei teilweise unglücklichen Niederlagen gelingt dem Frankfurter Eishockey-Erstligist ein wichtiger Sieg: Gegen Schwenningen gewinnen die Löwen mit 5:3.
Frankfurt -Nach schon einigen Gratulationen hatte Dominik Bokk glücklich seinen Platz auf der Bank gefunden, da klopfte ihm auch Matti Tiilikainen auf die Schultern - und Worte der Anerkennung gab es obendrein in der lärmenden Eissporthalle am Ratsweg, der Headcoach der Frankfurter Löwen konnte sich hinterher noch gut daran erinnern. „Ich glaube, als erstes habe ich zu ihm gesagt: Starker Backcheck“, berichtete Tiilikainen, als nicht zuletzt wegen Bokks doppeltem Einsatz in der 55. Minute dieses DEL-Spiel gegen die Schwenninger Wild Wings noch gewonnen war, ein 5:3 (1:0, 1:1, 3:2) vor 5448 Zuschauern am Tag der Deutschen Einheit mit besonderem Wert. „Wir hatten jetzt ein paar Niederlagen und nicht den Start, den wir wollten. Deshalb war der Sieg sehr wichtig“, urteilte Bokk bei Magenta-Sport.
Erst der Backcheck, dann das entscheidende Tor: Das war die Reihenfolge, die Tiilikainen speziell gefiel. Im Powerplay hatte Jungstarstürmer Bokk, nicht immer der fleißigste Mitarbeiter in der Defensive, einen Schwenninger Konter fleißig und geschickt geklärt, wenig später traf er auf der anderen Seite zum 4:3. Auf Vorlage von Nebenmann Carter Rowney - ein gemeinsames Erfolgserlebnis, das dem Frankfurter Paradesturm vielleicht auch hilft, sich der überragenden Vorjahresform wieder anzunähern.
Für Tiilikainen war es auf jeden Fall ein Musterbeispiel. „Je mehr du gibt, umso mehr wirst du kriegen“, sagte der Coach, nach einer geschlossenen Mannschaftsleistung und Toren aus drei Reihen. Mit dieser Frankfurter Effizienz hätte man bei den schweren Aufgaben in Straubing, gegen Mannheim und in München schon etwas aus ordentlichen bis guten Auftritten mitgenommen. So galt es gegen Schwenningen, wieder Ertrag aus dem ganzen Aufwand zu holen, und das gelang am Ende, auch mit Löwen-Willenskraft.
Zwei Mal hatten sie in Führung gelegen, durch Cody Kunyk (7.) und Markus Schweiger (24.). Schwenningen aber, nach der enttäuschenden Vorsaison mit elf Punkten aus den ersten sechs Spielen - darunter Siege gegen die Schwergewichte Mannheim und Berlin - gut in die neue Saison gestartet, glich durch Alexander Karachun (21.) zum 1:1 aus und kippte mit Toren von Zach Senyshyn (42.) und Sebastian Uvira (44.) im letzten Abschnitt die Partie kurz auf die eigene Seite. „Das war ein mentaler Test für uns“, meinte Tiilikainen. „Aber die Fans haben uns viel Energie gegeben, und wir sind nicht in Panik geraten und haben weiter unser Ding gemacht.“
Yannick Wenzel wühlte die Scheibe zum 3:3 ins Tor (49.), dann traf Bokk. Und zuletzt noch Cameron Brace ins leere Schwenninger Tor (59.), das war es. Wichtig war in einem Spiel mit kleinlichen Schiedsrichtern und großzügiger Strafenverteilung, dass die Sondereinsatzkommandos funktionierten: Das beste Penalty-Killing-Team der Liga blieb in fünf Unterzahlen ohne Gegentor, aus den Powerplays zog man Nutzen. Kunyk, der sein bislang bestes Löwen-Spiel machte, traf mit Ablauf der ersten Überzahl, Bokk in der letzten. Nicht zu vergessen: „Die vierte Reihe war auch sehr gut“, betonte Tiilikainen, nicht nur wegen der Tore von Schweiger und Wenzel. Am Freitag (19.30 Uhr) geht es bei DEL-Schlusslicht Düsseldorf weiter, nach einem harten Stück Arbeit am Feiertag, endlich wieder mit Löwen-Lohn.