Letztes Heimspiel der Löwen?

Die Frankfurter Eishockey-Fans bekommen heute vielleicht schon das letzte Zweitliga-Heimspiel der Saison zu sehen.
Die Löwen Frankfurt stehen am Abgrund. Nach drei Niederlagen in drei Play-off-Spielen müssten sie nun die Kassel Huskies viermal in Folge besiegen, um noch in das Halbfinale der DEL2 einzuziehen. Was nach den bisherigen Eindrücken unmöglich erscheint.
Es geht vielmehr darum, zumindest einmal die treuen Fans für ihr Kommen mit einem Heimsieg zu belohnen. Sollte auch der vierte Vergleich an die Nordhessen gehen, ist die Saison für Frankfurt beendet. Gewinnen die Löwen, kommt es am Sonntag in Kassel zum fünften Aufeinandertreffen (17 Uhr).
Argumente, die für einen Erfolg der Frankfurter sprechen, gibt es nur wenige: Höchstens, dass die Löwen drei der vier Vergleiche in der Hauptrunde für sich entscheiden konnten und dass sie dabei auch teilweise gutes Eishockey zeigten. Vom Leistungspotenzial her sind sie mit den Huskies auf Augenhöhe. Von der Einstellung her in den Play-offs aber meilenweit entfernt.
Die Schlittenhunde wirken wesentlich fitter. Das hängt auch mit der zusätzlichen Belastung zusammen, die sich die Löwen durch zu viele Strafzeiten selbst aufbürdeten. Gegen Frankfurt wurden insgesamt 112, gegen Kassel 44 Strafminuten ausgesprochen. Die Löwen wurden 32 Mal in die Kühlbox geschickt, der Gegner nur 19 Mal. Im Klartext: Die Löwen waren ein Drittel der Serie mit nur vier Feldspielern auf dem Eis, weitere 30 Minuten verbrachten Spieler draußen wegen Disziplinarstrafen.
Somit hatte Trainer Rich Chernomaz seinen durch Verletzungen ohnehin nur auf sieben Verteidiger und 13 Stürmer dezimierten Kader lediglich die Hälfte der Spielzeit zur Verfügung. Das verbliebene Häuflein musste Schwerstarbeit leisten, was an den Kräften zehrt.
Wenn die vielen Strafzeiten mindestens ein Resultat des großen Einsatzes wären, würde man auf eine Wende hoffen können. Doch vielmehr sorgten Frust, fehlende Schnelligkeit und unsauberes Spiel für die zwangsweisen Auszeiten. Die Huskies zeigten ihren Kampfgeist nicht nur, als sie sich vor dem eigenen Tor in die gegnerischen Schüsse warfen. Die Löwen waren nur die besseren Kämpfer bei den Boxeinlagen. Frankfurts Trainer Rich Chernomaz sagt denn auch klipp und klar: „Nach den Erfahrungen aus Spiel drei, das mit Abstand unser schlechtestes der Serie war, haben unsere Spieler die Wahl: Wenn sie noch einmal so spielen wie am Dienstag, wird es vorbei sein. Wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehend den Kampf annehmen, den Gegner entsprechend bearbeiten und dabei diszipliniert agieren, dann haben wir auch eine Chance.“
Mit dem RMV kommen
Spielbeginn heute ist um 19.30 Uhr. Die Eissporthalle am Ratsweg öffnet um 17.30 Uhr. Aufgrund der Frühjahrs-Dippemess stehen auf dem Festplatz sowie rund um die Halle keine Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Wer dennoch mit dem Auto kommen will, kann im P+R-Parkhaus Borsigallee seinen Wagen abstellen und dann mit der U-Bahn zum Spiel kommen. Praktischer ist, von vornherein auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen. In allen Tickets ist das RMV-Kombiticket enthalten.
(löf )