U20 der Löwen: Der Nachwuchs entwickelt sich gut
Der U20-Nachwuchs der Löwen steigert sich kontinuierlich. Trainer Toni Raubal lobt die Effizienz, den Kampfgeist sowie die individuelle Stärke von Torwart Strobel und Center Lehtonen.
Die ersten fünf Spiele hat der Löwen-Nachwuchs sämtlich verloren, nun ließen die Frankfurter U20-Eishockeyspieler in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL), Division III, mit Siegen über Moskitos Essen (7:3) und EJ Kassel Huskies (9:1) aufhorchen. Am Sonntag fahren sie zum Derby nach Bad Nauheim. Die Roten Teufel gewannen den ersten Vergleich beim Saison-Auftakt am Ratsweg 9:6.
„Ich bin mit der Entwicklung der Mannschaft sehr zufrieden. Auch, wenn die Konkurrenz vielleicht stärker ist, vor allem in der Breite, waren wir mit Ausnahme einer Pleite in Chemnitz stets konkurrenzfähig“, sagt Trainer Toni Raubal. Der frühere DEL-Verteidiger – unter anderem von 1994 bis 1997 in Frankfurt – will von seinem Team volles Engagement sehen. „Egal wie der Spielstand ist, wir müssen immer gleich konzentriert agieren und um Verbesserung bemüht sein.“ Um den Glauben ans eigene Können zu stärken, zeigt der Coach seinen Spielern oft Videos mit Spielszenen. „80 Prozent positive, 20 Prozent mit Fehlern. Die Jungs sollen sehen, was sie können. Und begreifen, dass sie, wenn sie die Vorgaben erfüllen, stets eine Chance haben. Sie müssen den Gegner ständig herausfordern, ihn ärgern, um Chancen zu haben. Und wenn sie kommt, müssen sie diese kaltblütig nutzen.“
Das klappt auch gut. Die jungen Löwen haben bisher die beste Powerplay-Bilanz aller Teams, mit 86 Prozent auch die zweitbeste Effizienz in der Liga. „Das Spiel schnell aus der eigenen Zone verlagern. Und sobald man im Angriffsdrittel ist, sofort den Torabschluss suchen, wobei die Stürmer vors Tor gehen sollen, um die Rebounds im Slot zu ergattern“, lautet seine Anweisung.
Doppelt belasteter Kader
Das Problem ist, dass der Kader sehr klein ist, einige eine Doppelbelastung aushalten müssen. Torwart Jascha Strobel, nach Raubals Meinung der beste Keeper der Liga, hütet auch das Gehäuse bei den Männern in der Regionalliga West und soll nun sogar auf die Kader-Liste der Profis eingetragen werden. Lukas Giebner, Leon Werner, Joshua Römer sowie der aktuell verletzte Justus Glatzel sind U17-Spieler. „Die Matches dort haben Vorrang. Denn das ist aktuell unser wichtigster Jahrgang“, erklärt Raubal. „Wir müssen die Jugend-Regionalliga gewinnen. Nur, wer auch schon mit der U17 in der DNL vertreten ist, darf in der U20-DNL mitmachen.“ Fürs erste Jahr nach der Reorganisation im nationalen Nachwuchseishockey haben die Löwen eine Ausnahmegenehmigung bekommen, diese gilt aber nur in dieser Saison.
Doch wenn es der Spielplan erlaubt, soll sich das U17-Quartett schon jetzt an das Level in der U20 gewöhnen. „Sie schlagen sich alle vier achtbar, bin mit ihnen sehr zufrieden“, betont der Chefcoach des Frankfurter Nachwuchs-Vereins.
Die Hauptlast der Verantwortung liegt in der U20 vorerst auf wenigen Schultern. Neben Torwart Strobel ragt vor allem Mittelstürmer Niko Lehtonen heraus. Der Deutsch-Finne ist mit 21 Punkten der mit Abstand bester Scorer der Liga. Lehtonen hat in nur sieben Matches 13 Treffer erzielt und acht Torvorlagen gegeben. „Seine Stärke ist nicht allein der Abschluss. Er ist auch der Spielmacher, der seine Mitstreiter glänzend in Position bringt“, lobt Toni Raubal den Center, der mit Ruben Weitzer und Frederik Stehl (laut Raubal schnellster Skater der Liga) den ersten Sturm bildet, den der Trainer nach der ersten Wolfsburger Reihe als den zweitbesten der Liga bezeichnet.
Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wieder. Beim 7:3 gegen die gefährlichen Essener besorgte die erste Formation sechs Treffer, beim 9:1 über Kassel zeichnete sie für sieben Tore verantwortlich.