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Gekommen, um zu bleiben

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Gute Laune bei der Team-Präsentation: Löwen-Stadionsprecher Rüdiger Storch, Simon Sezemsky, Dominik Bokk und David Elsner (von links).
Gute Laune bei der Team-Präsentation: Löwen-Stadionsprecher Rüdiger Storch, Simon Sezemsky, Dominik Bokk und David Elsner (von links). © Hübner

Die Löwen Frankfurt präsentieren sich im Test und beim Feiern gewappnet für die DEL

VON MICHAEL LÖFFLER

Die Stimmung im Lager der Eishockey-Löwen hätte nicht besser sein können. In dem erst elf Sekunden vor Schluss entschiedenen Testspiel gegen den Titel-Aspiranten Adler Mannheim (2:4) deutete das Frankfurter Team an, im deutschen Oberhaus durchaus konkurrenzfähig zu sein. Bei der Team-Präsentation im Main-Taunus-Zentrum bestätigten die Löwen dann, im Feiern mit den Fans absolute Spitze zu sein.

Dass im voll besetzten Kinopolis viel gelacht wurde, lag an der humorvollen Moderation von Stadionsprecher Rüdiger Storch und Pressesprecherin Jana Duderstadt. 90 Minuten lang wurden grüppchenweise Spieler, Trainer und Betreuer kurz aber unterhaltsam auf Herz und Nieren geprüft.

Als Leitfaden zog sich durch die ganze Veranstaltung das Thema Hochzeit. Der neue Trainer Gerry Flemming sowie rund ein Fünftel der Mannschaft haben im Sommer geheiratet. Alle präsentierten stolz ihre Hochzeitsfotos, wobei das von Davis Vandane für Heiterkeit sorgte: Der eisenharte Verteidiger sah wie Graf Dracula aus. Wie so viele Eishockeyspieler hat er in einem Spiel die ganze vordere Reihe der Zähne verloren. Weil die Ersatzzähne ihn beim Essen stören, legte er sie auf einem Tisch ab - wo sie jemand entsorgte. Und so wird der Kanadier als Erinnerung an den vielleicht wichtigsten Augenblick in seinem Leben auf ewig ein sehr originelles Foto haben.

Manche Spieler gaben sich einsilbig, andere fühlten sich auf der Bühne sichtlich wohl. Am längsten dort blieb Neuzugang Ryan Olsen. Der aus Kassel gekommene Kanadier könnte bis zum Saisonstart als Deutscher aufs Eis gehen. Warum, zeigte er den Fans mit Fotokopien der Pässe seiner Großeltern. Seine Großmutter Ilse Schmidt ist ein „Frankfurter Mädche“, Großvater Werner ein Offenbacher.

Sachlich und kompetent schilderte Sportdirektor Franz-David Fritzmeier die Lage. Die Mannschaft habe sich im Test als Aufsteiger gegen ein europäisches Spitzenteam gut verkauft. Er bremste die Euphorie, äußerte aber seine Überzeugung, dass die Löwen den Klassenerhalt schaffen werden.

Schon 1969 Dauerkarten verkauft

Eines steht bereits fest: Die Eissporthalle wird stets gut gefüllt sein. 1969 Dauerkarten wurden bereits verkauft. Der spaßige Streit zwischen dem Moderator, der den bisherigen Frankfurter DEL-Rekord von 2015 als ausreichend betrachtete, und Fritzmeier, der die 2022 als klare Vorgabe ansah, war die einzige Uneinigkeit des Tages. Denn hinsichtlich der Saison sind sich Verantwortliche wie Fans absolut einig. „Wir kommen, um zu bleiben“, sagte Gesellschafter Andreas Stracke, der überzeugt ist, dass die Mannschaft „den positiven Spirit vom Aufstieg mitnehmen wird und wir alle Spaß am Erstliga-Eishockey haben werden“.

Die Fans wissen anscheinend die Ausgangslage gut einzustufen, werden dem Verein selbst bei Niederlagen-Serien die Treue halten. „Einmal Löwe, immer Löwe“, betonte der Frankfurter Christian Danner, seit sechs Jahren regelmäßiger Gast in der Eissporthalle. „Es wird schwer, denn zwischen DEL2 und DEL ist ein riesiger Unterschied. Aber ich erwarte von der Mannschaft viel Kampf, viel Einsatz und viel Löwenherz.“

Dass im Oberhaus ein anderer Wind wehen wird, weiß auch Nicole Naft aus Offenbach. „Das Ziel kann nur Klassenerhalt heißen. Das Spiel gegen Mannheim offenbarte, dass die Mannschaft Qualität hat. Sicher wird es öfter als in der DEL2 Niederlagen geben. Aber die Löwen-Fans können Niederlagen wegstecken. Hauptsache die Jungs kämpfen, um dann stärker zurück kommen.“

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