Platz 2 in der DEL2: Löwen Frankfurt besiegen Heilbronner Falken mit 6:2

Die Frankfurter Löwen besiegen die Heilbronner Falken mit 6:2. Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt aber nicht. In den nächsten sieben Tagen müssen sie gleich dreimal ran.
Die Löwen Frankfurt wechseln nach dem 6:2 (3:1, 1:1, 2:0)-Triumph über die Heilbronner Falken ins Neue Jahr als Tabellenzweiter der Deutschen Eishockey Liga (DEL)2, nur vier Punkte hinter den Ravensburg Towerstars, die daheim den Bayreuth Tigers mit 2:3 unterlagen. Viel Zeit zum Feiern bleibt den Frankfurter Puckjägern aber nicht, denn innerhalb der nächsten sieben Tage müssen sie dreimal ran.
Löwen Frankfurt müssen schon am 2. Januar wieder ran
Bereits am 2. Januar empfangen sie um 19.30 Uhr die Dresdner Eislöwen, am Freitag gibt es die weiteste Anreise bis in die Lausitz nach Weißwasser. Und am Sonntag um 18.30 Uhr stellt sich am Ratsweg der nächstgelegene Nachbar Rote Teufel Bad Nauheim vor. Das Match gegen die Heilbronner Falken war von großer Hektik bestimmt, vor allem die Gäste führten sich recht wild auf, was für sie bereits im Eröffnungsdrittel insgesamt 20 Minuten auf der Strafbank zur Folge hatte. Dass die Löwen in Überzahl tonangebend waren, versteht sich von selbst. Doch erst einmal gab es einen Schock zu überwinden. Nach nur 34 Sekunden stand es 0:1. Der Treffer war ein Geschenk des ansonsten starken russischen Torwarts Ilja Andryukhov, der den Puck nicht unter Kontrolle bekam, so dass der Finne Roope Ranta, DEL2-Topscorer, dankend sein 23. Saisontor markieren konnte. Doch schon bald sollte sich zeigen, dass Heilbronn nur von einer gefährlichen Reihe lebt. Zwar ist das Trio Ranta – Damon Derek – Greg Gibson das torgefährlichste der Liga, doch wenn man im vierten Match binnen sieben Tagen 30 Minuten auf dem Eis verbringt, ist man irgendwann ausgepowert. Bei den Löwen konnten die Leistungsträger ihre Kräfte besser einteilen. Unter Druck geraten, spielten die Gäste unsauber. Die Löwen durften gleich nach dem 0:1 vier Minuten lang in Überzahl spielen. Chancen gab es en Masse, eine davon wurde genutzt. Goldhelm Larry Mitchell fand mit einem Querpass den vorgerückten Verteidiger Max Faber, der am langen Pfosten den Ausgleich erzielte (4.). In der Folgezeit waren die Frankfurter überlegen, Heilbronn verlegte sich auf gefährliche Konter.
Große Aufregung nach Verletzung
Große Aufregung gab es nach einem Ellenbogencheck gegen Magnus Eisenmenger, der verletzt das Eis verließ. Eine Strafe gab es nicht, dafür forderten die Fans bei jeder Puckberührung von Brock Maschmeyer lautstark „Auf die Fresse“. Die Stimmung unter den 5265 Zuschauern war aufgeheizt. Als Tim Bernharst zur Abwechslung Max Eisenmenger mit dem Ellenbogen checkte, kochte die Halle. Der Sünder dürfte zur Abkühlung auf die Strafbank, wo ihm bald darauf der nächste Heilbronner folgte. Während der Minute mit zwei Mann mehr auf dem Eis blieb der Erfolg versagt, dann, mit Fünf-gegen-Vier, fanden die Löwen endlich die Lücke und der allein vorm Tor stehende Mathieu Tousignant brachte die Gastgeber in Front. Als Carter Proft auch noch bei gleicher Anzahl der Spieler auf dem Eis mit einem platzierten Handgelenkschuss traf, deutete sich an, dass Frankfurt gegen seinen Lieblingsgegner, 16. Sieg im 19 Match, wieder einmal gewinnen wird. Im mittleren Spielabschnitt haben die Gäste ihr Spiel diszipliniert. Aber die Löwen waren weiterhin am Drücker. Sie hatten allerdings Glück, dass der frühere Frankfurter Justin Kirsch nach einem Puckverlust der Gastgeber aus zwei Metern das Tor verfehlte (22.).
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Wie man eine gekonnte Kombination abschließt, demonstrierte am langen Pfosten Eduard Lewandowski, der in der 26. Minute das 4:1 erzielte. Ranta nutzte einen Fehlpass von Lewandowski zum 2:4 (33.), doch sobald die Top-Reihe der Falken das Eis verließ, spielte die Musikwieder vorwiegend vor dem Heilbronner Keeper Mirko Pantkowski. Verteidiger Tim Schüle vergab dabei die größte Chance, als er in der 38. Minute allein aufs Tor zufuhr, an dem Heilbronner Keeper aber gescheitert war. Die endgültige Entscheidung brachte das 5:2. Die erste Reihe der Gäste war wieder einmal zu lange auf dem Eis, kam nicht schnell genug zurück und Adam Mitchell machte nach schöner Vorarbeit von Mathieu Tousignant das Tor (44.). In den letzten fünf Minuten gab es nur noch Standing Ovations und La Ola für die siegreichen Löwen. Mittendrin fiel noch im Powerplay das 6:2 durch Mitchell (57.). Und die Emotionen auf dem Eis gipfelten in einer Prügelei zwischen Leon Hüttl und dem Ex-Frankfurter Richard Gelke sowie Kevin Maginot und dem früheren Bad Nauheimer Kevin Lavallee. Sekunden vor der Schluss-Sirene lieferte sich eine wüste Rauferei auch noch Carter Proft und Markus Eberhardt.
Von Michael Loeffler