1. Startseite
  2. Sport
  3. Löwen Frankfurt

Ist der neue Torwart ein Glücksfall für die Löwen?

Erstellt:

Von: Michael Löffler

Kommentare

null
Der neue Mann zwischen den Pfosten: Ilya Andryukhov. © FNP

Heute Nachmittag landet in Frankfurt der neue Torwart der Eishockey-Löwen. Der Russe Ilya Andrukhov besitzt auch einen deutschen Pass und belastet nicht das Ausländer-Kontingent.

Es war eine vertrackte Situation. Nachdem Felix Bick am Mittwoch Löwen-Sportdirektor Franz Fritzmeier um die Auflösung seines Vertrages gebeten hatte, musste der Club reagieren.

Da Förderlizenzspieler Bastian Kucis den Kölner Haien gehört, die ihn jederzeit für sich beanspruchen können, benötigen die Frankfurter einen Keeper, der immer zur Verfügung steht. Es ist nicht einfach, mitten in der Saison, einen starken deutschen Torwart zu finden. Fritzmeier hörte, dass zwei DEL-Vereine an dem 28-jährigen Deutsch-Russen Ilya Andryukhov interessiert seien. Da er dessen Agenten, den ehemaligen DEL-Torwart Andrej Trefilov, gut kennt und dieser ihm glaubhaft die Qualität des 2015 zum Torwart des Jahres in der zweithöchsten russischen Liga VHL gewählten Keepers zusicherte, nahm Fritzmeier Kontakt zu dem Spieler auf. Der sei im sibirischen Khabarovsk in der Elite-Liga (KHL) unter Vertrag, wurde aber ins Farmteam nach Krasnovarsk geschickt. Da seine Eltern in Köln leben, wollte Andryukhov unbedingt in Deutschland spielen.

Das Video-Studium sowie Nachforschungen in Russland seien positiv gewesen, Ilyas Vertrag wurde schnell gelöst, weshalb Bick für Bad Nauheim freigestellt wurde. „Sicher ist es mit einem kleinen Risiko verbunden. Ich glaube aber, dass er ein Glücksfall für uns wird. Ilya ist erfahren, hat in Russland in 250 Spielen starke Leistungen gezeigt. 2017 hat er das Tor der Nationalmannschaft bei der Winter-Universiade gehütet. Auf mich wirkt er eher extrovertiert, ein emotionaler Kämpfer-Typ, der im Tor stabil steht und aktiv mitspielt“, schildert Fritzmeier seine ersten Eindrücke. Persönlich kann er ihn erst heute kennenlernen. „Mal sehen, wie müde er sein wird. Es sind neun Stunden Zeitunterschied, er musste 11 000 Kilometer weit fliegen“, weiß Fritzmeier nicht, wann der Keeper einsatzfähig sein wird.

In Frankfurt wird er der zehnte Russe im Löwen-Trikot sein. In den 90ern waren es Dimitri Trifonitschev, Sergej Schendelev, Andrej Jaufmann und Ilja Vorobjev, der auch von 2007 bis 2010 am Main spielte. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts waren es Andrej Vasiljev, Wadim Slivchenko, Alexander Selivanov und Andrej Strakhov. Aktuell spielt bei den Löwen der Deutsch-Russe Eduard Lewandowski, der 2010 bis 2012 für Atlant Mytischtschi in der russischen KHL spielte. Im Kader stand damals der Junior Ilya Andryukhov. „Ed ist allein, ohne Familie in Frankfurt. Er wird sich zuerst um Ilya ein wenig kümmern. Außerdem hat auch Mike Fischer russische Wurzeln, spricht auch russisch“, freut sich Fritzmeier, dass der nur wenig englisch sprechende Torwart auch außerhalb des Eises Unterstützung bekommen kann.

Auch interessant

Kommentare