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Mit voller Kraft aus allen Löwen-Reihen

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Löwen-Party: Nach dem Sieg gegen Schwenningen ist Yannick Wenzel auch beim Feiern mit den Fans ein Vorbild.
Löwen-Party: Nach dem Sieg gegen Schwenningen ist Yannick Wenzel auch beim Feiern mit den Fans ein Vorbild. © Patrick Scheiber/Jan Huebner

Gegen Nürnberg gehen die Frankfurter Vorstellungen erstmals in dieser DEL-Saison so richtig auf. Beispielhaft dafür steht Vierte-Reihe-Stürmer Yannick Wenzel.

Frankfurt -Erst legte Yannick Wenzel den Puck quer in die Mitte zu Markus Schwaiger, dann drosch er selbst darauf, und als die Scheibe noch einmal auf seiner Kelle landete, kurvte er eben ums Tor herum und sah und bediente den von hinten heran rauschenden Verteidiger Ben Blood, der schließlich ziemlich freie Bahn hatte, das war es dann. Mit einem Treffer im dritten Anlauf, für die Frankfurter Löwen am Sonntagabend einer von gehobenem Wert: Endlich wieder ein 1:0, das gab es zuletzt selten und machte die Aufgabe gegen die Nürnberg Ice Tigers etwas einfacher. Am Ende waren daraus ein halbes Dutzend Tore und der höchste Heimsieg seit der Frankfurter Rückkehr in die erste Klasse des deutschen Eishockeys vor einem Jahr geworden, mit dem in dieser noch jungen Saison bislang vielleicht besten Löwen-Auftritt.

„Es war wahrscheinlich das erste Spiel, in dem wir von Anfang bis zum Ende auf einem hohen Level gespielt haben“, meint Wenzel, sein Headcoach sieht das ähnlich: „Das erste Mal Konstanz über 60 Minuten, mit wenig schwachen Minuten“, konstatierte Matti Tiilikainen nach dem 6:2 gegen Nürnberg, zum Abschluss einer erfolgreichen Löwen-Woche.

Dabei passt es zum Plan, dass Wenzel und seine Kollegen aus dem vierten Sturm für die Eröffnung des Torreigens sorgten. „Das wollen wir bauen“, sagte Tiilikainen: ein Team, das sich auf vier Angriffsreihen verlassen kann. In dem nebenbei jetzt auch Abwehrspieler Tore schießen, wie Blood, Ville Lajunen und vor allem Maksim Mathuskin, derzeit der spannendste DEL-Verteidiger. Kein Zufall, dass sich 33 Treffer - die drittmeisten der Klasse - auf 14 Spieler verteilen.

„Man merkt, wie wichtig es in der Liga ist, mit vier guten Reihen durchzuspielen. Natürlich haben wir unsere Top-Reihen, die hauptverantwortlich sind für Tore. Aber wir haben auch eine starke dritte und vierte Reihe“, betont Wenzel. „Wenn wir genug Eiszeit bekommen, können wir auch unseren Beitrag leisten.“ Wie am Sonntag. Oder schon am Dienstag gegen Schwenningen, in schwieriger Löwen-Lage, als er Mitte des dritten Drittels den Puck zum 3:3 ins Tor wühlte. Für seinen Coach war es das „wichtigste Tor der Woche“:

Beflügelt drehten die Frankfurter die Partie gegen Schwenningen (5:3) und schlugen in der Folge auch Düsseldorf (7:3) und Nürnberg - Konkurrenz auf Augenhöhe. Nach zuvor drei knappen Niederlagen bei schweren Aufgaben, bei teils auch schon guten Leistungen. „Man muss bereit sein, die Punkte mitzunehmen, die wir für das Ende der Saison brauchen“, sagt Wenzel zum Löwen-Lauf, bei insgesamt nun 15 Punkten aus neun Spielen.

„Wir haben in diesen Spielen einen Weg gefunden zu gewinnen“, meint Tiilikainen. „Gegen Schwenningen haben wir in einem engen Spiel gut zurückgeschlagen, in Düsseldorf waren die Special Teams der Schlüssel zum Erfolg. Gegen Nürnberg haben wir wieder ein paar Teile zusammengesetzt.“ Mit der richtigen Balance aus Sicherheitsbereitschaft und Angriffslust, einem „guten Risikomanagement“, sagt er.

Früh in der Saison sind alle Einschätzungen vorläufig. Die Entwicklung aber stimmt, nach holprigem Start, die Kader-Mischung offenbar auch. „Wir sind breiter und besser aufgestellt als letztes Jahr. Wenn wir von Anfang an da sind und zusammenhalten, sind wir schwer zu schlagen. Gut Eishockey zu spielen reicht nicht, du musst auch hart arbeiten. Der Rest kommt bei unserer Qualität von alleine“, fasst Wenzel Frankfurter Vorstellungen zusammen.

Der 25-Jährige steht dafür beispielhaft. In den ersten Spielen außen vor, trotzdem positiv und fleißig unter der Woche. Um gegen Schwenningen gleich zu zeigen, wie wichtig er sein kann, als verlässlicher Teamplayer mit Löwen-Willen, prompt zum Spieler des Spiels gekürt. „Das hat gut getan“, bekundet Wenzel.

Spannend wird es, wenn jetzt wieder größere DEL-Brocken kommen, angefangen mit dem Empfang der Kölner Haie am Freitag (19.30 Uhr). „Klar, letzte Saison haben die uns nicht gelegen. Aber die Karten sind neu gemischt“, sagt Yannick Wenzel. „Wenn wir mit dem Selbstvertrauen weitermachen, können wir gegen jeden punkten, gerade mit unseren Fans im Rücken.“ Und voller Kraft aus allen Löwen-Reihen.

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