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Mathuskins Solo-Kopie für den richtigen Löwen-Dreh

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Glücklicher Jung-Löwe: Kevin Bicker (rechts) feiert sein erstes DEL-Tor. mit Kollege Cody Kunyk.
Glücklicher Jung-Löwe: Kevin Bicker (rechts) feiert sein erstes DEL-Tor. mit Kollege Cody Kunyk. © Patrick Scheiber/Jan Huebner

Der alte Angst- wird langsam zum neuen Löwen-Lieblingsgegner: Frankfurt schlägt Köln auch beim raschen Wiedersehen, nicht zuletzt dank eines torgefährlichen Verteidigers und eines jungen Premieren-Torschützen.

Frankfurt -Als die Angelegenheit noch einmal brenzlig zu werden drohte, beseitigte Maksim Mathuskin im Alleingang fast alle Zweifel. Beim Sieg in Düsseldorf hatte er schon so ein sagenhaftes Solo hingelegt: Im Powerplay Anlauf genommen hinter dem eigenen Tor, an allen Gegnern vorbeigetanzt und schließlich auch deren Goalie ausgetrickst. Mit einer Kopie dieses feinen Treffers gab der angriffslustige Abwehrspieler der Löwen Frankfurt am Sonntagnachmittag nun dem raschen Wiedersehen mit den Kölner Haien den entscheidenden Dreh, gut vier Minuten vor Schluss, und weil ganz am Ende der junge Markus Schweiger noch ins verwaiste Haie-Tor traf, wurde daraus noch ein 6:3 (1:0, 2:1, 3:2) für die Löwen - für drei Punkte, die ihnen nach zuletzt nur deren zwei aus vier Partien besonders gut taten.

„Manchmal braucht man einen Tritt in den Hintern, damit die Dinge voran gehen“, befand Stürmer Cody Kunyk bei Magenta-Sport, angesprochen auf die Kritik von Franz-David Fritzmeier, dem es beim blutleeren 2:5 am Donnerstag bei allerdings auch starken Augsburger Panthern nachvollziehbar an der richtigen Löwen-Einstellung gemangelt hatte. Diesmal konnte der Sportdirektor zufrieden sein. „Das war eine Top-Leistung, da war alles drin: Emotionen, Einsatz, Kampf. Wir haben gut verteidigt über weite Strecken und waren vorne effizient und auch im Powerplay wieder gut“, lobte Fritzmeier.

Mann des Sonntags war der torgefährlichste Verteidiger in der ersten Klasse des deutschen Eishockeys, wie des Öfteren und nicht nur wegen der Solo-Neuauflage: Die ersten drei Löwen-Treffer durch Cody Kunyk (16.), Dominik Bokk (23.) und erneut Kunyk in Überzahl waren allesamt Folgen von Maksim Mathuskins Schüssen aus der Distanz, die Kollegen verwerteten die Abpraller.

Als der 18-jährige Kevin Bicker mit dem 4:1 früh im dritten Abschnitt sein erstes DEL-Tor schoss (41.), vorbereitet vom auf Knien übers Eis rutschenden Kunyk, sah das auf der Anzeigetafel der mit 6990 Zuschauer wieder ausverkauften Eissporthalle am Ratsweg gut aus für die Hausherren. Doch die Kölner Schlussdrittel-Experten schlugen noch einmal zurück. Ihrem ersten Überzahl-Tor durch Andreas Thuresson (40.) kurz vor Ende des Mittelabschnitts ließen sie ein weiteres dieser Art durch Thuresson in der 48. Minute und kurz darauf das 4:3 durch Gregor MacLeod folgen, es wurde noch einmal spannend. Bis Mathuskin wieder Anlauf nahm.

Für die Löwen schloss sich so ein kleiner Kreis: Für gut zwei Wochen erst hatten sie die da noch etwas stärker auftrumpfenden Haie mit 6:4 bezwungen, nun traf man sich wieder an gleicher Stelle - eine Laune des bisweilen speziellen DEL-Spielplans. Nach vier Niederlagen gegen Köln in der vergangenen Spielzeit gab es jetzt im zweiten Duell der immer noch jungen Saison den zweiten Sieg für die Frankfurter, die damit auch wieder vorbeizogen, mit 23 Punkten aus 15 Partien auf Rang acht, einen vor den Haien - die als Titelanwärter wesentlich weniger mit dieser Zwischenbilanz zufrieden sein dürften als die Löwen.

„Eine gute Teamleistung“ verbuchte Bicker nach einer nicht immer hochklassigen, aber umkämpften Begegnung, mit vielen Strafzeiten. Und seinem Profitor-Debüt. „Es wurde ja langsam mal Zeit, dass ich die erste Bude mache“, sagte der Jungstürmer grinsend, der zuletzt öfter mal außen vor geblieben war, nun aber erstmals aufgeboten wurde in der spielstarken zweiten Reihe mit Kunyk und Cameron Brace, der extra zum Schiedsgericht eilte, um Bicker den Puck für den Premierentreffer zu sichern.

So soll es weitergehen, in rascher Folge. Am Dienstag (19.30 Uhr) steht das Derby in Mannheim an, die Löwen sollten gewarnt sein: Der Erzrivale hat jetzt selbst gegen Augsburg verloren, die dritte Niederlage in Folge. Da steht die richtige Reaktion noch aus, den Löwen ist sie gelungen. „Heute haben wir überzeugt“, schloss Cody Kunyk, „das wollen wir in die nächste Woche mitnehmen.“

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