Löwen brechen Trainingslager in der Schweiz ab

Luxus brauchen die Löwen nicht. Die Bedingungen in dem Schweizer Sportzentrum aber waren so schlecht, dass sie lieber wieder zurück nach Frankfurt fahren und dort ihre Vorbereitung fortsetzen.
Frankfurt -Statt im Sportkomplex des Schweizer Dörfchens Le Sentier ihre Vorbereitung fortzusetzen, saßen die Frankfurter Löwen am Dienstag schon wieder im Bus in Richtung Heimat - nur einen Tag, nachdem sie angereist waren. „Die vorgefundenen Rahmenbedingungen sind nicht wie vereinbart. Deshalb haben wir uns entschieden, an dieser Stelle abzubrechen“, erklärte Sportdirektor Franz-David Fritzmeier, der vormittags den Entschluss gefasst hatte, den Abbruch des Trainingslagers: „Wir ziehen das jetzt nicht durch und haben schlechte Laune bis Samstag, sondern brauchen den vollen Fokus.“
Von Donnerstag an wird nun für den Rest der Vorbereitung auf die für die Löwen am 15. September beginnende neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga wieder daheim in der Eissporthalle am Ratsweg trainiert. Dies erschien unter Abwägung aller Umstände wie eine mögliche andere Unterbringung in der Schweiz und damit wiederum verbundene Reisezeit zu den Testspielen als sinnvollste Lösung. Eigentlich hatten nach dem 2:7 vom Montagabend gegen den Ajoie HC direkt nach der Anreise aus Frankfurt zwei weitere Schweizer Erstligisten auf dem Programm gestanden: der HC Friboug-Gottéron und Meister Genève Servette HC.
„Es ist schade, weil das Turnier renommiert und europäische Spitzenklasse ist“, sagte Fritzmeier. „Vom Sportlichen her war es ein hoher Wert, aber es muss insgesamt passen.“ Die Bedingungen seien nicht so gewesen wie besprochen. „Uns wurden falsche Tatsachen vorgespielt“, meinte der Löwen-Manager. „Wir erwarten viel von den Spielern, dass sie Leistung bringen. Aber das war so nicht möglich. Da müssen auch die Bedingungen für Regeneration, sprich Schlafen, stimmen.“
Die ihnen zugewiesenen Zimmer im Sportzentrum Vallée de Joux, in das die Löwen am Montagabend nach dem Ajoue-Test eincheckten, waren andere als ursprünglich avisiert. „Wir haben keinen Luxus erwartet, aber wenn du dann bei Minus ein Stern bist, ist das auch nicht akzeptabel“, so Fritzmeier. Für die Übernachtung auf Dienstag organisierte er kurzfristig ein anderes Hotel, 45 Busminuten entfernt. Am folgenden Morgen fiel dann die Entscheidung zum Abbruch des Vorbereitungscamps. Nach einem Training und einem Team-Meeting saßen die Löwen wieder im Bus.
Am meisten bedauerte Fritzmeier dies für die Fans, von denen sich einige schon auf den Weg gemacht hatten oder dies vorhatten. Ihnen werden Entschädigungen in Aussicht gestellt. Ersatzgegner für Testspiele dürften schwer zu finden sein. „Ich werde mich erkundigen, aber eigentlich sind alle verplant“, meinte Fritzmeier. „Stand jetzt sind es eben nur sechs Testspiele. Das wäre auch nicht so dramatisch.“